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Die Haltestelle "Dieselstraße" - schön, sieht anders aus. - Fotos: mkr

FULDA Vom Provisorium zum Dauerproblem

Ein Schandfleck: Die verwahrloste Bushaltestelle "Dieselstraße"

28.07.21 - Ein Stück Wellblech, beschmiert mit Graffiti: Der Zustand der Bushaltestelle in der Dieselstraße im Fuldaer Stadtteil Rodges, mitten im Industriegebiet, lässt seit Jahren zu wünschen übrig. Sehr zum Ärgernis einiger Familien mit Kindern. "Seit ungefähr 2014 beschäftigt uns das Thema", erklärt Anwohnerin Jana Novak gegenüber OSTHESSEN|NEWS. "Immer wieder habe ich mich dafür eingesetzt, dass die provisorische Haltestelle endlich ersetzt werden soll - jedoch wurde ich ständig vertröstet." 

Anwohnerin Jana Novak setzt sich seit Jahren für eine Veränderung an der Bushaltestelle ...

Die dreifache Mutter ist dankbar, dass ihren und auch anderen Kindern in der Nachbarschaft damals eine Bushaltestelle für die Schule zur Verfügung gestellt wurde. "Erst hieß es, das Ganze wird zunächst vorübergehend aufgebaut, dieser Zustand ist leider bis heute geblieben", bilanziert die 40-Jährige. Nicht nur die Kinder nutzen den Bus-Stop. "Inzwischen ist die Haltestelle gut frequentiert. Besonders jüngere Menschen wie Azubis, die hier im Industriegebiet arbeiten, steigen hier in den Bus ein. Der verwahrloste Eindruck wirft kein gutes Licht auf die Straße."

"Tristes Erscheinungsbild"

Nicht nur die Kinder der Familien nutzen die Haltestelle, auch Azubis aus den umliegenden ...

Der "Mülleimer"

Selbstverständlichkeiten wie ein Mülleimer sind hier Fehlanzeige. "Der Abfall landet dann einfach auf dem Boden. Irgendwann konnte ich nicht mehr tatenlos zusehen. Ich habe einen Plastikblumentopf aufgestellt und entleere ihn in unserem Müll." Dadurch würden der Familie mehr Kosten entstehen. Selbst die Kinder hätten schon mehrfach aus eigenem Ansporn mit angepackt. "Das Gesamtbild wirkt einfach trist, das Dach ist an manchen Stellen undicht, es ist durchgerostet und die Laterne reicht vom Licht her auch nicht." 

Übergangslösungen bis zur offiziellen Umgestaltung

Bei Regen läuft der Matsch durch.

Über die Jahre hat Novak einige Mails an die Stadt verfasst. "Es muss einfach etwas passieren, auch wenn man die Diskussionen langsam Leid wird. Als Pädagogin ist es mir ein besonderes Anliegen, dass heranwachsende Bürger ein sauberes Umfeld vorfinden." Nach langem hin und her hieß es im Oktober 2020, dass die Bushaltestelle im Jahr 2022 umgestaltet werden solle. "Das ist in Ordnung, aber auf meine Anfrage, dass übergangsweise wenigstens ein Anstrich, ausreichend Licht und eine Mülltonne folgen sollen, erhielt ich keine Antwort. Das sind Dinge, die mit wenig Aufwand erledigt werden könnten, vor allem mit Blick auf die Wintermonate sollte sich hier etwas tun", fordert Novak.

Stadt Fulda: "Aufenthaltsqualität keineswegs befriedigend"

Auf O|N-Nachfrage kann Pressesprecher Johannes Heller bestätigen, dass der Vorgang und der Zustand der Haltestelle der Stadt Fulda bereits bekannt sind. "Vor einigen Jahren wurde die Haltestelle sehr kurzfristig als Provisorium eingerichtet, um den Bereich Dieselstraße besser an den ÖPNV anbinden zu können. Vor einiger Zeit wurde dann eine gebrauchte Metall-Wartehalle ergänzt, um den Fahrgästen zumindest einen Witterungsschutz mit Sitzmöglichkeit zur Verfügung zu stellen." Gegenüber der Situation zu Beginn, als die Fahrgäste an der provisorischen Haltestelle an der Straße im Regen standen, sei dies eine deutliche Verbesserung. Doch fest steht: "Die Aufenthaltsqualität ist auch jetzt noch keineswegs befriedigend." Deshalb werde nun die Wartehalle kurzfristig etwas neue Farbe erhalten, die Mülleimer-Situation würde vor Ort überprüft werden.

Barrierefreie Bushaltestelle geplant

Ein Licht am Ende des Tunnels ist jedoch zu sehen: "Mittelfristig soll kräftig in die Haltestelle investiert werden, deshalb sind kurzfristige Maßnahmen immer auch auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis hin abzuklopfen. Die Planungen zum barrierefreien Ausbau der Haltestelle sind inzwischen vergeben, der Ausbau soll im Rahmen des 13. Bauabschnitts eines entsprechenden Förderprogramms stattfinden. Dies wird voraussichtlich 2022/2023 der Fall sein, sofern die beantragten Fördermittel für diesen Zeitraum gewährt werden", so Heller weiter. Dann werde der Bürgersteig angehoben, um einen barrierefreien Ein- und Ausstieg in den Bus zu ermöglichen. Auch eine neue Wartehalle aus Glas solle entstehen. "Der angrenzende Grundstücksnachbar hatte vor kurzem sein Grundstück mit L-Steinen neu eingefasst. In diesem Zusammenhang hatte sich die Stadt Fulda den nötigen Platz für Schaffung einer neuen Haltestelle gesichert." (mkr) +++


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