Es wimmelt und wuselt: Rattenplage in der Domstadt?

23.07.21 - Ratten! Nicht nur eine oder zwei, sondern sicherlich ein Dutzend, tummelt sich derzeit fröhlich bei den Glas- und Altpapiercontainern auf der Ochsenwiese. Ab dem späten Nachmittag seien sie allabendlich zu beobachten, berichtete ein Hinweisgeber unserer Redaktion.

Rattennest im Müllberg

Es dauert keine zwei Minuten, bis das erste fette Tier seinen Kopf aus einem Wust von Weihnachtsdekoration steckt. Die Knopfaugen auf uns gerichtet, bewegt es sich flink zwischen den Containern hin und her. Nur noch der dicke lange Schwanz ist zu sehen, als es sich Stofffetzen aus einem Müllberg zieht. Ganz offensichtlich hat sich diese Ratte, gemeinsam mit vielen Artgenossen, ein Nest zwischen den großen Abfallbehältern gebaut. Unter einem Haufen Weggeworfenem, bestehend aus rotem Wäschekorb, Windeln und Plastiktannengrün raschelt und bewegt es sich fortlaufend. Die Dicke steuert zielstrebig darauf zu. Hin und wieder blickt eines der Tiere nach draußen, andere wieseln geschäftig auf dem Schotterplatz auf der Suche nach Baumaterial oder Fressbarem umher.

Zwischen Müll und Unrat fühlen sich die Vierbeiner sichtlich wohl

Ein Auto hält vor den Containern, ein Mann steigt aus: die meisten Ratten ziehen sich unter die Behälter zurück. Hier eine Pfote, dort ein Schwanz: mehr ist kaum noch zu sehen. Ein besonders großes Tier scheint neugierig zu sein, im Abstand von etwa zwei Metern bleibt es sitzen, hebt seine Nase in den Wind. Langsam nähert es sich dem "Eindringling" und wartet, kaum einen Meter von ihm entfernt, hinter einem Pappkarton. Der Mann, der Flaschen entsorgt, bekommt davon gar nichts mit – oder stört sich einfach nicht daran.

Auch wenn vielleicht der ein oder andere Fuldaer Bürger kein Problem in der Anwesenheit der durchaus schlauen Nagetieren sieht, birgt eine solche Anhäufung von Nagetieren, wie derzeit auf der Ochsenwiese, Gefahren. In vergangenen Zeiten brachten sie indirekt die Pest, aber auch heute gibt es noch über 70 Krankheiten, die Ratten auf den Menschen übertragen können.

Der Stadt Fulda war die Rattenplage bisher nicht bekannt. "In Reaktion auf die erhaltenen Informationen werden wir allerdings umgehend Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen einleiten", erklärt Johannes Heller, Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. Auch wolle man vor Ort überprüfen, ob gesundheitliche Gefahren für Personen bestehen. (mr) +++