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An der Helios Klinik St. Elisabeth legt man großen Wert auf schnelle Regeneration der Patienten. - Archivfoto: O|N / Christian P. Stadtfeld

HÜNFELD Schnell wieder fit sein

Helios Klinik: ERAS - moderne Betreuung rund um die OP

30.07.21 - Nach der OP schnell wieder fit sein – das wünscht sich wohl jeder Patient. Natürlich ist die operative Expertise des behandelnden Chirurgen eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen der Operation, für die Erholung des Patienten spielen aber viele weitere Faktoren eine Rolle. Aus diesem Wissen hat sich ein Konzept entwickelt, welches die Patientenbetreuung vor, während und nach einer Operation am aktuell vorhandenen wissenschaftlichen Kenntnisstand orientiert: ERAS®, was für Enhanced Recovery After Surgery steht und in der Helios St. Elisabeth Klinik Hünfeld implementiert ist.

"In den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein deutlicher Wandel der Abläufe rund um Operationen gezeigt", erläutert Dr. Ahmad Oyais, Chefarzt der Allgemein-, Viszeralchirurgie und Proktologie an der Helios St. Elisabeth Klinik Hünfeld und ergänzt: "Das Hauptaugenmerk lag viele Jahrzehnte auf der Perfektion der Technik und die Patientenbetreuung wurde darauf ausgerichtet, den Operationserfolg nicht zu gefährden." Als Beispiele nennt er die vor OPs oft nötigen Darmspülungen oder die langen Nüchternheitsphasen danach, da die Meinung vorherrschte, neu angelegte Nahtverbindungen zwischen Organen müssten geschont werden. Heute setze man hingegen nur auf minimales Abführen, Patienten dürfen vor der OP noch möglichst lange essen und trinken und auch nach der Operation bald wieder Getränke und Speisen zu sich nehmen.

"Enhanced Recovery After Surgery" meint auf Deutsch so viel wie "raschere Erholung nach Operationen". "Es ist ein grundsätzlich anderes Herangehen an Patienten. Er wird nicht in die Rolle des "Kranken" gedrängt, sondern übernimmt eine aktive Rolle im Heilungsprozess. Alle an der Patientenversorgung beteiligten Disziplinen arbeiten in einem koordinierten Behandlungsprozess – das schließt den Patienten selbst mit ein.

Die Maßnahmen im Überblick

Zum ERAS-Konzept gehören prä-, intra- sowie postoperative Maßnahmen, die dafür sorgen, dass der Patient sich schneller von seiner Operation erholt und Komplikationen vermieden werden. Die präoperativen Maßnahmen zielen darauf ab, den Zustand des Patienten vor der Operation zu verbessern. Zunächst erhält der Patient ein Informationsgespräch über ERAS und seinen aktiven Part darin. Der Patient darf bis sechs Stunden vor dem geplanten Operationsbeginn feste Nahrung zu sich nehmen, das Trinken klarer Flüssigkeiten ist bis zwei Stunden vor Beginn der Operation möglich. Zudem wird der Patient dazu angehalten, am Abend vor der Operation und am Morgen des Operationstages ein Kohlenhydratreiches Getränk zu sich zu nehmen, um die Speicher aufzufüllen. Auf die präoperative Gabe von Beruhigungsmitteln wird verzichtet, da diese zumeist mehrere Stunden wirken und den Beginn der Mobilisation postoperativ verzögern können.

Für das Gelingen der intraoperativen Maßnahmen ist die Zusammenarbeit von Chirurgen und Anästhesisten wesentlich. Durch die Nutzung minimal-invasiver Operationsverfahren oder zumindest sparsamer Hautschnitte werden operative Traumata minimiert. Auf die routinemäßige Einlage von Drainagen oder Blasenkathetern sollte im Rahmen des ERAS-Konzeptes verzichtet werden. Nach Möglichkeit wird die Anästhesie intravenös durchgeführt, sodass der Patient nach der OP rasch wieder reaktionsbereit ist und kooperieren kann. Vorbeugend können sogenannte "Antiemetika", also Mittel gegen Übelkeit, verabreicht werden.

Frühe Mobilisation

Schon im Aufwachraum wird mit den postoperativen Maßnahmen, dem Kostaufbau sowie der Mobilisation begonnen. Sobald der Patient ausreichend wach ist, bekommt er etwas zu trinken und beginnt mit dem Kaugummi kauen, welches sich positiv auf die Darmbewegung auswirkt. Auf Station beginnt der Patient mit der Einnahme einer hochkalorischen, ballaststoffarmen Trinknahrung. Am Abend des OP-Tages kann er Joghurt und Suppe essen sowie Kaffee trinken. Die Gabe von Infusionen wird beendet und die Thromboseprophylaxe beginnt. Ab dem ersten postoperativen Tag wird die Mobilisation durch die Physiotherapie forciert. Am Tag nach der Operation wird der Patient dazu angehalten sich mindestens vier Stunden außerhalb des Bettes aufzuhalten, ab dem zweiten Tag mindestens sechs Stunden. Die Kost wird zügig gesteigert und Schmerzmedikamente werden rasch reduziert. "Mit dem ERAS-Konzept sind unsere Patienten nach Operationen schnell wieder auf den Beinen und können am Leben teilnehmen", fasst Dr. Oyais zusammen. (pm) +++


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