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Der Homberger Segelflieger Simon Briel ist bei den Junioren-Europameisterschaften in Pociunai/Litauen Europameister in der Standardklasse geworden. - Fotos: Jan Frederic Müller

HOMBERG (OHM) Unter "schwierigen Bedingungen"

Homberger Segelflieger Simon Briel (25) ist Junioren-Europameister

03.08.21 - Nach der errungenen Vize-Weltmeisterschaft im Einzel und in der Mannschaftswertung in Szeged/Ungarn vor zwei Jahren war es der erste Europameistertitel für den jungen Allendorfer, der an der Technischen Hochschule Darmstadt Maschinenbau studiert und sich nach dem Bachelor nun gerade auf seinen Master vorbereitet.

"Mal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, ist auch eine tolle Erfahrung", sagte Simon Briel. Vater Reinhold Briel hatte seinen Sohn begleitet und während des dreiwöchigen Aufenthaltes in Litauen betreut.

Anreise dauerte zwei Tage

Mit seinem Segelflugzeug, einem Discus 2a mit 15 Metern Spannweite, startete Simon erneut in der Standardklasse. "Die Hinfahrt mit dem Flugzeug im Anhänger, Pkw und einem Wohnmobil über 1.450 Kilometer dauerte zwei Tage", berichtete er. Nach einer vom Wetter her durchwachsenen ersten Trainingswoche mit schwülwarmen Temperaturen, aber wenig Thermik, lief es in der zweiten Woche wettermäßig deutlich besser. An fünf Tagen hintereinander konnten die lautlosen Flieger starten. Sie legten dabei Strecken zwischen 150 und 350 Kilometern zurück.

Die Bedingungen in Litauen seien "schwierig" gewesen, berichtet Simon. Durch den nahen Fluss Memel sei das Klima an dem großen, alten Flugplatz aus Sowjetzeiten sehr feucht. Es habe jedoch eine schöne Eröffnungsfeier mit litauischem Volkstanz und Blasmusik gegeben.

"Bis zum letzten Tag spannend"

Bereits am zweiten Tag der Wertungsflüge setzte er sich an die Spitze des Feldes in der Standardklasse und siegte am Ende mit 100 Punkten Vorsprung vor den beiden Engländern Thomas Pawes und Henry Inigo-Jones. "Es war bis zum letzten Tag spannend", zollte Briel, der Corona-bedingt doch noch einmal bei den Junioren starten durfte, auch seinen Konkurrenten Respekt. Durch einen dritten Platz in der Club-Klasse wurde die deutsche Segelflug-Nationalmannschaft am Ende des Wettbewerbs Vize-Europameister in der Mannschaftswertung.

Deutsche Juniorenmeisterschaft in Burg Feuerstein

Für Simon, den erfolgreichen Piloten des Luftsportvereins Homberg/Ohm, ist jetzt erstmal "büffeln" fürs Studium angesagt. "Nächste Woche schreibe ich eine wichtige Klausur", erklärte der 25-Jährige. Sein nächstes sportliches Ziel ist nicht mehr weit: Die Deutschen Meisterschaften der Junioren finden ab dem 9. August in Burg Feuerstein bei Bamberg statt. Dort möchte er sich erneut für die Weltmeisterschaft qualifizieren, die 2022 in Tschechien stattfindet. Es wäre dann seine letzte Weltmeisterschaft als Junior.

Der kleine Verein

Im Übrigen stellt der kleine Verein der Ohmstadt einen, nicht unwesentlichen Teil der Segelflug-Nationalmanschaft. Aus dem Homberger Leistungszentrum sind neben Simon Briel in der Junioren-Standardklasse auch Enrique Levin in der Standardklasse sowie Felipe Levin in der Offenen-Klasse und Jan Frederic Müller in der Doppelsitzer – Klasse, teil der Nationalmannschaft. Aktuell läuft in Rieti (Italien) ein Internationaler Trainingswettbewerb, wo Felipe und in Frankreich (Montluçon) , die Standardklasse-Weltmeisterschaft, an der Enrique teilnimmt.

In den kommenden Jahren stehen für die Ohmstädter Segelflieger weiterhin Internationale Meisterschaften auf dem Kalender. Im kommenden Jahr werden die Weltmeisterschaften der Offenen-Klasse in Ungarn ausgetragen an denen Felipe Levin teilnimmt und in 2022 fliegt der Homberger Jan Frederic Müller in Polen die Europameisterschaft der Doppelsitzer-Klasse mit Teamparter Bastian Hörber aus Aalen. (pm) +++