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Heinz Rudolf Kunze gab alles auf der Bühne im Museumshof in Fulda - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Von "Mensch*innen" und "Flinten-Weibern"

Heinz Rudolf Kunze im Museumshof: Zwischen Genie und Wahnsinn

09.09.21 - "Heinz Rudolf Kunze – Wie der Name schon sagt": Wer sich solch ein Motto erlauben kann, der muss überzeugt sein von dem, was er tut. Kunze kann es sich erlauben. Seit vier Jahrzehnten hält der politische Songschreiber und Kult-Sänger sein Publikum bei der Stange. Aus seiner Feder stammen Hits wie "Dein ist mein ganzes Herz", "Mit Leib und Seele", "Finden Sie Mabel", "Meine eigenen Wege", und "Alles was sie will".

Zahlreiche seiner Fans freuten sich über Klassiker und neue Hits

Im Rahmen seiner neuen Solo-Tour zum 40-jährigen Bühnenjubiläum war Heinz Rudolf Kunze nun endlich mal wieder in der Domstadt zu Gast. Dabei brauchte Kunze nicht viel mehr als seine Gitarre, sein Klavier und seine Mundharmonika. Im Rahmen von "KULTUR.FINDET.STADT" begeisterte der gebürtige Westfale am Mittwochabend unzählige seiner Fans. Schon die ersten Worte des Abends der Songwriter-Legende sind gewohnt philosophisch: "Will man wirklich leben?", fragt er sich und findet trotz aller Herausforderungen und Hürden des Lebens ein klares "Ja" als Antwort auf die Frage. OSTHESSEN|NEWS war vor Ort im Museumshof und erlebte einen bunten Mix aus den besten Songs der 46 Studioalben und neuen Lieder von Heinz Rudolf Kunze. 

"Luschisch wie Armin, korrupt wie Olaf"

In den zwei Stunden Abendunterhaltung nahm Kunze mehrfach Bezug auf den laufenden Wahlkampf zur Bundestagswahl Ende September: "So trostlos fand ich das Angebot an Kanddaten noch nie." Den Fuldaern zeigte er ihre Wahlmöglichkeiten auf: "Sie haben die Wahl - ob locker oder Saskia Esken, unehrlich wie Anna-Lena, luschisch wie Armin, korrupt wie Olaf Scholz oder schlagen Sie lieber Hakenkreuze wie Björn Höcke?" Seine Botschaften klar und deutlich, jenseits der so en Voguen political correctness. Von Gendern hält Kunze nichts, in Zukunft drohten uns "Denkverbote und Meinungstote" in Deutschland. Das bereite ihm Sorgen. Kunze ist einfach ein unbequemer Rebell, mögen die Einen aus den Monologen zwischen den Songs gelesen haben.

Andere mögen die sich hochschaukelnden, überschlagenden Aussagen des Abends - unabhängig der gewohnt souveränen, mitreisenden musikalischen Leistung - als unverschämt und verbittert empfunden haben. Von "Mensch*innen" als "Flinten-Weibern" und "männliche Menschen" hassenden Wesen sprechend, überrascht der für politische Haltungen bekannte Liedermacher und bekennende Sozialdemokrat in der Schärfe seiner Aussagen. Fast schon ins zynische gleitet er ab, wenn Kunze davon spricht, dass "was in der Sprache ausradiert wird, am Ende auch im Leben vernichtet wird." Sein Apell: "Also seid achtsam und wehret den Anfängen." Puh...

Homage an Alfred Dregger 

Kurz nach 22 Uhr, schon in der Zugabe, kam dann passenderweise noch eine Fuldaer Legende in Kunzes Song "L.O.L.A" vor: Es war niemand Geringeres als Alfred Dregger. Hören Sie mal genau hin, vielleicht entdecken Sie ja die Stelle.

Werfen Sie nun Ihren Plattenspieler an, klicken Sie sich durch die Bildergalerie von Martin Engel und genießen Sie die Fotos vom "Abend vor dem Morgen danach". Dieses Wortspiel ist übrigens zugleich der Titel eines neuen Heinz Rudolf Kunze-Songs. (Tby) +++


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