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Ihren "grauen Lappen" würde eine Ulrichsteinerin gerne umtauschen - doch die Zulassungsstellen im Vogelsberg sind überlastet. - Symbolbilder: Pixabay

ULRICHSTEIN Grauer-Lappen-Umtausch

Zwischen Bandansage und Frust: "Zulassungsstelle ist nicht zu erreichen"

13.09.21 - Ja, die alten Führerscheine, auch "grauer Lappen" genannt, laufen erst frühestens in 2022 aus. Dennoch ist derzeit eine Dame aus Ulrichstein bemüht, ihre alte Fahrzeugerlaubnis umzuschreiben und einen scheckkartengroßen Führerschein aus Plastik zu beantragen. So weit, so gut - und hört sich auch eigentlich nach keiner großen Sache an. Doch nach wochenlangem Herumtelefonieren ist die Ulrichsteinerin einfach nur noch am Verzweifeln. 

"Seit Wochen versuche ich, die Fahrerlaubnisstelle in Lauterbach oder Alsfeld zu erreichen", erzählt sie im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Und bei jedem Telefonat ist die einzige Auskunft, die sie bekommt, eine Bandansage. "Mit einem Mitarbeiter habe ich noch nicht gesprochen. Ich würde mich gerne über das weitere Vorgehen informieren, damit ich meinen Führerschein rechtzeitig bekomme und nicht alles auf den letzten Drücker machen muss. Doch so weit komme ich ja gar nicht. Die Mitarbeiter befinden sich wohl alle noch im Corona-Urlaub", sagt sie verärgert. 

Rückstau der Vorgänge durch Corona-Pandemie

Noch kann sich die Dame mit ihrem alten Führerschein problemlos hinters Steuer setzen - doch die ersten "Lappen" laufen Anfang nächsten Jahres aus. "Ich habe sogar schon bei der Polizei angerufen, was passiert, wenn mein aktueller abgelaufen ist. Aber es hängt ja nicht an mir", sagt sie. Doch auch von dem Beamten wartet sie vergebens auf den Rückruf.

Unsere Redaktion hat bei der Zulassungsstelle nachgehakt, woran es denn hängt. Die Antwort kam wenige Stunden später: "Derzeit gehen bei der Zulassungsstelle des Vogelsbergkreises sehr viele Anrufe zu Fahrerlaubnis- und Zulassungsangelegenheiten, beziehungsweise Anfragen für Terminvergaben ein. Aufgrund der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Schließung der Behörde für einen längeren Zeitraum, hat sich ein gewisser "Rückstau von Vorgängen" ergeben", heißt die Begründung. Mittlerweile habe die Behörde wieder geöffnet, allerdings müsse im Vorfeld ein Termin für den Besuch vereinbart werden. Denn: "Die Zulassungsstelle will den Kunden vor Ort bei diesen eigens gebuchten Terminen eine störungsfreie Bearbeitung bieten."

Zulassungsstelle: "Kontaktformular oder E-Mail nutzen"

Die Nichtbeantwortung von Telefonanrufen erklärt die Zulassungsstelle so: "Der Kunde vor Ort würde sich gestört fühlen, wenn während dieses Zulassungsvorganges, der rund 30 Minuten dauert, die Mitarbeiter ständig telefonieren würden. Auch die Bearbeitungszeit für den Kunden vor Ort würde sich dadurch verlängern. Und natürlich muss auch bei Telefongesprächen der Datenschutz gewährleistet sein."

Der Appell der Zulassungsstelle: Wenn eine Kontaktaufnahme per Telefon nicht möglich ist, soll das Kontaktformular der Kreisverwaltung genutzt werden, oder direkt eine E-Mail geschrieben werden. 

"Das kann es nicht sein!"

Für die Ulrichsteinerin eine ernüchternde Antwort: "Es kann doch nicht sein, dass sich immer noch hinter Corona versteckt wird. Gaststätten, Hotels und Geschäfte haben schon lange wieder offen und hier wird immer noch Corona vorgeschoben? Was sollen denn Leute machen, die nichts mit dem Internet zu tun haben und keine Möglichkeit haben, sich über E-Mail zu melden?" (ld) +++


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