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Eine Wahlkampfveranstaltung wo auch der Spaß nicht zu kurz kam. SPD-Bundestagskandidat Michael Roth (rechts) mit Ex-SPD-Chef Martin Schulz. - Fotos: Gerhard Manns

HERINGEN (W.) Für Bundestagswahl optimistisch

Ex-SPD-Chef Schulz besucht Kalistadt: "Europa kommt im Wahlkampf zu kurz"

14.09.21 - "Für mich kommt das Thema Europa im Wahlkampf viel zu kurz. Auf dem Bündnis der Europäischen Union beruht auch unser Wohlstand. Darüber muss viel mehr gesprochen werden und dargelegt werden, welche Wichtigkeit die EU für uns in Deutschland hat", appellierte Ex-SPD-Chef Martin Schulz am Montagabend auf einer Wahlkampfveranstaltung in Heringen (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Im Gespräch mit SPD-Bundestagskandidat Michael Roth wurde auch über die letzte Bundestagswahl gesprochen und warum Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine humorvolle Person ist.

Bei der rund einstündigen Veranstaltung vor rund 100 Zuhörern auf dem Heringer Rathausplatz geriet der ehemalige Präsident des Europaparlaments erstmals beim Thema Europa in Wallung: "Die Demokratie wird derzeit in einigen Ländern angegriffen - auch innerhalb der Europäischen Union. Und es zeigt, welche Ziele Nationalisten verfolgen. Als Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung, die über 100 Auslandsvertretungen besitzt, bin ich damit viel konfrontiert." Dabei könne man nur mit gemeinsamer Politik, innerhalb der Europäischen Union, sich auf dem weltpolitischen Parkett für die Herausforderungen der Zukunft behaupten, so der SPD-Kanzlerkandidat von 2017 weiter. Auch regional heruntergebrochen zeigte Schulz auf, wie wichtig die EU ist: "Die Region lebt vom Kali-Bergbau, ohne den EU-Binnenmarkt wäre Ex- und Import viel komplizierter und würde somit auch wichtige Arbeitsplätze hier in der Region gefährden."

Bundeskanzlerin hat Humor

Doch auch Anekdoten aus seiner jahrzehntelangen Politkarriere hatte der 65-Jährige im Gepäck. Dabei ging es unter anderem um den Humor von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Es gibt viele Politiker, die so selbstverliebt sind, dass sie überhaupt keinen Humor haben. Bei Angela Merkel ist dies anders, sie kann sogar über sich selbst amüsieren. Das ist eine gute Eigenschaft, die ich zugeben muss."

Natürlich wurde die Bundestagswahl am 26. September angesprochen - dabei offenbarte Roth, dass er die derzeitigen Prognosen und Umfragen nicht vorhergesehen habe. Martin Schulz gab allerdings stolz zu: "Ich habe es schon im März vorhergesagt und schon einige Wetten gewonnen. Viele haben sich vor einigen Monaten aufgrund der Pandemie überhaupt nicht mit der Wahl beschäftigt. Das hat sich in den vergangenen Wochen geändert und zeigt, dass derzeit Deutschland, Olaf Scholz, als den zukünftigen Bundeskanzler sieht." Falls die SPD und Scholz die Wahl gewinnen sollte, prophezeite der 65-Jährige am Montagabend, eine Politik des Aufbruchs und eine Wiederzusammenführung der Gesellschaft.

Schulz gibt Wahlprognose ab

Sogar zu einer Prognose ließ sich Schulz für den Wahlabend ermutigen: "Die SPD wird zwischen 25 und 28 Prozent erreichen und damit stärkste Kraft werden." Während er der CDU mit unter 25 Prozent ein "desaströses Ergebnis" voraussagt, landen auch die Grünen lediglich bei ihm bei rund 15 Prozent. Dennoch lässt er klar durchblicken, dass eine rot-grüne Bundesregierung seine favorisierte Koalition wäre. Einen Ratschlag hinterließ der ehemalige Kanzlerkandidat, dem aktuellen am Montag abschließend ebenfalls: "Olaf muss auf seinen Kopf und seinen Bauch hören und darf sich nicht kaputt beraten lassen. Das war mein Fehler bei der letzten Bundestagswahl, allerdings bin ich sehr optimistisch, dass er diese Maxime verfolgen wird." (Kevin Kunze)+++


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