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In der Vergangenheit kam es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen - Archivfoto: O|N / Luisa Diegel

SCHWALMTAL Bürgermeister fordert Tempolimit

Nach schweren Unfällen auf der B254: Knotenpunkte werden neu überprüft

08.10.21 - Unfälle über Unfälle auf der B254: Erst vor zwei Wochen wurde in Höhe Brauerschwend ein Motorradfahrer bei einem Crash schwer verletzt. Doch das ist nicht der einzige Verletzte, der auf dieser Strecke zu verzeichnen ist. Immer wieder passieren auf der Strecke zwischen Alsfeld und Lauterbach (Vogelsbergkreis) schlimme Unfälle, einige endeten für die Verunfallten tödlich.

Schwalmtals Bürgermeister Timo Georg fordert ein Tempolimit für Knotenpunkte ...Archivfoto: O|N / Luisa Diegel

Schwalmtals Bürgermeister Timo Georg will im Interview mit OSTHESSEN|NEWS auf die Gefahr der Strecke aufmerksam machen und fordert ein Tempolimit: "Die besondere Gefahr an dieser Stelle ist wahrscheinlich ein Mix der drei Faktoren: Geschwindigkeitsüberschreitung, Überholvorgänge im Bereich der Anschlussstellen sowie Vorfahrtsverstöße beim Ab- und Auffahren. Im Übrigen ist die Sicht nur dann als ausreichend zu bezeichnen, wenn auch die zulässige Geschwindigkeit von 100 Km/h dort auch eingehalten wird. Dies ist leider oft nicht der Fall. Problematisch an dieser Stelle ist auf jeden Fall, dass an den Anschlussstellen beim Linksabbiegen die Fahrbahn gequert werden muss. Heute würde eine Bundesstraße wahrscheinlich so nicht mehr gebaut, sondern es gäbe Anschlussstellen ohne Querungsverkehr", sagt Georg.

Der Rathauschef sagt weiter: "Wichtig ist es, dass auf die besondere Gefahrensituation eingegangen und darauf hingewiesen wird. Wie gesagt: Es dürfte ein Mix der drei oben genannten Faktoren Geschwindigkeitsüberschreitung, Überholvorgänge im Bereich der Anschlussstellen sowie Vorfahrtsverstöße beim Ab- und Auffahren sein. Ein Tempolimit wäre sicherlich der erste Schritt in die richtige Richtung."

Die Verkehrszählungen von Hessen Mobil an dieser Stelle ergaben rund 10.000 Fahrzeuge am Tag in diesem Bereich. Dies ist deutlich mehr als etwa auf der B 49, B 62 oder anderen Stellen der B 254 Richtung Norden. Geschwindigkeitsdaten sollen zeitnah erhoben werden. Hierzu haben bereits Gespräche mit der Verkehrsbehörde des Vogelsbergkreises stattgefunden.

Im März 2020 endete ein schwerer Crash für einen Sprinter-Fahrer tödlich. Wegen einer Vorfahrtmissachtung krachten zwei Transporter zusammen, der eine landete auf dem Dach. Ein Mann aus Alsfeld wurde schwer verletzt, ein Mann aus Brauerschwend verstarb noch an der Unfallstelle. 

Archivfotos: Henrik Schmitt / Laura Struppe / Klaus Dehnhard / Luisa Diegel

Etliche Unfälle in den vergangenen Monaten

Die Liste von den Unfällen in den letzten Monaten ist lang: Unter anderem kollidierte im Frühjahr 2021 ein Pkw-Fahrer mit einem Lkw, eine 29-jährige Fahrerin wurde im Fahrzeug eingeklemmt und wurde schwer verletzt von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit. Auch bei dem Unfall vergangener Woche wurde ein junger Kradfahrer mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Doch warum kommt es auf der Strecke immer wieder zu schweren Unfällen? Denn viele Teile der Strecke zwischen Alsfeld und Lauterbach verlaufen gerade. "Die dort gemachten Erfahrungen von vielen Schwalmtalerinnen und Schwalmtalern, die die Auffahrten regelmäßig nutzen sowie von mir persönlich sprechen eine eindeutige Sprache: Viele gefährliche Situationen mit Beinaheunfällen beim Auf- und Abfahren aufgrund überhöhter Geschwindigkeit und Überholvorgängen bzw. Vorfahrtsverstößen. Und nicht zuletzt die zahlreichen schweren Unfälle, teilweise mit Schwerstverletzten und Todesopfern, was auch die Einsatzstatistik der Feuerwehr belegt", sagt Georg.

Für den Bürgermeister aus der Gemeinde Schwalmtal ist klar: "Der genannte Mix an Ursachen sollte angegangen werden. Das könnte zum Beispiel wie folgt aussehen: Geschwindigkeitsbegrenzung, deutliche Warnhinweise auf die Gefahrensituation an den vier Anschlussstellen im Bereich Schwalmtal. Stoppschilder an den Auffahrten, ggf. Überholverbot. Letztlich bin ich jedoch kein Fachmann für Verkehrsangelegenheiten. Was ich aber definitiv sagen kann: Hier geschehen zu viele schwere Unfälle. Dies ist eine Situation, vor der man die Augen einfach nicht mehr verschließen kann und jetzt endlich gehandelt werden muss bevor noch mehr passiert!"

Die Verkehrsbehörde des Vogelsbergkreises sagt dazu auf O|N-Nachfrage: "Die vier Abfahrten wurden beim Neubau der B254 so geplant, dass eine Geschwindigkeit von 100 km/h möglich ist. Die Voraussetzung hierfür ist eine Sichtweite von mindestens 200 Metern in beide Fahrtrichtungen. Dies ist an allen vier Abfahrten gegeben." Dennoch solle die Situation vor Ort überprüft werden. 

Knotenpunkte werden überprüft

Denn schon vor dem schweren Unfall von vor zwei Wochen sei ein Vor-Ort-Termin anvisiert worden, an dem neben der Verkehrsbehörde des Vogelsbergkreises die Polizei und Hessen Mobil teilnehmen werden. "Dabei werden die vier Knotenpunkte an der B 254 – nämlich die Abfahrten Bastwald, Rainrod, Renzendorf und Hofgarten – überprüft", so die Stellungnahme des Kreises. Erhoben werden sollen folgende Daten: aktuelles Unfallgeschehen, tägliche Fahrzeugmengen und gefahrene Geschwindigkeiten.

Der Termin vor Ort muss abgewartet werden, erst danach kann eine Aussage getroffen werden. (ld/hhb) +++


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