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In der Kita in Büßfeld (Homberg) könnten schon im nächsten Jahr die Betreuungszeiten deutlich gekürzt werden. - Symbolbild: Pixabay

HOMBERG (OHM) Eltern mit Stadt im Gespräch

Personalmangel führt zu Betreuungskürzungen in Kita: "Fühlen uns hingehalten"

29.09.21 - Aufregung in der Büßfelder Kita in Homberg (Ohm): Dort steht zur Debatte, dass schon bald die Betreuungszeiten gekürzt werden (O|N berichtete bereits - siehe: "Mehr zum Thema"). Die Eltern von elf Kindern, die derzeit in Vollzeit angemeldet sind, wären von den Kürzungen betroffen. Nun hofft Elternbeiratsvorsitzende Kinga Walter gemeinsam mit den anderen Elternteilen, einen Kompromiss mit der Stadt zu finden. 

"Vielleicht kann man sich ja irgendwo in der Mitte - bei 15 Uhr - treffen", sagt Walter im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS vergangene Woche und blickte mit großer Hoffnung auf den Austausch mit Bürgermeisterin Claudia Blum. "Die Elternschaft war fast vollständig erschienen und es wurde 1,5 Stunden teilweise emotional, aber doch relativ konstruktiv diskutiert", erzählt sie unserer Redaktion nach dem Gespräch. 

Personalmangel?

Doch wie geht es jetzt weiter? Das Problem der Stadt sei Personalmangel. Denn auf den letzten erfolgreichen Erzieher-Einstellung folgten gleich viele Kündigungen. Des Weiteren würde das Gute Kita Gesetz noch höhere Personalanforderungen stellen. Viele Eltern verstanden diese Aussage nicht, "wurde doch bisher nicht viel Mühe darauf verwendet, Personal zu halten", heißt es vonseiten der Eltern. "Fachkräfte, die in Homberg befristet beschäftigt sind oder waren, wussten kurz vor den Sommerferien noch nicht, ob sie nach den Ferien weiterarbeiten. Auch kam erneut auf den Tisch, dass letztes Jahr zum Ende des Kindergartenjahres eine Fachkraft, die in Teilzeit eingestellt war, der Vertrag nicht verlängert wurde, um Geld zu sparen", heißt es auch vom Protokoll der damaligen Stadtverordnetenversammlung vom 1. Juni 2020. "Frau Blum meinte, es würde nichts bringen, in der Vergangenheit herumzuwühlen", erzählt uns Walter.

Laut dem Brief der Stadt Homberg an die Eltern müsse man notwendige Veränderungen der Betreuungszeiten spätestens zum 1. Januar 2022 anpassen, da die Auslastung der Kita in Büßfeld eher gering sei und sich vor allem auf das Grundmodul konzentriere. "Die Stadt ist der Meinung, es wären dieses und letztes Jahr so wenig Kinder in der Kita gewesen. Eltern erklärten, dass dies ein selbstgemachtes Problem war, da schon letztes Jahr Eltern gesagt wurde, dass zukünftig keine Nachmittagsbetreuung mehr stattfindet und die Stadt damals über Monate keine Anmeldungen für Ganztags annahm - auch nicht für zweijährige Kinder. Daher ist es kein Wunder, dass es weniger Anmeldungen gab als sonst."

Keine konkreten Lösungen

Doch wie kommen Stadt und Eltern jetzt zusammen? Ein Vorschlag bei dem Gespräch mit den Beteiligten sei gewesen, dass die Stadt die Idee hatte, eine weitere Gruppe aufzumachen - beide für die Halbtagesbetreuung. Das ist in den Augen der Eltern Nonsens: "Wir können nicht über eine zweite Gruppe nachdenken, wenn schon für die erste das Personal fehlt." Doch laut Bürgermeisterin Blum reiche eine mittelfristige Kapazität nicht aus, da es viele Geburten in Homberg in den letzten Monaten gab. 

Auch Melanie Keller, Ortsbeirätin aus Büßfeld, war bei dem Termin dabei und berichtete, dass es schon seit Jahren immer wieder Unsicherheiten wegen des Kindergartens gäbe und die Auslastung schwanke. Doch konkrete Lösungen, wie Kinder in Zukunft untergebracht werden sollen, gab es in diesem Gespräch keine. Ernüchterung bei den Eltern - auch weil Blum darauf hingewiesen hatte, dass es aufgrund der angespannten Personalsituation passieren kann, dass der Kindergarten kurzfristig nur vormittags geöffnet werden wird, wenn die Vollzeitkraft kurzfristig ausfallen würde.

"War nur Alibi-Gespräch, um uns hinzuhalten"

Doch ein Lichtblick im Gespräch gab es: Da der Magistrat die Änderungen nicht so schnell beschließen könne, sollen die Betreuungszeiten erst in den nächsten Sommerferien umgesetzt werden. "Das gibt den Eltern zumindest Hoffnung, dass es bis dahin entweder mehr Personal angeworben werden kann oder der nächste Bürgermeisterkandidat eine andere Einstellung zur Wichtigkeit von Kita-Plätzen hat und dies nicht nur als Kostenfaktor sieht", so Walter abschließend. Denn für einige Eltern war klar: "Das war nur ein Alibi-Treffen, um uns hinzuhalten." (ld) +++


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