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Heute vor einem Jahr begann die Räumung im Dannenröder Forst. - Archivfotos: O|N

HOMBERG (OHM) Große O|N-Bilderserie

Rückblick: Heute vor einem Jahr begann die Räumung im Dannenröder Forst

01.10.21 - Wissen Sie noch, was Sie heute, genau vor einem Jahr, gemacht haben? Die Antwort auf diese Frage geht vielen O|N-Redaktionsmitgliedern ganz leicht über die Lippen: "Wir waren bei der Räumung im Dannenröder Forst." Denn vor 365 Tagen ging es los, als ganz Deutschland in den Vogelsberg blickte und die ersten Baumhäuser von A49-Gegnern auf dem Boden zerschellten. Ein Ereignis, das vielen von uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Polizeibeamte aus dem gesamten Bundesgebiet waren dafür im Einsatz.

Genauer genommen gingen am 1. Oktober die Räumungen im Herrenwald bei Stadtallendorf los. Tausende Polizeibeamte aus dem gesamten Bundesgebiet waren im Einsatz, damit der geplante Weiterbau der umstrittenen A49 voranschreitet. Doch dafür mussten erst einmal Barrikaden und Baumhäuser geräumt werden, die in einem Jahr von den Ausbaugegnern im "Danni" aufgebaut wurden. Und damit waren die Beamten über zwei Monate lang beschäftigt. Nachdem die Rodungen im Herrenwald und im Maulbacher Wald abgeschlossen wurden, wurde es Mitte November dann im Dannenröder Forst ernst.

Platzverweise, Festnahmen, Identitätsverschleierung

Die Bilder waren täglich dieselben: Beamte räumten Barrikaden, andere waren in luftiger Höhe im Einsatz, um Ausbaugegner sicher auf den Boden zu bringen, wieder andere sprachen Platzverweise aus und nahmen Demonstranten in Gewahrsam.

Das Unschöne: Immer wieder kam es zu Zwischenfällen. A49-Gegner schmissen mit Steinen und Fäkalien auf Polizisten, verklebten ihre Fingerkuppen, um ihre Identität nicht preisgeben zu müssen, seilten sich von Autobahnbrücken ab oder ließen sich nur mit viel Gegenwehr von den Baumhäusern ziehen. Kräfteraubende Tage, Wochen und Monate für alle Beamten. 

Das belegen auch die Zahlen, die die Polizei bei einer Abschlusspressekonferenz nach der erfolgreichen Räumung am 10. Dezember präsentierte: Im Zeitraum ab dem 1. Oktober wurden 500 Barrikaden, Strukturen und Baumhäuser geräumt. Über 1.000 Personen nahmen die Beamten in Gewahrsam, 3.200 Identitäten wurden festgestellt. Damit nicht genug: Die Polizei sprach über 2.500 Platzverweise und 1.550 Ordnungswidrigkeitsverfahren aus, 450 Straftaten wurden angezeigt. Noch heute sitzt eine Ausbaugegnerin wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Vollzugsbeamte hinter Gitter. "Ella" hat ihre Identität bislang nicht preisgegeben, konnte vom Amtsgericht Alsfeld dennoch für zwei Jahre verurteilt werden.

Der harte Kern

Heute, ein Jahr später, ist es ruhiger rund um den Dannenörder Forst geworden. Aber nicht ganz ruhig. Denn immer noch campt ein harter Kern von Ausbaugegner an der Mahnwache am Sportplatz in Dannenrod. Erst vergangene Woche kam es zu einer erneuten Festnahme, als ein Demonstrant einen Bagger im Bereich der A49-Trasse besetzt hatte. Die Fingerkuppen des Mannes, der auf dem Dach des Baggers ausharrte, waren verklebt. Ein Déjà-vu für die Beamten, auf das sie wohl gerne verzichtet hätten. (Luisa Diegel)

Ein Jahr nach dem ersten Räumungstag haben wir in unserem Archiv gekramt und tausende Fotoaufnahmen von unseren O|N-Fotografen gefunden. Impressionen dazu gibt es in unserer großen Bildergalerie. +++

Der letzte Baum ist gefallen, die Schneise für den Weiterbau der A49 ist gefällt. ...


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