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HÜNFELD Ziemlich eklig

Frittierte Ameisen zum Mitnehmen: Insekten in Fastfood-Essen gelandet

01.10.21 - Während fliegende Ameisen in Kenia beispielsweise als Delikatesse gelten, gehören sie hierzulande eher nicht auf den Speiseplan. Gleich mehrere von diesen Tierchen landeten jedoch am vergangenen Wochenende im Essen eines Fastfood-Restaurantes in Hünfeld.

"Einmal Pommes zum Mitnehmen bitte", lautete die Bestellung am späten Samstagabend. Während der Fahrt werden die ersten Fritten im dunklen Auto verzehrt. Ziemlich salzig schmecken sie, hier und dort ein wenig kross. Vereinzelt fällt auch ein andersartiger, leicht säuerlicher Geschmack auf.

Auf dem Seitenstreifen angehalten, das Fahrzeuginnenlicht eingeschaltet: Gleich oben auf einem der Kartoffelsticks klebt ein geflügeltes Insekt. Ist das etwa eine Ameise? Die Tür des Autos wird aufgerissen und das, was sich noch im Mund befindet, schnellstens herausbefördert. Mit mulmigem Gefühl und spitzen Fingern wird das Pappgefäß geschüttelt: Da! Zwei weitere tierische Beilagen. Offensichtlich in Öl gebacken glänzen die geflügelten Tiere im schummerigen Fahrzeuglicht. Richtig lustig ist das in diesem Moment nicht.

"Erfreuen Sie Ihre Geschmacksnerven"

Auch wenn sich im Internet mittlerweile zahlreiche Rezepte finden lassen, wie man die kleinen Tierchen am besten zubereitet "erfreuen Sie Ihre Geschmacksnerven und sorgen Sie für eine Überraschung bei Ihren Gästen", erquickt mich die "Pommes-Wundertüte" am Samstagabend eher nicht. Im Nachhinein – klar, da mag es, zumindest in Ansätzen, amüsanter sein.

Ein schwacher Trost

Wenigstens für die Vereinten Nationen (UNO) sind Insekten als Nahrungsmittel für Menschen eine förderungswürdige Alternative. Ameisen oder beispielsweise Zikaden hätten einen hohen Nährwert und ihre Haltung sei weniger belastend für die Umwelt als die Viehzucht. "Die Insekten, so zeigt sich, produzieren weniger Treibhausgase und Ammoniak als Kühe und Schweine. Sie benötigen deutlich weniger Land und Wasser als die Viehzucht", heißt es in einer etwas älteren Pressemitteilung. Zumindest für Umweltschützer sollte das ein kleiner Trost sein.

Beim Betreiber des Fastfood-Restaurants nachgefragt "wie kann es sein, dass Insekten in der Fritteuse landen?" gab es diese Antwort:

"Tatsächlich sind uns aktuell keine Gästehinweise in Bezug auf Fliegen oder Ameisen in unseren Produkten bekannt. Ich kann Ihnen versichern, dass es für uns oberste Priorität hat, unseren Gästen qualitativ hochwertige Speisen und Getränke anzubieten. Daher stehen die Sicherheit und Qualität unserer Produkte selbstverständlich im Fokus unserer täglichen Arbeit – denn unsere Gäste erwarten zu Recht, dass Sie bedenkenlos bei uns essen können. Um dies zu gewährleisten, werden unsere Mitarbeiter auf Grundlage eines Restauranthandbuches sowie eines Qualitätsführers laufend geschult. Angefangen bei Vorschriften für Transport und Lagerung der Rohprodukte bis hin zum fertigen Produkt, sind sämtliche Zubereitungsschritte im Detail vorgegeben. Unsere Restaurants und alle Lieferanten haben darüber hinaus umfangreiche Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung installiert, welche regelmäßig von Fachpersonal kontrolliert und gewartet werden." (mr) +++


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