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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Buß: "Attacke, Enner, zwoon, drai – Bruder Lolls"

16.10.21 - "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!" – aber heute aus meiner Heimatstadt Bad Hersfeld. Seit 50 Jahren leben wir in Bad Hersfeld. Hier habe ich 1981 mein Abitur an der Modelschule Obersberg gemacht und am 13.12.1987 in der Pfarrkirche St. Lullus-Sturmius meine Heimatprimiz gefeiert. In Bad Hersfeld wird in diesen Tagen um den 16. Oktober des Gründers des Klosters Hersfeld gedacht – Bischof Lullus.

Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Er wurde 710 in Wessex in England geboren. Auf einer Romwallfahrt lernte er 737 in Rom den Hl. Bonifatius kennen. Fortan unterstütze er ihn bei der Germanenmission. In dessen Auftrag erwirkte er im Jahre 751 das Exemtprivileg (rechtliche Sonderstellung, nicht der bischöflichen, sondern päpstlichen Gewalt unterstellt) für das Kloster Fulda. Später wurde er Nachfolge des Hl. Bonifatius auf dem Bischofsstuhl von Mainz. Bonifatius hatte ihm die Sorge für alle Dinge übertragen, die ihm wichtig waren. Daraus leitete er besondere Herrschaftsansprüche auf das Kloster Fulda ab. Es kam zum Konflikt mit Abt Sturmius in Fulda (1. Abt in Fulda, +779). Im Jahr 769 gründete Lullus das Benediktinerkloster Hersfeld. Bereits seit 733, also 11 Jahre früher als Fulda, gab es in "Herulfisfeld", wie Hersfeld hieß bereits eine Einsiedelei. Auf Grund der nahen heidnischen Sachsen, war Bonifatius damals das Gebiet zu gefährlich für eine Klostergründung.

744 kam es zur Gründung des Klosters Fulda. Lullus starb in Hersfeld am 16. Oktober 786. Im Jahr 850 wurden die Gebeine des Hl. Lullus in der Klosterkirche feierlich umgebettet und daraus entwickelte sich ein jährlich wiederkehrendes Kirchenfest. Viele Pilger kamen zu den Gräbern der Heiligen, um zu beten. Aus diesem Fest entwickelte sich das wohl älteste Volksfest Deutschlands, das Lullusfest, das noch heute in der Woche um den 16.Oktober gefeiert wird. Im Kloster Fritzlar fand man Aufzeichnungen seiner Grabplatte, die die Inschrift trug:

Lul war mein Name, in England, dem ruhmreichen, bin ich geboren, Welches als Pilger nach Rom mich zu den Vätern gesandt. Danach nahm Bonifaz, der heilige Lehrer, mich zu sich, Und das Bischofsgewand legt' auf die Schultern er mir. Als durch den Martyrertod er des Himmels Festung erstiegen, Ward ich, wie er es gewünscht, Lenker der Kirche in Mainz. Hier sei mir Ruhe vergönnt, bis ertönt die erhabene Stimme: »Staub, der du schläfst, steh auf, denn es ist Gott, der dich ruft!«. (siehe auch "Das Leben des Hl. Lullus" von Stefan Buß 1986)

In den Konflikten um das Kloster Fulda konnte er sich noch vor dem Tod des Sturmius mit diesem aussöhnen. Ein Heiliger unseres Landes und des Bistums Fulda, der eng mit der Geschichte des Hl. Bonifatius und dessen Fortführung in Zusammenhang steht. Übrigens: drei Tage brennt auf dem

Marktplatz zum Lullusfest das Lullusfeuer. Die Tradition sagt, sollte das Feuer ausgehen, muss das Fest nach Fulda verlegt werden. Was aber noch nie passiert ist. Und noch etwas: Trotz der alten Rivalität zwischen Fulda und Hersfeld. Zwei Hersfelder Priester leiten die Gemeinden mit geschichtsträchtiger Vergangenheit. Ich selbst die Fuldaer Innenstadtpfarrei und Pfr. Togar Pasaribu die Pfarrei Petersberg mit dem Grab der Hl. Lioba.

"Alttacke, Enner, Zwoon, Drai – Bruder Lolls!" (Stefan Buß) +++


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