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FULDA Einfach zu teuer?

Sind im Landkreis zu wenige krank? - KV kürzt Ärztlichen Bereitschaftsdienst!

20.10.21 - Sind im Landkreis Fulda einfach zu wenige Menschen krank? Zu diesem Schluss kommt offenbar die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen. Als Organisator des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) hat die KV nun dessen Betrieb in Fulda stark eingeschränkt.

"Sie haben akute Beschwerden, mit denen Sie normalerweise einen Haus- oder Facharzt aufsuchen würden, doch die Praxis hat bereits geschlossen? Der Ärztliche Bereitschaftsdienst (ÄBD) Hessen ist außerhalb der Praxissprechzeiten für Sie da – telefonisch unter der 116117 sowie in rund 70 ÄBD-Zentralen in ganz Hessen", heißt es auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung. Bisher konnte man den Ärztlichen Bereitschaftsdienst, der in Fulda in der Pacelliallee direkt neben dem Klinikum ansässig ist, auch insbesondere während der Nachtstunden aufsuchen.

Einfach zu teuer? KV kürzt Öffnungszeiten

Doch damit ist nun, zumindest in fünf Nächten in der Woche, Schluss. "Die Öffnungszeiten der ÄBD-Zentrale in Fulda haben sich tatsächlich zum 1. Oktober geändert", teilt ein Pressesprecher der KV auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS mit. Montags bis donnerstags sowie sonntags ist die Zentrale nicht mehr bis 7 Uhr am nächsten Morgen, sondern nur noch bis 24 Uhr geöffnet. Wer dennoch ärztliche Hilfe benötigt, landet so unweigerlich in der Notaufnahme des Klinikums. Die KV bietet zwar auch einen Hausbesuchsdienst an, dass dieser jedoch nur eingeschränkt funktioniert, hat sich bereits in der Vergangenheit gezeigt (OSTHESSEN|NEWS berichtete).

Hintergrund der nun verkürzten Öffnungszeiten des ÄBD sei eine von der KVH durchgeführte Analyse der Inanspruchnahme der hessischen Bereitschaftsdienstzentralen durch die Patienten. "Für Fulda hatte diese ergeben, dass an den von den Änderungen betroffenen Tagen zwischen 0 Uhr und 7 Uhr morgens wenige bis gar keine Patienten die Zentrale aufsuchen." Entsprechend dürfte sich auch der Mehraufwand im Fuldaer Klinikum in Grenzen halten, meint zumindest die KV.

Klinikum wurde nicht informiert

Das Klinikum wurde über die Gründe der verkürzten Öffnungszeiten nicht informiert ...

Für das Klinikum, das nach eigenen Angaben nicht einmal die Gründe für die Verkürzung der Öffnungszeiten von der KV mitgeteilt bekam, wird sich die Situation sicher anders darstellen. "Wir bedauern die Verkürzung der Präsenzzeiten des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Fulda", heißt es von offizieller Seite. Die Frage, ob die geänderten Öffnungszeiten des ÄBD zu einer Mehrbelastung in der Notaufnahme des Klinikums Fulda führe, könne man aktuell zwar noch nicht abschließend beantworten, allerdings sei damit zu rechnen.

Was das für die diensthabenden Ärzte, aber auch für die echten Notfallpatienten, die künftig zwangsläufig zwischen Schnupfen- oder Halsschmerzgeplagten sitzen werden, bedeutet, wird erst die Zukunft zeigen. (mr) +++


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