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- Fotos: Carina Jirsch

FULDA Außergewöhnliche Erlebniswelten

Mit 3D-Straßenkunst Geschichten erzählen - Bunte Illusionen in der Innenstadt

23.10.21 - Sie lassen die Grenzen zwischen Malerei und Realität verschwimmen: die 3D Straßenmaler Fredda Wouters, Melina Berg und Eduardo Relero. Ihre verblüffende Kunstaktion - organisiert vom Fuldaer City-Marketing - können Bürgerinnen und Bürger am Wochenende in der Innenstadt bewundern. An Buttermarkt und Uniplatz sind die Besucher aufgefordert, mit den gerade entstehenden Kunstwerken schauspielerisch zu interagieren und selbst Teil der 3D-Scene zu werden. Am Freitag starteten die Künstler mit ihren Werken und kreieren dabei ganz außergewöhnliche Erlebniswelten.

"Es ist schön, dass wir so tolle Künstler für die Domstadt gewinnen konnten. Wir wollen das Thema Streetart weiter fördern - vielleicht gibt es sogar irgendwann mal ein Straßenmalerfestival, das wäre für Fulda eine tolle Sache", so Edi Leib vom City Marketing. 

Alle Künstler verwenden bei ihren 4 mal 6 m großen Werken die Anamorphose-Technik. Das sind Bilder, die nur unter einem bestimmten Blickwinkel oder mittels eines speziellen Spiegels oder Prismensystems zu erkennen sind. Die 3D Illusionsmalerei wird also nur bei Betrachtung durch eine spezielle Linse, welche an einem markierten Fotopunkt aufgestellt wurde, sichtbar. 

Besonderen Begegnungsraum schaffen

"Ich bin seit über 20 Jahren Straßenmalerin und war schon in der ganzen Welt unterwegs. Bereits letztes Jahr habe ich in Fulda gemalt - viele Menschen erkennen mich wieder und schauen mir gespannt beim Malen zu", so Wouters. Für die Barockstadt hat sich die Künstlerin, die bereits in Mexiko, Dubai oder Helsinki malte, ein ganz besonderes Werk überlegt. "Mein Bild zeigt einen Wolf sowie Schafe. Damit möchte ich einerseits auf das Thema Tierschutz aufmerksam machen, andererseits aber auch auf die Redewendung des Wolfs im Schafpelz und den Aspekt der sexuellen Gewalt an Kindern", betont die Straßenmalerin. In ihrer Streetart äußert sich meist eine tiefe Naturverbundenheit, sowie ihre aktuelle Gefühs- und Gedankenwelt mit Bezug auf gegenwärtige Themen. "Es ist schön zu sehen, wenn das Publikum sich über das Werk austauscht, hier entsteht ein ganz besonderer Begegnungsraum", sagt die Künstlerin, die gebürtig aus Weeze stammt.

Kunst bedeutet auch Kritik

"Mit meinem Werk möchte ich unter anderem Kritik an Sozialen Medien üben, die die Menschen quasi einer Gehirnwäsche unterziehen. Das Bild zeigt eine Familie in einer alltäglichen Situation, es geht unter anderem um YouTube oder Fake News. Ich möchte die Menschen zum Lächeln bringen und sie dazu bewegen, das Werk zu reflektieren", so Relero. Der argentinische Kunstmaler, Zeichner und Straßenmaler lebt heute in Madrid und ist einer der bekanntesten 3D-Straßenmaler der Welt. Er zeigte seine Malereien unter anderem bereits in New York, San Francisco, Florida, Dubai, Tokio und vielen anderen Ländern weltweit, nahm an zahlreichen Madonnari-Festivals teil, arbeitete als Bildhauer und fertigte Wandmalereien an.

Bunte Farben so weit das Auge reicht

Auch am Buttermarkt gibt es ein ganz besonderes Werk zu bestaunen. Mit ihrem Bild kreiert Melina Berg eine märchenhafte Atmosphäre: "Mein Bild steht unter dem Motto 'Verliebt in den Herbst'. Diese Jahreszeit ist ohnehin schon trist, daher hatte ich die Idee, das mit Farbe etwas aufzupeppen. Man sieht unter anderem bunte Blätter und einen Pilz, der ganz verliebt schaut", so die Straßenmalerin, die sich bereits im Kindesalter für die Straßenmalerei begeisterte. "Ich bin weltweit unterwegs und habe unter anderem schon in Bosnien, Holland und vielen weiteren Ländern gemalt". Die Streetart-Künstlerin präsentiert ihre Arbeiten regelmäßig auch auf internationalen Festivals.

Fertiggestellt werden sollen die Werke am Samstag - dann haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit die 3D-Werke zu betrachten und sich selbst im Bild zu positionieren. Und selbst wenn es das Wetter nicht gut mit uns meinen sollte: Die Straßenmaler haben bei ihren Kunstwerken wetterfeste Farben verwendet. Den 3D-Bildern beim Bummel durch die Stadt einen Besuch abzustatten, steht also nichts mehr im Wege. (Lea Hohmann) +++


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