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Schlimmer Unfall in Nordhessen. - Foto: picture alliance/dpa | Swen Pförtner

WITZENHAUSEN Ermittlungen wegen Mordes

Nach Vorfall in Nordhessen: Autofahrer wohl vorsätzlich in Kindergruppe gerast

02.11.21 - Neue Details nach dem tragischen Vorfall im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Nachdem es am Freitag, 29. Oktober, zu einem schweren Verkehrsunfall im Witzenhäuser Ortsteil Gertenbach kam, bei dem ein 30-jähriger Pkw-Fahrer genau in eine Kindergruppe gefahren ist, gibt die Polizei Eschwege in einer Pressemitteilung am Montag bekannt: Die Staatsanwaltschaft Kassel hat die Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen. 

Der 30-jährige Mann aus Witzenhausen, der am Freitagmorgen gegen 08.00 Uhr in Witzenhausen-Gertenach mit einem Kleinwagen in eine Gruppe von Schulkindern gefahren war, wodurch ein achtjähriges Mädchen zu Tode kam und zwei weitere sieben und acht Jahre alte Mädchen schwer verletzt worden sind, ist am Samstag in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden. Die zuständige Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Eschwege hatte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel die vorläufige Unterbringung angeordnet.

Der verantwortliche Fahrer war im Anschluss an das Geschehen zunächst selbst in ein Krankenhaus eingeliefert und dort medizinisch behandelt worden. Im Zuge der Behandlungsmaßnahmen ist dem Fahrer unter anderem auch eine Blutprobe entnommen worden, um bei einer entsprechenden Untersuchung Feststellungen über Substanzen treffen zu können, welche die Fahrtüchtigkeit des Mannes zum Zeitpunkt des Vorfalls beeinträchtigt haben könnten.

Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen wegen eines Tötungsdeliktes auf

Im Laufe der weiteren Ermittlungen meldete sich bei den Polizeibehörden ein bis dato unbekannter Zeuge, der relevante Angaben machen konnte, die das (Unfall-)Geschehen in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen. Während der 30-Jährige von der Straße abkam, befand sich der Zeuge unweit der späteren Kollisionsstelle und konnte so Beobachtungen zum Fahrverhalten des 30-Jährigen machen. Aufgrund der Aussage des Zeugen sowie der vorläufigen Bewertung des beauftragten Sachverständigen besteht der dringende Verdacht, dass der 30-Jährige eine aktive Lenkbewegung in Richtung der Grundschüler getätigt und folglich den Tod eines Kindes und die Verletzung mehrerer Kinder vorsätzlich herbeigeführt hat.

Die Staatsanwaltschaft Kassel hat vor diesem Hintergrund die Ermittlungen wegen Heimtückemordes, versuchten Heimtückemordes, vollendeter gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen.

Verantwortliche Fahrer in Psychiatrie

Es wurde noch am vergangenen Wochenende die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet, da die von der Kriminalpolizei Eschwege durchgeführten Ermittlungen Anhaltspunkte hervorbrachten, die den Verdacht begründen, dass der 30-Jährige an einer beträchtlichen psychiatrischen Erkrankung leidet und diese nach derzeitigem Erkenntnisstand ursächlich für den Tatentschluss gewesen sein könnte. Hinweise für einen extremistischen bzw. terroristischen Hintergrund liegen hingegen nicht vor. Nachdem die richterliche Entscheidung der Unterbringung ergangen war, kam der Mann noch am selben Tag in eine entsprechende geschlossene psychiatrische Einrichtung. (mkr/pm) +++


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