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Das Impfzentrum in Fulda wurde am 30. September geschlossen. - Fotos: O|N-Archiv

FULDA Hausärzte-Chef Hönscher schlägt Alarm

"Was wir in den Praxen aktuell zu leisten haben, ist kein Dauerzustand"

03.11.21 - Grippeimpfung, Erkältungswelle, dritte Corona-Impfung und Tagesgeschäft. "Unsere Arztpraxen sind am Limit", schlägt Fuldas Hausärzte-Chef Ralph Hönscher Alarm und klagt: "Man hätte das Impfzentrum nicht schließen dürfen." Das Coronavirus ist und bleibe gefährlich. Zeit also zum Handeln.

Die Booster-Impfungen laufen zu langsam.

Die Booster-Impfungen laufen langsam an und die Corona-Lage spitzt sich zu. Im Landkreis Fulda liegt die Quote der vollständig Geimpften bei 113.235 und die 7-Tage-Inzidenz steigt. Am Dienstag erreicht sie laut RKI 115,2. Das heißt: 257 Fälle in einer Woche. Damit liegt der Kreis im Hessen-Vergleich im Mittelfeld. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist in Sorge. Er forderte am Montag die Länder auf, ihre Impfzentren wieder hochzufahren. "Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby bereithalten, nun wieder startbereit machen", sagte er der Rheinischen Post.

Bis zum 30. September wurden hessenweit 28 Impfzentren betrieben, eines davon in Fulda. Finanziert wurden die Impfzentren unter Federführung der Landkreise und kreisfreien Städte jeweils zur Hälfte durch das Land Hessen und den Bund.

Ob die Impfzentren erneut betrieben werden, entscheiden die jeweiligen Gebietskörperschaften ...

Das Innenministerium erklärt nun auf O|N-Nachfrage: "Einhergehend mit ausreichend vorhandenem und logistisch einfacher zu verteilendem Impfstoff ist die von Beginn der Impfkampagne vorhergesehene Regelversorgung durch Haus- und Fachärzte sowie den Öffentlichen Gesundheitsdienst seit dem 1. Oktober 2021 sichergestellt." Die Hessische Impfstrategie zum Schutz der Bevölkerung vor dem Corona-Virus werde seitdem von der Ärzteschaft und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst getragen. "Dies gilt auch für die wichtigen Auffrischungsimpfungen. Ob und inwieweit einzelne Impfzentren erneut betrieben werden, entscheiden die jeweiligen Gebietskörperschaften eigenständig."

Kleine Impfzentrum-Variante sinnvoll!

Hausärzte-Chef Ralph Hönscher schlägt Alarm.

Hausärzte-Chef Ralph Hönscher macht im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch deutlich: "Wir stecken in der 4. Welle und haben wieder Ausbrüche in den Altenheimen. Die Hausärzte sind zwar in den Einrichtungen im Dauereinsatz, um die Drittimpfung durchzuführen. Aber mehr als Impfen geht nicht. Es fehlt an Manpower und wir müssen das Tempo deutlich steigern, um weitere Ausbrüche und Todesfälle, wie sie bundesweit schon wieder auftreten, zu verhindern. Hinzu kommt, dass der Ansturm und die Nachfragen in unseren Praxen riesig ist und einige Kollegen keine Drittimpfungen anbieten." Laut Hönscher hätte man den Betrieb des Fuldaer Impfzentrums im Klein-Format weiterführen müssen. "Das Esperanto wäre jetzt zu groß. Eine kleine Variante von Stadt und Landkreis Fulda, wo sich jeder ohne Termin impfen lassen kann, ist aber sinnvoll."

Hönscher sieht, um das Impftempo zu erhöhen, den Landkreis Fulda in der Pflicht: "Er muss sich einen starken Partner ohne extreme Bürokratie suchen. Nur so können die Hausärzte entlastet werden." Klar ist für ihn: "Was wir in den Praxen aktuell zu leisten haben, ist kein Dauerzustand." Allein am Mittwoch führt der Arzt aus Petersberg mit seinem Team wieder 40 Corona-Impfungen und 60 Grippe-Impfungen durch, neben der Behandlung der sonstigen Wehwehchen. (Christian P. Stadtfeld) +++


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