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Ingo Schwalm von der SPD möchte neuer Bürgermeister von Romrod werden. - Foto: Luisa Diegel

ROMROD Bürgermeisterwahl am 28. November (3)

Ingo Schwalm setzt Bürgermeister-Schwerpunkte im sozialen Bereich

Zur PersonIngo Schwalm ist 61 Jahre alt und wohnt mit seiner Lebensgefährtin in Romrod. Seit 39 Jahren arbeitet er im Eichhof Krankenhaus in Lauterbach als Fachkrankenpfleger für Psychiatrie und Gesprächspsychologe. Ehrenamtlich engagiert er sich seit vielen Jahren für die SPD, ist Kreistagsabgeordneter, Stadtverordneter und Fraktionsvorsitzender. Außerdem ist er Mitglied im Seniorenbeirat und erster Vorsitzender des Kneippvereins.

17.11.21 - Romrod bekommt einen neuen Bürgermeister! Rathauschefin Dr. Birgit Richtberg tritt nach 18 Jahren nicht mehr für eine weitere Kandidatur bei der Wahl am 28. November 2021 an. Dafür haben nun drei neue Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen: Neben Holger Feick (parteiunabhängig) und Hauke Schmehl (CDU) will auch Ingo Schwalm der nächste Bürgermeister von Romrod werden. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS erzählt er, warum.

"Nachdem Bürgermeisterin Richtberg für Klarheit gesorgt hatte, habe ich mir mit meiner Kandidatur noch etwas Zeit gelassen. Ich wurde von vielen angesprochen, die gesagt haben, ich soll es machen. Gespräche mit den Bürgern haben mir dann die letzten Bedenken ausgeräumt", so Schwalm. Jetzt sei er fest entschlossen und will Romrods neuer Bürgermeister werden. 

Mehr für die Romröder: Beteiligung und ein Bürgerbus

Foto: SPD Vogelsberg

Vor allem Themen im sozialen Bereich möchte er zukünftig angehen: An erster Stelle steht für Schwalm die Bürgerbeteiligung. "Die Informationspolitik hier in Romrod ist mehr als schlecht. Man muss alles erfragen, nie gibt es einen aktuellen Stand der Themen." Eine Bürgerbeteiligungsapp schlägt der SPD-Kandidat deshalb vor. Dort sollen Mängel in der Stadt von Bürgern aufgenommen werden können - ebenso aber auch Meinungen der Romröder abgefragt werden. "Natürlich entscheidet das schlussendlich die Stadtverordnetenversammlung. Aber so eine Meinungsbildung kann eine gute Grundlage für eine Entscheidung sein, wenn man schon weiß, dass die Bürgerschaft diese Meinung zu einem Thema hat." Da viele Rentner allerdings kein Smartphone besitzen, plädiert Schwalm ebenso für ein regelmäßiges Infoblatt zum aktuellen Stand der Dinge.

Außerdem soll es mit Schwalm als Bürgermeister in Zukunft einen Bürgerbus geben: "Es gibt den Bedarf dafür. Im Verwaltungsverbund haben alle einen, warum Romrod nicht?", fragt er sich. Bei seinen Hausbesuchen habe er bereits erlebt, dass viele Menschen abhängig von Personen sind, die mit dem Auto fahren, "weil sie einfach ein gewisses Alter erreicht haben". Die Verbindung der Busse sei in der Kommune zu schlecht - und bei einem Sammeltaxi müssen sich die Fahrenden alle an einem Punkt treffen. "Wie soll das aber mit schweren Einkäufen oder Einschränkungen gehen? Der Bürgerbus ist hier die richtige Lösung."

"Wir brauchen alters- und behindertengerechte Wohnungen"

Im März 2020 war Romrod überflutet. Foto: Luisa Diegel

Anders als seine Kontrahenten sieht der 61-Jährige nicht den Bedarf von neuen Bauplatzausweisungen. "Es ist genug ausgewiesen, wir haben freie Räume, die schon angeschlossen sind und wir haben Leerstände." Schwalm ist sich sicher: "Was wir für die Zukunft brauchen, sind alters- und behindertengerechte Wohnungen." 

Für den SPD-Kandidaten steht einer Ausweisung eines Neubau- oder auch Gewerbegebiets der Katastrophen- und Hochwasserschutz gegenüber. "Immer nur neues Bauland auszuweisen, sehe ich sehr kritisch. Immer mehr Flächen zu versiegeln und gleichzeitig über Hochwasserschutz zu sprechen, widerspricht sich." Schwalm spricht in diesem Zusammenhang das Gewerbegebiet in Zell an: "Das ist ein Hochwassergebiet." Und dieses Problem sei in Romrod ernst zu nehmen - erst im März 2020 war die Stadt nach Starkregen komplett überflutet.

Alle Gewerbetreibende hätten - wenn sie anständige Löhne zahlen und gute Arbeitsbedingungen schaffen - offene Türen bei dem 61-Jährigen. 

Ärztehaus und Sicherung des Brandschutzes

Ein weiteres wichtiges Thema auf Schwalms Agenda: die ärztliche und pflegerische Versorgung. "Wir werden eine Ärztehaus/MVZ benötigen, um die ärztliche Versorgung für unsere Gemeinde zu sichern. Ärzte möchten heutzutage eine geregelte Arbeitszeit, das klassische Hausarztmodell ist überholt. Meine familienfreundliche Vision ist ein Ärztehaus mit Räumen für eine Hebamme sowie weitere Nutzungsmöglichkeiten für Heilberufe." Auch eine ambulante, häusliche Versorgung müsse im Blickpunkt stehen und solle weiterhin gefördert und ausgebaut werden. 

Außerdem steht die Sicherung des Brandschutzes bei dem 61-Jährigen im Fokus - das sei eine Pflichtaufgabe der Kommune. Allerdings sind die Gerätehäuser in der Gemeinde alle marode und schon lange nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Dinge - es drohen sogar Schließungen. "Ob ein Neubau einer Hauptwache in Romrod wirtschaftlich sinnvoll ist, muss geprüft werden. Die Feuerwehren der Ortsteile sind dabei absolut vorrangig zu erhalten."

Erschwerter Wahlkampf mit Schulter-Sehnenriss

Foto: SPD Vogelsberg

Am 28. November steht die Bürgermeisterwahl in Romrod an, der Wahlkampf geht so langsam in die heiße Phase - für Kandidat Schwalm unter erschwerten Bedingungen: "Ich bin auf einer Metalltreppe ausgerutscht und habe mir einen Sehnenriss in der Schulter zugezogen", sagt er. "Doch es ist so, wie es ist" - und trotz Verletzung will er in die Vollen gehen. Denn für ihn wird der Wahlkampf nicht bei Facebook oder Instagram gewonnen, "der wird beim Menschen gewonnen", sagt er. 

Zuletzt sieht er es zudem als Aufgabe des neuen Bürgermeisters, daraufhin zu wirken, den Verwaltungsverbund "konsequent zu Ende zu denken". Heißt also, dass der Verwaltungsverbund in Zukunft nur noch einen hauptamtlichen Bürgermeister hat. "Ich bin der festen Überzeugung, dass sich eine Gemeinde unter 5.000 Einwohner auf die Dauer einen hauptamtlichen Bürgermeister nicht mehr leisten kann." (Luisa Diegel) +++


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