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Es ist immer wieder aufs Neue ein emotionales Thema im Vogelsbergkreis: Denn Ende 2016 schloss dort die letzte Geburtenstation im Alsfelder Kreiskrankenhaus ihre Türen. - Symbolbild: Pixabay

ALSFELD "Niemand wollte die Station 2016 schließen"

AfD fordert Machbarkeitsstudie für Wiedereinrichtung der Geburtenstation

09.11.21 - Es ist immer wieder aufs Neue ein emotionales Thema im Vogelsbergkreis: Ende 2016 schloss dort die letzte Geburtenstation im Alsfelder Kreiskrankenhaus ihre Türen. Seitdem müssen die Vogelsberger für Entbindungen in andere Landkreise wie Fulda, Gießen oder Hersfeld-Rotenburg ausweichen. Für die AfD-Fraktion im Vogelsberger Kreistag soll sich das in Zukunft ändern. In einem Antrag forderten sie am Montag in der Kreistagssitzung eine Machbarkeitsstudie für eine Wiedereinrichtung der Geburtenstation in Alsfeld.

Gerhard Bärsch von der AfD Fotos: Luisa Diegel

Die AfD-Fraktion kritisiert in der Begründung des Antrags, dass es keine Fakten über Finanzierung und Machbarkeit gäbe - eine Machbarkeitsstudie solle die Faktenlage klären und "zuvorderst alle rechtlichen, personellen und finanziellen Voraussetzungen für die Wiedereinrichtung der Geburtenstation und den dauerhaften Betrieb der Geburtenstation darlegen", so Gerhard Bärsch von der Fraktion.

Könnte das Modell und die Verfahrensweise der Wiedereinrichtung der Geburtenstation im bayrischen Landkreis Regen im Jahr 2014 Vorbild für den Vogelsbergkreis sein?

"Alle Fakten liegen auf dem Tisch"

Die Geburtenstation im Alsfelder Kreiskrankenhaus schloss Ende 2016.

Wenn es nach der SPD-Fraktion und ihrem Vorsitzeden Patrick Krug geht, wohl aktuell erst einmal nicht. "Alles ist geklärt, die Debatte wurde in 2016 geführt", sagte er. "Wir haben damals nicht aus dem Bauch heraus entschieden, sondern mit einer Firma, die die Fakten dargestellt hat. Ärzte und Pfleger konnten dieses Modell nicht mehr tragen - und wir als Kreis auch nicht." Die Fakten hätten sich zu heute nicht verändert, dies sei kein Mangel von politischem Wille. "Jeder hatte wohl den Willen, die Station weiterzubetreiten, und das hat sich bis heute auch nicht geändert", ist sich Krug sicher. Am Ende entscheide dies nicht nur das Geld, sondern auch das Personal. "Zudem hat der Kreistag Anfang dieses Jahres bei der Entscheidung zum Neubau festgelegt, dass - für den Fall, dass sich etwas verändert, das Krankenhaus für eine Geburtenstation erweitert werden kann." Für Krug ist klar: Eine Machbarkeitsstudie würde nichts Neues bringen. 

Auch Udo Ornik von der Grünen-Fraktion schaltete sich in die Diskussion ein: "Es war damals eine emotionale Diskussion, denn niemand von uns wollte die Geburtenstation schließen. Doch die Fakten haben es damals entschieden." Für die Grünen sei wichtig, dass bereits festgehalten wurde, im Rahmen des Neubaus potenziell eine Geburtenstation einrichten zu können. "Aber nur, wenn sich die Bedingungen ändern. Es nutzt nichts, jetzt ein Gutachten zu machen, wenn sich von der Situation in 2016 zu jetzt nichts geändert hat - viel mehr noch verschlechtert." Es sei besser abzuwarten, ob sich neue Möglichkeiten bieten. 

Investition von vier Millionen Euro

Landrat Manfred Görig.

Landrat Manfred Görig machte noch einmal klar, dass eine Geburtenstation eine Investition von vier Millionen Euro bedeuten würde. "Wenn wir zwischen 800 und 1.000 Geburten im Jahre hätten, würde sich das rechnen." Zu Hoch-Zeiten im Kreiskrankenhaus waren es allerdings etwa 350 Babys, die in Alsfeld auf die Welt gekommen sind. 

Zum Vorbild des bayerischen Regen äußerte sich Görig: "Der Landkreis Regen hat es damals wieder hingekriegt, weil Bayern eine Förderung von 85 Prozent draufgelegt hat. Mit einer solchen Förderungen können wir hier auch darüber sprechen", sagte er. Jetzt heiße es erst einmal abzuwarten, wie die Finanzen in Sachen Neubau geklärt werden können. "Wir haben so schon eine Menge Arbeit vor uns."

Der Antrag der AfD-Fraktion wurde von allen anderen Fraktion abgelehnt. (ld) +++


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