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17 Millionen Euro für Schulen: Landrat stellt Kreishaushalt 2022 vor
10.11.21 - In der Kreistagssitzung in der Waldhessenhalle in Bad Hersfeld wurde der Haushaltsentwurf 2022 eingebracht. Zudem wurde der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll (SPD) in sein Amt eingeführt. Noll ist aktuell Bürgermeister in Friedewald (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und tritt sein künftiges Amt im Landratsamt am ersten Januar 2022 an. Helmut Opfer (SPD) aus Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) erhielt die Kreisverdienstmedaille.
Landrat Torsten Warnecke legte den Kreistags-Fraktionen den ausführlichen Entwurf der Haushaltssatzung mit Haushaltsplan einschließlich des Stellenplans vor. Das über 600 Seiten starke Zahlenwerk hat ein Gesamtvolumen von 225 Millionen Euro und weist einen Überschuss von rund zwei Millionen Euro auf
Der Haushaltsentwurf sieht vor, die Kreisumlage um 0,92 Prozentpunkte auf 35 Prozent zu erhöhen. Für die Städte und Gemeinden würde das zusätzliche Ausgaben von rund 1,8 Millionen Euro bedeuten, die sie anteilig ihrer Wirtschaftskraft an den Landkreis bezahlen müssten. Die Schulumlage soll um 0,12 Prozentpunkte auf 15,83 Prozent sinken. "Wir haben eine Menge an Projekten, die auch Vorteile für die Kommunen bringen", sagt Landrat Warnecke.
Kreisumlage soll erhöht werden
Vielmehr seien für die Erhöhung der Kreisumlage jedoch zusätzliche Ausgaben des Kreises ausschlaggebend: "Für Transferaufwendungen – das sind Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger wie Arbeitslosengeld II, Wohngeld, Hilfe für Senioren oder Gelder im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe – müssen wir 2,43 Millionen Euro mehr aufbringen", erklärt Warnecke. Gleichzeitig müsse der Landkreis zusätzliche zwei Millionen Euro LWV-Umlage zahlen. Die Krankenhausumlage sei ebenfalls um über neun Prozent gestiegen, was zusätzliche Ausgaben von über 181.000 Euro mit sich bringt. "Diese Mehrausgaben können wir nur durch die Erhöhung der Kreisumlage kompensieren, wofür ich bereits jetzt den Städten und Kommunen meinen Dank ausspreche", so der Landrat. Die Städte und Gemeinden hatten bereits im Vorfeld der Haushaltseinbringung dem Landkreis gegenüber ihre Zustimmung für die Erhöhung der Kreisumlage signalisiert. Mit einem Gesamthebesatz von 50,83 Prozent liege der Landkreis hessenweit im unteren Drittel, so Warnecke.Lüftungsanlagen in den Klassenräumen
Der Haushalt 2022 setzt Schwerpunkte im Investitionsbereich (21,3 Millionen Euro). Allein 17 Millionen Euro sollen in die Schulen im Kreisgebiet investiert werden. Für die Anschaffung von Lüftungsanlagen in den Klassenräumen sind insgesamt 5,7 Millionen Euro eingeplant. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Ausbau der Ganztagsbetreuung. Hier sind die größten Anbau- beziehungsweise Umbaumaßnahmen an den Grundschulen Obersuhl und Niederaula, an der Gesamtschule Niederaula sowie an der Kreuzbergschule (Philippsthal) und der Blumensteinschule (Obersuhl) geplant. Bei den Kreisstraßen sieht der Haushaltsentwurf Investitionen in Höhe von 1,7 Millionen Euro vor.25 Millionen Euro für das Klinikum bis Ende des Jahres 2021
In seiner Haushaltsrede berichtete Landrat Warnecke, dass bis Ende des Jahres 2021 25 Millionen Euro in das Klinikum fließen. Bereits Ende September bekam das Klinikum eine Finanzspritze in Höhe von zehn Millionen Euro aus dem aktuellen Haushaltsjahr. Bis Ende des Jahres bekommt das Klinikum eine weitere Eigenkapitalstärkung in Höhe von 15 Millionen Euro. Das hatte der Kreistag bereits im Nachtragshaushalt im März 2020 beschlossen, jetzt wird das Geld ausgezahlt. Landrat Warnecke warb im Kreistag dafür, dass der Landkreis im Haushalt 2022 rund 1,8 Millionen Euro Zins- und Tilgungsleistungen für ein Gesellschafterdarlehen an das Klinikum übernehme. "Mit dem geplanten Überschuss von rund zwei Millionen Euro wäre das kein Problem", erklärt Warnecke. Dies würde außerdem ein "politisches Zeichen" setzten.