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"Wellenbrecher" ist das Wort des Jahres 2021 - Symbolbild: Pixabay

WIESBADEN Corona-Pandemie das Thema

"Wellenbrecher" ist das Wort des Jahres 2021 - "SolidAHRität" auf Platz zwei

03.12.21 - Das Wort des Jahres 2021 ist Wellenbrecher. Das Wort steht für alle Maßnahmen, die getroffen wurden und werden, um die vierte Corona-Welle zu brechen. Das schreibt die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden auf ihrer Internetseite.

Das aus Küstenschutz und Schiffbau bekannte Wort nahm durch das auch 2021 beherrschende Thema – die Corona-Pandemie – eine Reihe von neuen Bedeutungen an. Es stand unter anderem für ›Maßnahmen gegen Covid-19‹, für den ›Zeitraum, in dem solche Maßnahmen gelten sollen‹, und auch für eine ›Person, die sich nach ihnen richtet‹ (»Werden Sie zum Wellenbrecher!«).

Übertragene Verwendungsweisen wie diese sind aus sprachwissenschaftlicher Sicht jahrestypisch: Ob diese langfristig in unserem Wortschatz bleiben werden, hängt wesentlich davon ab, ob es uns gelingt, die Pandemie nachhaltig einzudämmen.

Auf Platz zwei mit der besonderen Schreibweise SolidAHRität wurde auf die Flutkatastrophe in West­deutschland, besonders im Ahrtal, Bezug genommen. Die Wortkreuzung aus Solidarität und dem Flussnamen Ahr war ursprünglich der Name einer Hilfsaktion für hochwassergeschädigte Winzer, wurde aber auch darüber hinaus kennzeichnend für die große Hilfsbereitschaft, die sich in Form von Spenden und tätiger Unterstützung weit über die betroffene Region hinaus zeigte.

Pflexit (Platz 3), nach dem Vorbild von Grexit, Brexit, Polexit usw. gebildet aus Pflege und Exit und somit gleichfalls eine Wortkreuzung, hat im sogenannten Pflege­notstand einen ernsten Hintergrund: Immer öfter verlassen Pflegekräfte, meist wegen harter Arbeitsbedingungen und/oder schlechter Bezahlung, ihren Beruf. Der Pflegeausstieg könnte zu einem ernsten gesellschaftlichen Problem werden.

Hatte die Politik angesichts großer Widerstände in der Bevölkerung eine verpflichtende Impfung gegen SARS-CoV-2 auch stets ausgeschlossen, so änderte sich diese Haltung im Herbst 2021: Nun wurde die Impfpflicht (Platz 4), sei es für bestimmte Berufsgruppen oder auch allgemein, mehr und mehr als Möglichkeit angesehen – ein Zeichen dafür, dass die Stimmung im Land sich in der 4. Welle der Pandemie allmählich verändert.

"Ampelkoalition" auf Platz fünf

Die Bundestagswahl im September 2021 führte zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse: Erstmals nach 16 Jahren fanden sich CDU und CSU in der Opposition. Die SPD als Wahlsieger schmiedete mit der FDP und den Grünen eine Ampel-Koalition (benannt nach den Parteifarben Rot, Gelb und Grün). Das Wort Ampelparteien (Platz 5) ist zwar als solches nicht neu, zu einem Jahreswort wird es aber durch die 2021 sprunghaft angestiegene Häufigkeit seiner Verwendung. Und die Ampelkoalition besteht erstmals auf Bundesebene.

Die Wörter des Jahres der Gesellschaft für deutsche Sprache werden 2021 zum 45. Mal in Folge bekannt gegeben. Die Aktion, die mittlerweile weltweit Nachahmung findet, ist die älteste ihrer Art. Traditionell suchen die Mitglieder des Hauptvorstandes und die wissenschaftlichen Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter der GfdS nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken, son­dern wählen solche, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren. Dass fünf von zehn Wörtern der Liste einen direkten Corona-Bezug haben, rückt deutlicher als jede Einzelplatzierung in den Blick, wie stark auch das Jahr 2021 von der Pandemie geprägt war. (pm) +++


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