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Bald könnten auch in der EU Totimpfstoffe zugelassen werden - Symbolbild: Carina Jirsch

REGION mRNA- und Vektorpräparate sind extrem sicher

Zulassung von Totimpfstoffen in Prüfung: Kommen bald "bekannte" Präparate?

04.12.21 - Die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft zurzeit die Zulassung von Totimpfstoffen, die im Kampf gegen das Coronavirus helfen sollen. Die beiden im Moment aussichtsreichsten Kandidaten sind der Impfstoff VLA2001 der französisch-österreichischen Firma Valneva und der Impfstoff NVX-CoV2373 des amerikanische Herstellers Novavax.

Für den Impfstoff der Firma Novovax läuft das Zulassungsverfahren bereits seit Februar dieses Jahres. Daher geht man hier von der frühesten Zulassung aller Totimpfstoffe in der EU aus. Valneva führt im Moment eine Phase-III Studie zu seinem Kandidatenimpfstoff durch und hat angekündigt ein Zulassungsverfahren bei der EMA zu beantragen. Die EMA prüft weiterhin die Zulassung des russischen Impfstoffes Sputnik und des chinesischen Präparates Sinovac. Bisher ist in der EU noch kein Totimpfstoff zugelassen.

Totimpfstoffe gegen das Coronavirus werden bereits unter anderem in China, Russland und in Indien angewendet. Ein Totimpfstoff enthält inaktivierte Viren oder einzelne Bestandteile des jeweiligen Virus, gegen welchen man impfen und somit schützen will. Diese Bestandteile oder inaktivierten Viren dienen dem Immunsystem dazu sich mit dem Virus auseinander zu setzen, ohne eine Infektion durchmachen zu müssen. Somit kann das Immunsystem Antikörper bilden, ohne dass der Mensch erkrankt. Um die Immunreaktion zu erhöhen benötigt man nun noch wirkungsverstärkende Zusatzstoffe wie zum Beispiel Aluminiumhydroxid. Bei den aktuell eingesetzten mRNA und Vektorimpfstoffen erhalten die Muskelzellen des Oberarmes den Bauplan für das sogenannte Spikeprotein des Virus und stellen die Virusbestandteile für einige Tage selbständig her. Somit wird das Immunsystem in ähnlicher Weise stimuliert.

Die Herstellung der Totimpfstoffe ist ein langwieriges Verfahren. Stellt man eine mRNA her ist man wesentlich schneller und auch im Hinblick auf eine Anpassung des Impfstoffes flexibler. Dies ist ein Grund dafür, warum die Zulassung der Totimpfstoffe in der EU vergleichsweise spät kommt.

In der Regel dauert auch die Zulassung von Totimpfstoffen einige Jahre. Mit einer weltweiten Vernetzung von Forschungseinrichtungen konnte man jedoch schnell den genetischen Code des Coronavirus entschlüsseln. Dies bildet die Grundlage zur Entwicklung eines Impfstoffes. Außerdem war den Wissenschaftlerinnen schnell klar, dass das Spikeprotein entscheidend für das Eindringen des Virus in die Zelle ist. Somit ist es bei den Coronaimpfstoffen in Rekordzeit gelungen, gute und sichere Vakzine zur Verfügung zu haben.

Die Totimpfstoffe könnten ein Weg sein um Menschen, die sich wegen mRNA- und Vektorimpfstoffen sorgen, von einer Coronaimpfung zu überzeugen. Die im Moment eingesetzten mRNA- und Vektorpräparate sind extrem sicher und verträglich, schüren jedoch bei vielen Menschen zu Unbehagen, da das Verfahren mit mRNA zu impfen noch relativ neu ist. Totimpfstoffe sind bei vielen Krankheiten seit Jahrzehnten ein bewährter Impfstoff. (ab) +++


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