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Wasserski-Liftbetreiber Wolfgang Senge freut sich über seine tierischen Nachbarn - Fotos: Gerhard Manns/Archivbilder O|N/Hans-Hubertus Braune

KIRCHHEIM Dammbruch repariert

Pfiffige Baumeister: Biberfamilie fühlt sich im Seepark pudelwohl

05.01.22 - Ist der Biber in der Ibra verschwunden? Wurden seine Burg und sein Damm zerstört? Diese Fragen beschäftigen einige Menschen in der Region Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Direkt an der Straße nach Kemmerode war lange Zeit eine Wiese überflutet. "Schuld" daran war kein Regen. Vielmehr hatten Biber einen riesigen Damm gebaut.

Im Seepark fühlt sich eine Biber-Familie offenbar pudelwohl

Der Biber sei vom benachbarten Seepark entlang der Ibra weiter nach oben gewandert. Im Zuge der Dammprüfung am Seepark musste dort das Wasser abgelassen werden. Die Biberfamilie entschied sich deshalb, ein neues Quartier zu beziehen. Damit sie genügend Wasserflächen haben und der Eingang ihrer Burg unter der Wasseroberfläche ist, bauten sie ihren Staudamm höher und höher.

Biberfamilie pfiffige Baumeister

Im Frühjahr konnten dann die Arbeiten an der Seepark-Staumauer abgeschlossen werden und das Wasser wurde wieder angestaut. Grund genug für die Biber, an ihren alten Wohnsitz zurückzukehren. In dieser Zeit brach dann allerdings der Damm an ihrem Übergangsquartier. Diesen hatten sie zuvor ausgebessert und abgedichtet. "Durch den Wasserdruck der Ibra ist der Damm dann gebrochen", sagt Harald Heidel. Der Betreiber vom Wasserski-Lift habe ihn angerufen. "Das Wasser im Seepark war plötzlich um 20 Zentimeter angestiegen", sagt Harald Heidel. Übrigens: Natur und Wassersport funktionieren hier prächtig. "Wolfgang Senge ist pro Biber", sagt der NABU-Vertreter.

Heidel ist zweiter Vorsitzender vom NABU Ortsverband Bad Hersfeld und beobachtet die Biber-Ansiedlung zum Beispiel entlang der Aula oder der Ibra. Die Biberfamilie hat den Damm zwar neu aufgebaut, aber nicht mehr so hoch wie vorher. Sie wohnen ja wieder im Seepark. Deshalb ist die Wiese nicht mehr überflutet.

Natur regelt das selbst

Zum Glück, denn die benachbarte Straße nach Kemmerode und der Straßengräben waren bereits gefährdet. So aber musste der Mensch nicht eingreifen. Die Natur hat die Situation selbst geregelt. Zwei Alttiere und zwei Jungtiere leben im Seepark. Die Biberfamilie habe aber auch weiteren Nachwuchs bekommen, die genaue Anzahl ist noch nicht bekannt. Am Uferbereich haben die Biber ein paar Bäume angeknabbert. "In dieser Jahreszeit finden sie ihre Hauptnahrung wie Gräser und Kräuter nicht. Deshalb fressen sie nun die Baumrinde und fällen dafür Bäume", sagt Heidel.

Die damals überflutete Wiese Richtung Kemmerode

Bei einem Rundgang zeigt Wolfgang Senge unserem OSTHESSEN|NEWS-Reporter Gerhard Manns, wo seine Nachbarn "wohnen". Wassersport und Natur vertragen sich. Und auch die neuen Mieter der ehemaligen Hotelanlage sind mit dem NABU in Kontakt. "Sie haben uns angesprochen und gefragt, wie sie sich verhalten sollen", sagt Heidel und erklärt, dass es auch mit der Glaubensgemeinschaft keinerlei Probleme gebe.

Die Biber sind also nach wie vor heimisch im und am Seepark nahe Kirchheim. (Hans-Hubertus Braune) +++

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Sie sind pfiffige Baumeister

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