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Auch in Hessen wird die 2G-Plus-Regelung für Hotels und Gaststätten eingeführt. Der hessische Branchenverband Dehoga äußerte sich dazu und schlägt Alarm: "Mit diesen Entscheidungen drückt man das Gastgewerbe an die Wand." - Symbolbilder: O|N / Carina Jirsch

REGION Dehoga Hessen schlägt Alarm

Nach 2G-Plus-Beschluss: "Entscheidung drückt Gastgewerbe an die Wand"

08.01.22 - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier bestätigte am späten Freitagnachmittag, nach der Bund-Länder-Konferenz: Auch in Hessen wird die 2G-Plus-Regelung für Hotels und Gaststätten eingeführt. Der hessische Branchenverband Dehoga äußerte sich dazu und schlägt Alarm: "Mit diesen Entscheidungen drückt man das Gastgewerbe an die Wand."

Es ist beschlossene Sache: Mit den aktuellen Beschlüssen der Länderchefs und Bundeskanzler Olaf Scholz dürfen nur noch Geimpfte und Genesene mit einem zusätzlichen Negativ-Test Einlass in Hotels und Restaurants bekommen. Die Branche ist durch die Corona-Pandemie ohnehin gebeutelt - und werde jetzt durch die neuen Regelungen wieder aufs Schwerste beschädigt, so die Dehoga Hessen. 

"Nerven, Geld und Mitarbeiter gekostet"

Auch in Hessen Hotels gilt nun: Geimpfte oder Genesene brauchen zusätzlich ein negatives ...

"Die Einführung und Umsetzung der 2G-Zutrittsbeschränkungen und die permanente Verunsicherungsrhetorik haben die Betriebe nicht nur Geld und Nerven über nun fast zwei Jahre, sondern vor allem Mitarbeiter gekostet", sagt der Präsident des Hotel- und Gastronomieverbandes Dehoga Hessen, Gerald Kink. "Mit der flächendeckenden und pauschalen Einführung der 2G-plus-Regel drückt man das Gastgewerbe an die Wand."

Durch die aktuellen Hotspot-Regelungen, in denen bereits in Kreisen bei einer Inzidenz von 350 die 2G-Plus-Regelung in Kraft getreten ist, würden zeigen, dass die Umsätze immer weiter in den Keller rauschen. "Doch ist hier wenigstens ein hoher Inzidenzwert von 350 ein fester Maßstab, der auch wieder verlassen werden könne. Pauschal nun überall 2G-Plus einzuführen und weder auf die Inzidenz noch die Belegung der Intensivstationen zu schauen, das versteht in unserer Branche keiner mehr", so Kink, der in diesem Zusammenhang erhebliche Zweifel an der rechtlichen Verhältnismäßigkeit äußert und rechtliche Schritte für die Branche ankündigt.

Booster-Kampagne auf dem Rücken des Gastgewerbes

Die Ausnahme für "Geboosterte", die bei 2G-plus keinen zusätzlichen Test vorweisen müssten, nennt Kink zudem "kaum umsetzbar" und instrumentalisierend: "Hier wird rücksichtslos auf dem Rücken unserer Betriebe die Impfkampagne für die Auffrischungsimpfungen betrieben." Das Gastgewerbe werbe zwar im eigenen Interesse für das Impfen und Boostern, man wehre sich aber vehement dagegen, dies auf Kosten der Unternehmen zu tun.

Es sei für die Betriebe und Mitarbeiter nicht sicher überprüfbar, ob ein digitaler Impfnachweis auch die Booster-Impfung darstellt. Die Impfzertifikate sollen digital beispielsweise mit der CovPassCheck-App überprüft werden. Diese sehe einen speziellen Booster-Nachweis aber nicht vor. "Das sind nur die praktischen Probleme. Bei einer Quote der Auffrischungsimpfungen in Hessen von 38 Prozent benötigen viele Gäste, die doppelt geimpft sind, dann einen zusätzlichen Test. Der Aufwand steht nicht mehr im Verhältnis zum Gastrobesuch oder Hotelaufenthalt", kritisiert Gerald Kink.

Umsatzrückgang von 43 Prozent

Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr sind besorgniserregend: Denn das hessische Gastgewerbe verzeichnete einen Umsatzrückgang von 43 Prozent. Das geht aus aktuellen Umfragen des Verbandes hervor. Im Dezember habe sich der Umsatz gegenüber dem Vorkrisenmonat 2019 sogar halbiert. Auch dadurch hat die Branche im vergangenen Jahr etwa 12.000 Mitarbeiter alleine in Hessen verloren. "Derweil werden die Überbrückungshilfen seit Jahresbeginn reduziert, Energiepreise steigen und eine wirkliche Perspektive gäbe es unter diesen Umständen nicht." Dabei sei gerade die entscheidend.

Dazu kommt: Clubs und Discotheken seien mit einer kurzen Unterbrechung faktisch dauerhaft geschlossen. Durch die neue 2G-Plus-Regelung befürchtet Kink nun eine weitere große Stornowelle und den Weggang weiterer Mitarbeiter in der Hotel- und Gastrobranche. "Die politischen Entscheidungsträger sind sich offenbar überhaupt nicht im Klaren darüber, welche weitreichenden Effekte die ständig neuen und noch schärferen Regeln haben. Die Branche verliert das Vertrauen in politisches Handeln und strauchelt in eine Katastrophe ohne klare Perspektive." (ld/pm) +++


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