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Auch Jürgen Laurinat möchte im Februar zum neuen Bürgermeister von Schlitz gewählt werden. - Foto: satzundsieg Kommunikation

SCHLITZ Wer wird neuer Bürgermeister? (3)

Jürgen Laurinat (unabhängig): "Schlitz wieder dahin führen, wo wir einmal waren"

Zur Person Jürgen LaurinatJürgen Laurinat ist 44 Jahre alt, verlobt und Geschäftsführer mehrer Unternehmen. Bereits im Jahre 2018 kandidierte Laurinat für das Bürgermeisteramt in Schlitz und war mit 45,02 Prozent Alexander Altstadt unterlegen. Seit 2020 ist er Mitglied der FDP, im März 2021 wurde er zum Stadtverordneten in Schlitz gewählt. Der 44-Jährige ist außerdem stellvertretender Parteivorsitzender und Fraktionsvorsitzender für die Fraktion des FDP Ortsverbandes Schlitzerland. Seit November 2021ist er Beisitzer im Kreisvorstand der FDP Vogelsberg und seit Dezember 2021 Mitglied im Landesfachausschuss für Wirtschaft-, Energie- und Baupolitik der FDP Hessen, zusätzlich seit Januar 2022 ehrenamtlicher Richter beim Verwaltungsgericht Gießen.

26.01.22 - Wer wird Nachfolger von Schlitzer Ex-Bürgermeister Alexander Altstadt? Im November 2018 wurde er zum neuen Bürgermeister der Burgenstadt gewählt, knapp ein Jahr später kam dann die Schocknachricht: Altstadt erlitt einen Schlaganfall. Seitdem wird er vom ersten Stadtrat Willy Keutzer in seinem Amt vertreten. Altstadts Amtszeit endete am 31. Oktober 2021.

Nun ist die osthessische Stadt auf der Suche nach einem Nachfolger. Vier neue Bewerber gibt es für das Bürgermeisteramt. Neben Heiko Siemon (CDU) kandidieren auch Thomas Dostal (AfD) und Zeynel Can (SPD). Der vierte Kandidat ist Jürgen Laurinat, der als parteiunabhängig ins Rennen geht. Im Interview mit OSTHESSEN|NEWS spricht er über seine Kandidatur und über seine Ziele für die Stadt Schlitz.

Warum haben Sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in Schlitz zu kandidieren?
Im Zuge der Kampagne und des beachtlichen Ergebnisses 2018, bei dem ich in mehreren Ortsteilen und der Kernstadt sogar eine Stimmenmehrheit erzielen konnte, erfuhr ich breite Unterstützung und Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger im Schlitzerland. Viele Menschen, die mir damals ihre Stimme und ihr Vertrauen gegeben haben, rieten mir, mich auch dieses mal wieder als Kandidat zu bewerben.

Ich habe einfach große Lust mich für die Bürgerinnen und Bürger des Schlitzerlandes einzubringen, und traue mir auch zu, der Verantwortung, die dieses Amt mit sich bringt, im Sinne der Schlitzerländerinnen und Schlitzerländer, gerecht zu werden. Mit dem Herzen habe ich mich schon lange für das Schlitzerland entschieden und möchte mich als bürgernahes Stadtoberhaupt im Rathaus für die Belange der Bevölkerung einsetzen.

Ich bin als tatkräftig und pragmatisch bekannt, und habe bisher viele ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen und Politik, wie die Organisation der Quartiere für unsere Gäste beim Trachtenfest oder den Fraktionsvorsitz in der Stadtverordnetenversammlung, übernommen. Überhaupt bin ich durch und durch, von Jugend an, Vereinsmensch und war früher auch als Trainer und Schiedsrichter im Basketball tätig.

Wenn es darum geht, neu gegründete Unternehmen im Schlitzerland finanziell oder beim Erstellen von Businessplänen unter die Arme zu greifen, stehe ich mit Rat und Tat zur Verfügung. Wo auch immer Hilfe, Unterstützung oder neue Ideen für das Wohl der Gemeinde benötigt werden, bin ich dabei. Das alles sind Eigenschaften, denke ich, die auch einem Bürgermeister gut zu Gesicht stehen. Ich möchte sie gerne für das Schlitzerland einsetzen.

Was würden Sie als Bürgermeister anders machen als Ihr Vorgänger?

In den letzten Jahren wurden einige wichtige Programme und Projekte, die das gesamte Schlitzerland betreffen, angeschoben. IKEK, ISEK, Schwimmbad-Sanierung, Tourismuskonzept, um nur einige zu nennen. Hier müssen wir zum einen am Ball bleiben, zum anderen alle Bürgerinnen und Bürger mehr mit ins Boot holen, transparenter planen und arbeiten.

Die Nutzung des Brauereigeländes, Gestaltung des Marktplatzes, In-Besitz-Gelangen des Torhauses zum Brauereigelände, Renaturierung von Uferrandstreifen von Schlitz und Fulda, Schaffung von Mobilität und Erhalt von Grundbedarfs-Infrastruktur für Jung und Alt, Platzierung und Vermarktung des Schlitzerlandes als Perle in der Mitte Deutschlands, Digitalisierung, Abbau von bürokratischem Aufwand, Förderung der Vereine und des Ehrenamtes, Voranbringen der Schlitzerländer Eigenmarken und Selbstvermarkter etc. - die Liste der Baustellen im Schlitzerland ist lang. Ihre Abarbeitung muss engagiert und zielorientiert vorangetrieben werden.

Grundsätzlich geht es darum, aktuelle und zukünftige Projekt wieder mehr im Sinne des Schlitzerlandes zu planen und förderfähige Projekte in unserem Sinne zu nutzen, sowie die Zusammenarbeit im Schlitzerland weiter zu stärken und das allgemeine Wohl wieder mehr vor Partikular- und Einzelinteressen zu stellen.

Ich habe keine Angst davor, Ideen von anderen zu unterstützen, wenn sie erfolgversprechend und sinnvoll sind. Das ist vielleicht der größte Unterschied zu meinen Vorgängern. Dabei ist es unheimlich wichtig, denjenigen Menschen Wertschätzung entgegen zu bringen, die sich für unsere Heimat engagieren. Dies bedeutet auch, dass man sie und ihre Ideen ohne Ansehen von Person oder Zugehörigkeit zu einem bestimmten Verein oder zu einer bestimmten Partei ernst nimmt.

Was sind Ihre drei Top-Themen auf der Agenda, die Sie in der Stadt angehen würden?

Foto: privat

Meine Themen sind eng miteinander verbunden und von daher ist es schwer, die Top-Drei heraus zunehmen. Natürlich liegt mir die Entwicklung und Stärkung der Stadt Schlitz, sowie des gesamten Schlitzerlandes am Herzen. Das Schlitzerland steht für Potential pur. Dies müssen wir durch solide Konzepte und ein starkes Leitbild endlich in geordnetere Bahnen lenken, damit wir in diesen rasanten Zeiten attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben.

Ohne ein ausgewogenes Zusammenspiel von Naturschutz und Wirtschaft, Tourismus und Sicherung von Lebensqualität für Menschen aller Altersgruppen vor Ort - und das alles bei gleichzeitiger Optimierung der städtischen Finanzen - werden wir nicht zukunftsfähig sein. Letzteres bedarf eines effizienten und nachhaltigen Umgangs mit den zu Verfügung stehenden Mitteln. Ein nachhaltiger und wertschätzender Umgang mit unserer Natur sichert uns letztendlich das Leben und die Lebensqualität. Wir profitieren alle von unserer Natur und deshalb müssen wir ihr den Respekt entgegenbringen, den sie verdient.

Da wären wir auch beim letzten wichtigen Punkt. Respekt geht in der heutigen Gesellschaft oft verloren und den möchte ich mit meiner Arbeitsweise wieder zurückbringen. Respekt, Transparenz und Nachhaltigkeit sind der Schlüssel für ein gutes Miteinander und letztlich bringt uns das doch vorwärts, wenn wir aus der Summe heraus das bestmögliche Schaffen. Ich möchte zum Wohle aller, sowie für meine Familie und letztendlich für mich selbst eine lebenswerte Zukunft in Schlitz und dem Schlitzerland schaffen.
 
Mit welchem Slogan werben Sie um die Wähler?
Das Schlitzerland ist auf den ersten Blick eine der schönsten Regionen Hessens. Schaut man allerdings genauer hin, findet man viele Stellen, an denen sprichwörtlich "der Lack ab ist". Das ist schade, denn das ärgert nicht nur die eigenen Mitbürgerinnen und Mitbürger sondern sorgt auch dafür, dass Besucherinnen und Besucher, die sich für einen Urlaub im Schlitzerland entschieden haben, oft nicht noch einmal ihre Freizeit hier verbringen. Denn das, was in Jahrzehnten versäumt wurde, kann nicht von heute auf morgen wieder aufgebaut werden. Daher lautet mein Wahlslogan "Machen statt Reden" mit dem Ziel, so rasch wie möglich das Schlitzerland wieder dort hin zu führen, wo wir einmal waren – und natürlich weit darüber hinaus.

Wo liegen Ihre Stärken?
Mit mir haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, einen Mann an die Spitze der Stadtverwaltung zu wählen, der aufgrund seiner unternehmerischen Erfahrung ein hohes Maß an Kompetenz auf betriebswirtschaftlichem Gebiet, in der Finanz- und Liquiditätsplanung, im Marketing und der Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie auf diplomatischer Ebene besitzt.

Ich bin ein Macher-Typ und möchte Mitmenschen, meinen zukünftigen Kindern und natürlich auch mir selbst eine lebenswerte, wundervolle Heimat schaffen, auf die wir alle stolz sein können. Ich möchte diese Fähigkeiten mit all meiner Kraft, Energie und vor allem Herzblut für das Schlitzerland zur Verfügung stellen.

Was macht Schlitz aus Ihrer Sicht so besonders?
Das Schlitzerland ist ein Kleinod im Herzen Hessens. Es zeichnet sich durch großen Facettenreichtum aus. Es ist diese natürliche und unschuldige Ausstrahlung unserer Heimat, die sie für mich so besonders macht. Wir können wirklich dankbar sein, diesen Flecken Erde unsere Heimat zu nennen.

Durch die historischen Ortskerne, die Altstadt mit ihren Burgen und die älteste Brennerei Europas, aber auch durch die schöne Natur und das Grün um uns herum, ergibt sich ein wunderbares Zusammenspiel aus Natur und Kultur, dessen Reiz sich jedem sofort erschließt. Besucherinnen und Besucher aus größeren Städten in der Umgebung und weit darüber hinaus kommen in unser schönes Schlitzerland, um die Landschaft zu genießen, zu entschleunigen, dem Alltag zu entfliehen.

Allein hier stecken noch so viele, bisher ungenutzte Chancen - zum Beispiel durch eine größere Vielfalt und den Ausbau an Kultur- und Freizeitaktivitäten wie Caravaning, Wandern, Biken, Kanufahren, Essengehen und einiges mehr.

Viele Schlitzerländerinnen und Schlitzerländer sind in Vereinen, Kirchen, der Freiwilligen Feuerwehr und anderen sozialen und kulturellen Institutionen engagiert tätig. Das Ehrenamt zeichnet unser Schlitzerland aus. Diesen Menschen möchte ich den Rücken stärken und unter die Arme greifen, wo ich nur kann. Wir Schlitzerländer und die gesamte Region besitzen ein hohes Maß an Potential, das ich wecken, fördern und zum Wohle von Mensch und Natur einsetzen möchte.

Was wäre Ihre erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister?
Als erstes würde ich mich bei meiner Familie für die lange Zeit der Entbehrung meiner Person im alltäglichen Wahlkampf bedanken. Danach würde ich einen Artikel für die Zeitung schreiben, indem ich mich bei all meinen Wählerinnen und Wählern für die breite Unterstützung, den großen Zuspruch und natürlich für das Vertrauen in meine Person bedanke. Großer Dank gebührt natürlich auch meinem Team, welches an meiner Seite kämpft und Großartiges leistet.

Danach möchte ich als erste Amtshandlung meine zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter näher kennenlernen, damit sie wissen, mit wem sie fortan arbeiten, und ich erfahren kann, was sie sich wünschen. Dabei sind mir nicht nur die Rathaus-Angestellten wichtig, sondern alle städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, wie zum Beispiel die Ortsbeiräte.

Wie verbringen Sie den Wahlsonntag?

In den Tag werden meine Verlobte, meine Mutter und ich mit einem gemeinschaftlichen Frühstück starten. Danach werden wir ausgiebig mit den Hunden Gismo und Bruno in der wundervollen Natur spazieren gehen. Durch die aktuelle Corona-Situation werde ich nur allein zur Wahlurne gehen, um ein Zeichen zu setzen, dass Wählen wichtig ist in unserer Gesellschaft, um seiner Stimme Gehör zu verschaffen. Meine Frau und meine Mutter werden im Vorfeld von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch machen.

Den Rest des Tages lasse ich entspannt auf mich zukommen und werde dann rechtzeitig zur Hochrechnung / Auszählung im Rathaus eintreffen und mit meinem Team gespannt beobachten, wie die Wählerinnen und Wähler entschieden haben. Am Abend wird es auf jeden Fall eine kleine, corona-konforme Wahlparty in einem hiesigen Restaurant geben.

Was haben wir Sie nicht gefragt, worauf Sie aber gern eine Antwort geben möchten?
Ich möchte diese Frage gerne an die Wählerinnen und Wähler weitergeben und sie ermutigen, am 13.02. zur Wahl zu gehen oder im Vorfeld Briefwahl zu machen. Lassen Sie sich nicht einreden, dass es keinen Unterschied macht, ob Sie nun wählen oder nicht. Gerade das Amt des Bürgermeisters gibt seinem Inhaber viel Gestaltungspotenzial und direkten Einfluss auf die Lebensumstände der Menschen vor Ort. Nutzen Sie die Möglichkeit mit den Bewerbern in Kontakt zu treten und Ihre Fragen und Sorgen direkt mit uns zu teilen. Scheuen Sie sich nicht, mich telefonisch unter 01511 161667, über meine Homepage "jürgen-laurinat.de" oder die sozialen Medien zu kontaktieren. Ich freue mich, von Ihnen zu hören! (ld) +++


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