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Bürgermeister Johannes Rothmund (CDU) will für die medizinische Versorgung der Eichenzeller sorgen - O|N-Archivbilder (2)

EICHENZELL Ärztenachwuchs gesucht

Gemeinde will eigenes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) etablieren

21.01.22 - Der Mangel an qualifiziertem Medizinernachwuchs macht sich vor allem jenseits der Ballungszentren immer deutlicher bemerkbar. Wenn sich alteingesessene Hausärzte in den Ruhestand verabschieden, findet sich jetzt nur noch in Ausnahmefällen problemlos eine Nachfolger:in, die die Praxis und die Patienten nahtlos übernimmt. "Der Trend geht bei den niedergelassenen Ärzten eindeutig weg von Einzelpraxen hin zu Gemeinschaftspraxen, weil man die Anschaffung teurer Geräte und vor allem den wachsenden Verwaltungsaufwand so besser bewältigen kann", sagt Eichenzells Bürgermeister Johannes Rothmund (CDU).

Symbolbild: pixabay

Die künftige ärztliche Versorgung ist in vielen ländlichen Gemeinden ein Problem, das zu Besorgnis der Anwohner Anlass gibt. Damit das medizinische Angebot für die Eichenzeller auch in Zukunft gesichert ist, plant die Gemeinde schon jetzt finanzielle Mittel im Haushalt ein, um die Machbarkeit eines eigenen kommunalen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) zunächst zu sondieren und gegebenenfalls auch selbst auf den Weg zu bringen. Dafür werden 250.000 Euro im Haushalt bereitgestellt.

Am finanziellen Engagement der Gemeinde soll das brisante Thema nicht scheitern. "Die Crux ist vielmehr, dass der Landkreis Fulda, und damit auch Eichenzell nach den Maßstäben der Kassenärztlichen Vereinigung mit Ärzten überversorgt ist und keine weiteren Ansiedlungen niedergelassener Ärzte zulässt", erklärt Bürgermeister Rothmund, denn die KV erhebe den Bedarf an Arztpraxen für Fulda und Umgebung gesamt - nicht nach Orten getrennt. Überall sei das medizinische Angebot auf die Städte konzentriert und die ländlichen Gemeinden seien zwangsläufig unterversorgt. "Um eine gerechtere und bessere Verteilung zu gewährleisten, müsste die Landesregierung langfristig entsprechende Maßnahmen ergreifen", mahnt der Bürgermeister an.

Darauf kann die Gemeinde aber nicht warten, deshalb will Eichenzell attraktive Rahmenbedingungen mit der entsprechenden Infrastruktur schaffen, um mehr Mediziner "anzulocken". Im Gespräch sei, eine kommunale Tochtergesellschaft zu gründen, die entsprechende Räume anmietet und mit einer funktionierenden Verwaltung für Arztpraxen ausstattet. Ein für ein MVZ passendes Grundstück in der Wilhelmstraße sei ebenfalls avisiert und derzeit in der Bauleitplanung. "Für die Planung und die notwendige rechtliche Konstruktion dieses Projekts nehmen wir voraussichtlich den fachlichen Beistand einer Beratungsfirma in Anspruch", erklärt Rothmund. Er sieht jedenfalls gute Chancen für die Gemeinde, auf diesem Weg die Pläne für ein Medizinisches Versorgungszentrum realisieren zu können. (Carla Ihle-Becker)+++


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