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Die Nachfrage nach Impfungen geht seit Beginn des Jahres deutlich zurück. - Symbolbild: O|N

REGION Viele freie Termine

Impfnachfrage sinkt - "Wir waren ausgelastet, jetzt warten wir auf Patienten"

28.01.22 - Deutlich weniger Anmeldungen in den Impfzentren, Verunsicherung bei den Bürgerinnen und Bürgern und schlichtweg eine gesunkene Nachfrage - Wer in den vergangenen Monaten einen Impftermin ergattern wollte, musste schnell sein. Verfügbare Termine waren oft bereits nach wenigen Stunden ausgebucht. Seit Beginn des neuen Jahres sieht die Lage anders aus: Die Zahl der Anmeldungen ist spürbar rückläufig, Kliniken und Impfzentren warten auf Patienten.

"Im Herbst letzten Jahres war der Zuspruch angesichts der Impfkampagne für die Corona-Impfung und Booster-Impfung enorm, binnen kürzester Zeit waren die Termine in unseren Impfzentren ausgebucht", so Viktoria Schmitt von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Herz-Jesu-Krankenhauses. 

Auch im Herz-Jesu Krankenhaus ist die Nachfrage nach Impfungen rückläufig ...Foto: O|N-Archiv

Der Bedarf an Impfungen und die Impfbereitschaft seien nach wie vor vorhanden und die Auslastung der Impfzentren gut. Seit Anfang Januar 2022 wird jedoch auch hier ein Rückgang bei der Nachfrage nach dem schützenden Piks der Corona-Schutzimpfung verzeichnet. "Das liegt mit großer Wahrscheinlichkeit daran, dass viele nun bereits geimpft sind und inzwischen ausreichend Impfstoff sowie Impfangebote zur Verfügung stehen. Im Hinblick auf die hohen Fallzahlen und die Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante ist es aber weiterhin äußerst wichtig, dass sich die Menschen impfen lassen. Noch zögerliche oder skeptische Bürger sollten sich beraten lassen und für eine Immunisierung und den Schutz gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 entscheiden, um eine ausreichend hohe Impfquote zu erreichen und damit der Infektionsdynamik entgegenzuwirken, sodass wir nicht weiter in einer Pandemie leben", so Schmitt.

Seit Eröffnung der beiden Impfzentren am Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda Ende November 2021 sind bis jetzt insgesamt über 9.000 Impfungen verabreicht worden. Der Großteil der Impfungen waren Booster-Impfungen (85 Prozent), rund sieben Prozent Erstimpfungen und acht Prozent Zweitimpfungen.

Impfzentrum im "ITZ" am alten Schlachthof Foto: Carina Jirsch

Impfungen des DRK Fulda ohne Termin im "ITZ"

"Die Zahlen gehen im Moment deutlich zurück, das wundert mich, denn es fehlen etwa 25 bis 30 Prozent bis zur Grundimmunisierung. Die Gesellschaft ist durch die Maßnahmen der Politik zurzeit sehr verunsichert. Allein die Diskussion um die Dauer des Genesenenstatus sorgt für Irritierung", so Christian Erwin vom DRK Fulda. Trotzdem wirbt der Verband weiter fürs Impfen. Seit etwas mehr als einer Woche können Bürgerinnen und Bürger sich auch ganz unkompliziert und ohne Termin im ITZ "Am Alten Schlachthof" in Fulda impfen lassen. "Wir wollen mit unserem Impfangebot nach wie vor so viele Menschen wie möglich erreichen und die Impfung weiter in die Fläche kriegen", so Erwin. So gehe die Nachfrage im Vergleich zum Dezember zwar zurück, trotzdem gebe es aber mit weit über 100 Impfungen auch starke Tage auf dem "alten Niveau". 

Die Nachfrage nach Kinderimpfungen bleibt weiterhin groß. Symbolfoto: O|N-Archiv/Hendrik Urbin

Große Nachfrage bei Kinderimpfungen hält an

Das DRK Hünfeld war Mitte Dezember, vor allem zwischen den Jahren, voll ausgebucht. Mit 190 Impfungen pro Tag ging es hier gut voran. Zum Anfang des Jahres ging hier die Impfquote deutlich zurück. "Wir bieten nun lediglich freitags noch Impfungen an. Hier verzeichnen wir meist etwa 25 Anmeldungen pro Tag, das ist schon ein deutlicher Rückgang", gibt das DRK Hünfeld auf O|N-Nachfrage bekannt. "Wir hätten nicht erwartet, dass die Nachfrage zu Beginn des Jahres so deutlich sinkt. Zurzeit ist es leider unvermeidbar, dass auch Impfstoffe verfallen", so Dr. Eberhard Fennel, Präsident des DRK Hünfeld. Im Vergleich dazu werden jedoch die Kinderimpfungen nach wie vor gut angenommen. "Die Kids werden bei uns meistens samstags geimpft. Während bei Erwachsenen circa 24 Impfungen pro Stunde möglich sind, wird bei Kindern deutlich mehr Zeit benötigt. Durch die längere Beratung, die hier nötig ist, schaffen wir etwa acht Impfungen pro Stunde", so das DRK. "Wir handeln hier bedarfsgerecht - sollte die Nachfrage also wieder steigen, werden wir unsere Kapazitäten hochfahren", so Fennel. 

In der Dalbergklinik wartet man auf Patienten. Foto: O|N-Archiv/Laura Walter

"Warten auf die Patienten"

Auch in der Dalbergklinik geht die Nachfrage nach Impfungen deutlich zurück. "Bis vor zwei oder drei Wochen kamen wir hier kaum noch mit dem Impfen hinterher, jetzt warten wir auf die Patienten", bringt es Andrea Herzig, eine der Verantwortlichen des Impfteams, auf den Punkt. "Viele haben auch gar nicht auf dem Schirm, dass bei uns eine Impfung möglich ist". Vor einigen Wochen verzeichnete die Klinik zwischen 80 und 90 Impfungen pro Tag, mittlerweile haben sich die Anmeldungen zwischen 30 und 40 Impfungen eingependelt. In den Hochzeiten wurde an zwei bis drei Tagen die Woche eine Impfmöglichkeit geboten. Mittlerweile reicht - aufgrund der gesunkenen Nachfrage - ein Tag aus. Die Klinik impft immer donnerstags von 8 Uhr bis 15:30 Uhr. Bürgerinnen und Bürger können telefonisch unter der 0661/9753150 einen Termin vereinbaren oder spontan auch vorige Terminbuchung vorbeikommen. Auch Biontech sei mittlerweile wieder vorrätig.

Drei Impfzentralen der Malteser werden nun geschlossen. Foto: Malteser Fulda

Drei Malteser Impfzentralen werden vorerst geschlossen

"Das Angebot der Malteser Impfzentralen in Niederbieber, Künzell, Löschenrod und Großenlüder wurde von Beginn an gut angenommen. Im Schnitt wurden im Dezember an den Öffnungstagen von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag rund 650 Impfungen (in den vier Impfzentralen) pro Tag verabreicht. Zusätzlich wurden aufgrund der hohen Nachfrage Zusatzimpftermine an Nachmittagen unter der Woche angeboten, die ebenfalls gut angenommen wurden. Bei einer Öffnungszeit von drei Stunden in einer Impfzentrale rund 100 Impfungen", so Antonia Schmidt, Diözesan-Pressereferentin der Malteser. Mit rund 1.500 Impfungen an einem Tag haben wir am 18. Dezember einen Rekord aufgestellt", blickt Schmidt zurück. 

"Kurz vor den Feiertagen wurden ebenfalls Sonderimpftermine angeboten, dabei wurden rund 300 Personen geimpft. Bis zum vergangenen Wochenende konnten wir eine hohe Nachfrage an Impfterminen wahrnehmen. An den ersten beiden Wochenenden im Jahr 2022 wurden im Schnitt 600 Personen pro Tag in unseren vier Impfzentralen geimpft. Am vergangenen Wochenende hat sich die Nachfrage halbiert. Ebenfalls nehmen wir wahr, dass die Termine nicht so schnell vergriffen sind, wie es zur Öffnung der Impfzentrale der Fall war", so Schmidt weiter.

Am 18. Dezember verzeichnete das Malteser-Team 1500 Impfungen - ein Rekordtag. ...Foto: Carina Jirsch

Dies liege daran, dass bereits viele Personen geimpft und geboostert worden sind. Daher werden die Malteser das  Impfangebot anpassen und drei Malteser Impfzentralen vorübergehend schließen. "Die Mitarbeitenden haben einen großartigen Job gemacht und mit viel Engagement zur Impfkampagne des Bundes beigetragen. Bis dato wurden rund 7.200 Stunden für die Impfaktionen investiert. Die Malteser Impfzentrale Löschenrod wird weiterhin bestehen und öffnet ab dem 3. Februar auch jeden Donnerstag", so die Pressereferentin. Termine sind weiterhin auf www.malteser-fulda.de buchbar. 

Die neuen Öffnungszeiten lauten:

Donnerstag 15 bis 20 Uhr
Freitag 15 bis 20 Uhr
Samstag 09 bis 14 Uhr & 15 bis 19 Uhr
Sonntag 09 bis 15 Uhr & 15 bis 19 Uhr

Ebenfalls wird es weitere Sonderimpftermine geben. (Lea Hohmann) +++


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