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Wer ein Haus kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen - Symbolbild: Pixabay

FULDA Entwicklung im Landkreis Fulda

Preisexplosion bei Bestandsimmobilien: Wer ein Eigenheim sucht, hat es schwer

07.02.22 - Wer aktuell auf der Suche nach einem Eigenheim ist, hat es nicht einfach: Innerhalb der letzten Jahre sind die Preise für Bestandsimmobilien scheinbar explodiert, um rund zehn Prozent stiegen die Kosten für ein Haus oder eine Wohnung in Fulda und Umgebung allein in 2021.

Heiko Siemon, Geschäftsführer der Sparkasse Fulda Immobilien und Versicherung ...Foto: O|N

Nicht nur für Einheimische ist die Region attraktiv, weiß Heiko Siemon, Geschäftsführer der Sparkasse Fulda Immobilien und Versicherung. "Dank bester Anbindungen kann man heutzutage bequem im ländlichen Raum leben und in Frankfurt arbeiten." Dieser Umstand zöge immer mehr Menschen in den Landkreis. "Die Nachfrage nach Eigentum steigt kontinuierlich." Aus diesem Grund könnten Verkäufer heute höhere Erlöse als noch vor ein paar Jahren erzielen. "Für jede Immobilie, der derzeit auf den Markt kommt, melden sich bereits über Nacht zehn bis zwölf Interessenten, einen Abnehmer findet eigentlich jedes Objekt."

Aber auch die Zinspolitik treibe Preise in die Höhe. "Sich Geld zu leihen und ein Haus darüber zu finanzieren, ist nach wie vor extrem günstig." Demnach würden sich immer mehr Menschen zu diesem Schritt entscheiden, was zur Folge habe, dass Angebot und Nachfrage nicht ausgeglichen seien. Während in früheren Zeiten jedoch von Seiten Kaufinteressierter versucht wurde, mindestens die Hälfte der Kosten aus Eigenmitteln zu begleichen, sei heute im Schnitt nur noch zehn bis 15 Prozent Eigenkapital vorhanden.

"Der Wunsch vieler, etwas Eigenes zu besitzen, ist mittlerweile höher, als der Markt hergibt"

Für einen Neubau könne man, so Siemon, durchaus zwischen 500.000 Euro und 600.000 Euro "hinblättern". "Das ist vielen zu teuer und so begeben sie sich, aus Kostengründen, auf die Suche nach einer Bestandsimmobilie."

"Wer verkaufen möchte, sollte das jetzt tun"

Auch Pascal Weß, Geschäftsführer der VR Immobilien Fulda, kennt sich auf dem osthessischen Immobilienmarkt hervorragend aus. Er glaubt, dass das "Ende der Fahnenstange" und somit ein Fallen der Preise derzeit nicht zu erwarten ist. "Natürlich kann ich nicht in die Glaskugel schauen, aber spätestens, wenn der Leitzins steigt, dürften auch die Immobilienpreise stagnieren oder leicht fallen." Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre, meint er, wird dies wahrscheinlich aber nicht geschehen.

Pascal Weß, Geschäftsführer der VR Immobilien Fulda Foto: Privat

Mit dem Verkauf einer Immobilie abzuwarten, um vielleicht im nächsten Jahr einen noch höheren Erlös zu erzielen, beschreibt Weß dennoch als riskant. "Mit Immobilien verhält es sich ähnlich wie mit Aktien. Man weiß nie genau, wann ein Preisknick kommt." Wucherpreise, so betont er, würde es bei der VR Immobilien dennoch nie geben. "Natürlich kommen auch mal Kunden zu uns, die eine völlig andere Vorstellung vom Wert ihres Hauses haben als wir. Wenn jemand beispielsweise darauf besteht, 400.000 Euro für seine Immobilie haben zu wollen, obwohl der Marktwert nur bei 300.000 Euro liegt, kommen wir nicht zusammen und gehen überhöhte Preisvorstellung nicht mit." (mr) +++


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