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Besonderer Auftritt im Fürstensaal am Freitagabend. - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Erschreckende Aktualität

Literarisch-musikalische Collage von Peter Simonischek und dem delian::quartett

26.02.22 - William T. Vollman, Jahrgang 1959, schrieb 2005 "Europe Central", einen Roman, der als "Krieg und Frieden des 21. Jahrhunderts" gilt und leider gerade brandaktuell ist. Er dreht sich unter anderem um den Komponisten Dmitri Schostakowitsch (1906-1975), einen Künstler zwischen Anpassung und Widerstand. Das Buch und die Musik - diese Kombination präsentierten nun der Burg-Schauspieler Peter Simonischek, vielen bekannt aus dem Kinofilm "Toni Erdmann", und das delian::quartett in einer spannenden Collage am Freitagabend im Fuldaer Fürstensaal.

Peter Simonischek.

Theaterleiter Christoph Stibor.

170 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten ihnen dabei gebannt. Zuvor aber bezeugten sie ihre Solidarität, als die Musiker sich besorgt zeigten, um die Menschen in der Ukraine und diejenigen Russinnen und Russen, die derzeit auf die Straße gehen, um gegen den Einmarsch zu protestieren.

"DSCH - Spuren eines Lebens": Der Abend erzählte von Schostakowitsch, seiner Musik, seinen Erlebnissen und Gedanken, seiner Arbeit, seinem Sterben. Der Komponist führte ein Leben im Zwiespalt, war ein Künstler, der vielleicht nicht einfach zu greifen ist, anerkannt und abgelehnt. Adrian Pinzaru und Andreas Moscho an den Violinen, Lara Albesano an der Viola und Hendrik Blumenroth am Violoncello verstanden es, Schostakowitschs Streichquartette und Theatersuiten sensibel und stimmig  darzubieten. Simonischek wiederum las Passagen aus dem Buch mit hohem Einfühlungsvermögen und hervorragendem Sprachduktus.

Solidarität mit der Ukraine.

Sie gingen eine inhaltliche Verbindung ein, bei der Text und Musik sich zwar abwechselten, aber dennoch nicht neben- oder nacheinander zu ihrem Recht kamen, sondern miteinander. Mitunter verschmolz beides gar. Es ging um Krieg, Leid, die Rolle der Kunst, die Begehrlichkeiten der Obrigkeit an einen Künstler, der die Menschen ablenken solle von "gefährlichen Gedanken".

Die Konzertbiografie der besonderen Art war beileibe keine schwere Kost. Sie faszinierte, unterhielt, begeisterte und machte nachdenklich. Ließ die Bandbreite Schostakowitschs erahnen und die sprachliche Kraft des Romans. Das Publikum spendete dafür reichlich Beifall. (Anke Zimmer/Mediennetzwerk Hessen) +++


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