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Eindrücke an der Grenze. Einige Mitglieder vom Verein der Köche konnten bereits in den vergangenen Tagen erste Eindrücke sammeln. Mit dabei: Viele emotionale Momente. - Fotos: Frank Niemann

REGION Verein der Köche wieder auf dem Weg

Im Grenzgebiet: "Es gab Tränen, aber auch Momente der Hoffnung"

Weitere Informationen zum Spendenaufruf finden Sie unter www.facebook.com/koechefulda/

09.03.22 - Unermüdlicher Einsatz: Das stellt der Fuldaer Verein der Köche im aktuellen Ukraine-Krieg ohne Wenn und Aber unter Beweis. O|N berichtete bereits über die große Spendenaktion in Petersberg-Steinau. Vereinsmitglied und Mitorganisator Frank Niemann ist einer der fleißigen Helfer - er verschaffte sich in den letzten Tagen selbst ein Bild an der rumänisch-ukrainischen Grenze. "Vor Ort sind Tränen geflossen, aber es gab auch Momente der Freude und Hoffnung", erzählt er unserer Redaktion. Während er seine persönlichen Eindrücke schildert, befindet er sich zu diesem Zeitpunkt mit einem Team schon wieder auf der Autobahn. Der nächste Hilfskonvoi ist unterwegs. 

Niemann: "Wir und rumänische Helfer beim Entladen. Sehr herzliche Menschen." ...

Doch zurück auf Anfang. Die erste Tour mit Hilfsgütern startete in der Nacht zu Donnerstag. Insgesamt zehn Fahrzeuge - darunter zwei 40-Tonner - machten sich auf den Weg. Mit an Bord: Erste Dinge zur Notversorgung - darunter medizinische Geräte und Verbandsmaterialien, aber auch Nahrungsmittel. "Unsere Fahrzeuge blieben dabei untereinander immer in Reichweite. Nach circa 40 Stunden Fahrt erreichten wir das Ziel Suceava in Rumänien." In der Gemeinde Șcheia - eine Viertelstunde mit dem Auto von der Stadt entfernt - nahm ein Pastor das Team in Empfang, den Kontakt hatte die Kinderhilfe Rumänien-Schlüchtern hergestellt. "Das war ganz gut, da wir uns in dem Gebiet ja noch gar nicht auskannten. Außerdem bekamen wir Verpflegung und generell Unterstützung beim weiteren Vorgehen." Die Rumänen zeigten sich generell sehr herzlich. "Die Menschen dort haben selbst nicht viel. Restaurantbesitzer wollten uns vor Dankbarkeit zum Essen einladen. Das war wirklich beeindruckend." 

An der Grenze: Hilfsorganisationen koordinieren

Eine der vielen Hilfsorganisationen vor Ort.

V.l.n.r.: Frank Niemann, ein Helfer von Fight for Freedom und Stefan Faulstich. ...

Die Massen an Flüchtlingen machten sich an den direkten Grenzübergängen bemerkbar. In Zelten konnten sich Ukrainer aufwärmen und von Hilfsorganisationen betreut und versorgt werden. Kaum vorstellbar: "Am Samstag waren es an diesem Tag insgesamt 80.000 Flüchtlinge. Autos bildeten lange Schlangen, überall Menschen", blickt Niemann zurück. Auch bewegende Schicksale kamen hier zum Vorschein. "Ein junger Mann stand einen Tag lang im Stau - dadurch war er dann bei der Kontrolle bereits 18 Jahre und einen Tag alt, er musste zurück. Das war schon sehr emotional und gibt einem zu denken." Doch die Hilfsbereitschaft vor Ort sei groß gewesen. Wo es nur ging, packten die Menschen mit an. "Die Hilfsorganisation 'Fight for Freedom' hat uns unterstützt, aber auch die Grenzpolizei half uns mit der Verladung der mitgebrachten Ware." Das Fazit der Aktion: "Wir dachten uns: 'Gut, dass wir da sind'. Die Menschen benötigen hier wirklich unsere Hilfe." 


Kurze Verschnaufpause - und weiter geht's

Die Rückfahrt nahm rund 26 Stunden in Anspruch. "Wir konnten tatsächlich 16 Personen mit nach Deutschland nehmen." Viel Zeit zum Herunterkommen - und das Erlebte zu verarbeiten - blieb nach der anstrengenden Fahrt nicht. Nach einer längeren Ruhepause ging es gleich weiter. "Wir sind jetzt am Dienstagmorgen ab 11 Uhr nach und nach losgefahren. Dieses Mal sind wir mit vier Fahrzeugen unterwegs."

Spenden weiterhin gefragt 

Nach wie vor sind Spenden das A & O. "Wir haben eine enorme Summe an Geld zusammenbekommen, aber sind nach wie vor auf Unterstützung angewiesen." Auch Sachspenden werden benötigt wie Erste-Hilfe-Kästen, Medikamente - und auch Handschuhe für Frauen und Kinder in verschiedenen Größen. "Es ist besonders nachts bei -15 Grad noch ziemlich kalt dort." Fest steht schon jetzt: Auch mit der zweiten Tour ist nicht Schluss - "wir hoffen, dass die Ukrainer durchhalten. Wir helfen jedenfalls weiter, wo es nur geht." (mkr) +++


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