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Mehr als 30 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren aus fast allen Ortsteilen waren der Einladung der Stadt Romrod gefolgt. - Fotos: Patricia Luft

ROMROD Attraktiv im Wandel

Workshop und Burger im Rahmen der "Zukunftswerkstatt Kommunen"

15.03.22 - Im Rahmen der "Zukunftswerkstatt Kommunen" fand jetzt eine Veranstaltung mit Jugendlichen im Romröder Bürgerhaus statt. Mehr als 30 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren aus fast allen Ortsteilen waren der Einladung der Stadt Romrod gefolgt, um gemeinsam zu erarbeiten, was bereits gut läuft in der Gemeinde und was sich ändern sollte, um auch künftig für junge Menschen attraktiv zu bleiben. Nach dem Workshop lud die Stadt alle zum gemeinsamen Burger-Essen ein, die "Der Vogelsberger" aus Zell vor dem Bürgerhaus frisch am Grill zubereitete.

Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg zeigte sich begeistert über die vielen vollbesetzten Stühle im Bürgerhaus am Freitagabend: "Ich freue mich sehr, dass ihr euch die Zeit genommen habt, hier heute Abend zusammen mit uns an der Zukunft unserer Gemeinde zu arbeiten", begrüßte sie die Jugendlichen. "Es ist wichtig, als Stadt attraktiv für alle Generationen in allen Lebenslagen zu bleiben. Dabei ist besonders eure Sicht, die Sicht der Jugend auf die Dinge sehr wichtig, denn: Ihr seid die Zukunft!" Die Moderation an dem Abend übernahm, wie bereits bei den vorherigen ZWK Veranstaltungen, Kirsten Steimel vom Büro für Regionalentwicklung "regioTrend" aus Gießen. Die Gruppen-Workshops leiteten mit Steimel zusammen Demi Ramovic aus Ober-Breidenbach und Patricia Luft aus Zell.

In drei verschiedenen Arbeitsgruppen, die geleitet wurden Kirsten Steimel aus Gießen ...

Nach dem Workshop lud die Stadt alle zum gemeinsamen Burger-Essen ein, die „Der Vogelsberger“ ...

Kirsten Steimel vom Büro für Regionalentwicklung „regioTrend“ aus Gießen ...

Neue "Dorf-App"

Bevor es an die Arbeit ging, stellte Thomas Liebau aus Romrod den Jugendlichen zunächst die neue Website der Stadt sowie die neue "Dorf-App" vor. Der Relaunch hierfür ist für Ende März geplant, am 4. April wird es dann eine offizielle Bürger-Veranstaltung geben (Presseankündigung folgt). Anschließend erläuterte Kirsten Steimel, worum es bei dem zweijährigen Bundesprojekt "Zukunftswerkstatt Kommunen – attraktiv im Wandel" geht (siehe Info "Hintergrund"). "Die Zukunft soll in diesem Projekt gestaltet werden, wie in einer Werkstatt, in der man hämmert, sägt und werkelt - an alten Dingen, die repariert werden oder an neuen Sachen, die entstehen", erklärte sie. Das mache man am besten mit den Menschen vor Ort, weil diese "sehr genau wissen, was erneuert werden muss oder wo etwas ganz Neues benötigt wird."

Mehr als 30 Jugendliche im Alter zwischen 14-20 Jahren aus fast allen Ortsteilen waren ...

"Attraktiv im Wandel"

"Attraktiv im Wandel" beziehe sich dabei auf den "demografischen Wandel". "Auch hier in Romrod werden in Zukunft immer weniger Menschen leben, viele – vor allem die Jüngeren und Familien – gehen weg und kommen nicht mehr wieder." Das Ergebnis: "In der Stadt leben dann immer mehr ältere Menschen, die ganz andere Dinge wollen und brauchen. Zum Beispiel, wenn sie einkaufen gehen, etwas in der Freizeit machen wollen oder öfters einen Arzt oder Pflege besuchen müssen", erklärte Kirsten Steimel. "Für Jugendliche konkret aber bedeutet es zum Beispiel, dass eben auch weniger junge Menschen da sind, um die Angebote in einem Verein zu nutzen. Wenn es zu wenige sind, wird das Angebot eingestellt und es gibt somit immer weniger Freizeitangebote."

Damit das in Zukunft in Romrod und den Ortsteilen nicht passiert, wurde in drei Gruppen überlegt und diskutiert, was es braucht, damit Jugendliche gut vor Ort leben können und es ihnen auch in Zukunft vor Ort gefällt. "Die Mitarbeit und der Ideenreichtum der Jugendlichen war an dieser Stelle sehr groß", lobten Kirsten Steimel, Demi Ramovic und Patricia Luft. Behandelt wurden in den Gruppen die drei Überthemen "Freizeit (Angebote, Treffpunkte, Vereine)", "Mobil sein" sowie "Schule/Ausbildung". Beim Thema Freizeit lobten die Jugendlichen zum Beispiel die Vereinsarbeit, Feste wie das Straßenfest in Romrod, den Weihnachtsmarkt, oder die Kirmes in Zell und Romrod. Auch der Eiswagen, die Bäckereien, der REWE-Markt und die Gaststätten "Al Castello" und "Burghof" wurden gelobt.

Thomas Liebau aus dem Webseiten-Team der Stadt Romrod stellt den Jugendlichen die ...

Wunsch nach Pumptrack-Park

Vermisst werden hingegen mehr Freizeitangebote von städtischer Seite für Jugendliche über 14 Jahren wie Workshops, Ferienfreizeiten oder Tagesausflüge, zum Beispiel in einen Freizeitpark oder an einen See. Vor allem aber wünschten sich die Jugendlichen den ursprünglich bereits geplanten Pumptrack-Park. Gemeinsam mit der Stadt soll nun noch einmal überlegt werden, wo dieser realisiert werden könnte. Auch wurde der Wunsch geäußert nach einer Wiederbelebung des Romröder Landhotels mit einem Schwimmbad, einer Kegelbahn und einem Tennisplatz. Besonders schade finden es die Jugendlichen, dass die "Havanna-Bar" im Schloss Romrod nicht mehr geöffnet ist.

Beim Thema Mobilität wurde vor allem das "allgemein schlechte Busnetz im Vogelsberg" kritisiert. Die Jugendlichen merkten an, dass es ohne Führerschein und eigenes Auto schwierig sei, von A nach B zu kommen. Zwar wertschätzten alle die Bahnanbindung in Zell, doch wurde vor allem der Wunsch nach einer besseren Anbindung innerhalb der einzelnen Romröder Ortsteile laut. Die Jugendlichen könnten sich zum Beispiel einen Stadt-/Bürgerbus vorstellen, der innerhalb Romrods und der einzelnen Ortsteile fährt, vor allem auch noch abends sowie am Wochenende und in den Ferien.

Gute Zukunftsperspektiven im Vogelsberg

Beim Thema "Schule/Ausbildung" waren alle sehr zufrieden und der Meinung, es gäbe gute Zukunftsperspektiven im Vogelsberg und ausreichend Ausbildungsplätze. Auch hier wurde die Zeller Bahnanbindung gelobt, falls man sich zum Beispiel für ein Studium in Fulda oder Gießen entscheiden würde.

Nach der Durchführung der drei ZWK-Veranstaltungen mit den Vereinen, Unternehmen und der Jugend zur Sammlung der Zukunftsthemen, die in Romrod wichtig sind, wird sich die Projektgruppe "Zukunftswerkstatt" jetzt am 22. März mit den Ergebnissen beschäftigen und erste Strategien für Romrod ableiten. Wer Lust hat, sich zu beteiligen, mitzudenken und Zukunftsvisionen in die Tat umzusetzen, ist herzlich dazu eingeladen. Diese Einladung richtet sich an alle Altersgruppen, ausdrücklich aber auch an jüngere Menschen aus Romrod und den Ortsteilen. Informieren und anmelden können sich Interessierte bei der Stadt Romrod, Kontakt: Melanie Merte, [email protected] oder 06636/9189413.

Im 2. Quartal 2022 wird es dann eine öffentliche Veranstaltung "Zukunftswerkstatt" geben, bei der die Ansätze und Ideen aus der Projektgruppe vorgestellt und mit einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden sollen. Hierfür werden auch noch Jugendliche gesucht, die sich vorstellen können, in den Sommerferien gegen eine Aufwandsentschädigung eine Befragung in der Bevölkerung zu den wichtigsten Themen und Ideen für Romrod durchzuführen.

Hintergrund

Der demografische Wandel fordert die Kommunen heraus: Um für alle Generationen in allen Lebensphasen und auch als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben oder attraktiver zu werden, sind innovative Lösungen vor Ort gefragt. Um diese gemeinsam zu erarbeiten, ist die Stadt Romrod mit ihren Ortsteilen seit Oktober 2021 an dem Projekt "Zukunftswerkstatt Kommunen" (ZWK) beteiligt. Bei einer hybriden Kick-Off-Veranstaltung sowie weiteren Veranstaltungen mit Vereinen und Gewerbetreibenden im Romröder Bürgerhaus wurden in den vergangenen Monaten bereits erste Ideen gesammelt.

Bis Ende 2024 sollen in der "ZWK" 40 Kommunen in ganz Deutschland, darunter Quartiere in Großstädten, Städte, Gemeinden und Landkreise bei der Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort durch externe Beratung begleitet und unterstützt werden. Konkrete Projekte sollen dabei angestoßen, bereits vorhandene Initiativen einbezogen und sinnvoll, effektiv und langfristig miteinander vernetzt werden. Eine dieser 40 Kommunen ist die Stadt Romrod, sie ist neben Frankfurt am Main die einzige beteiligte Stadt Hessens. Mit dabei sind deutschlandweit darüber hinaus zum Beispiel Großstädte wie Dresden oder Dortmund. (pm) +++


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