Archiv

FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Stefan Buß: 1.Mai Tag der Arbeit - Gedenken an Josef, den Arbeiter

30.04.22 - Morgen ist wieder der 1. Mai. Wenn das Wetter schön ist, werden wahre Volkswanderungen in der Natur unterwegs sein. Auch die Gewerkschaften werden zu mancher Kundgebung aufrufen. Anfang 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags zum Generalstreik am 1. Mai auf – in Anlehnung an die Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien, welche ebenfalls den Achtstundentag forderte.

Der 1. Mai als Tag der Arbeit entwickelte sich. Kirchlich ist der 1. Mai auch der Tag des Hl. Josef, des Arbeiters. Seit 1955 ist der Tag der Arbeit auch der Gedenktag von "Josef, dem Arbeiter" – der Vater Jesu und Zimmermann erinnert an die Würde der menschlichen Arbeit. Doch die hl. Schrift erzählt uns eigentlich nur wenig von ihm. Um sie aufzuzählen, all die Worte, die vom Hl. Josef in der Bibel überliefert worden sind, dazu muss man nicht einmal auf drei zählen können. Eigentlich muss man dafür sogar überhaupt nicht zählen können.

Der Stadtpfarrer. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Kein einziges Wort ist von Josef überliefert worden. Er steht immer im Hintergrund der Heilsgeschichte, dieser Zimmermann Josef aus Nazaret. Josef war nach den biblischen Texten ein Mann des stillen, demütig vertrauenden Glaubens. Immer wieder greift Gott ein in sein Leben – immer wieder gilt es für ihn, Gottes Weisungen zu folgen, immer wieder aufzubrechen aus der kleinen Sicherheit.

Josef geht seinen Weg, ohne Wenn und Aber, ohne Furcht, aus dem Vertrauen heraus, dass Gott ihn führt. Viel wird von ihm nicht erzählt, er bleibt im Hintergrund. Er ist Bild des sorgenden Vaters, des liebenden Ehemanns, des Mannes, der auf Gottes Stimme hört und sie befolgt, gegen alle Bedenken und Berechnung. Josef wird kaum taubstumm gewesen sein. So etwas hätte man sicher erwähnt. Nein, der Chef dieses Zimmermannbetriebs, dieses kleinen Bauunternehmens aus Nazaret, hat mit Sicherheit gern und viel gesprochen. Es ist nur nicht aufgeschrieben worden. Und das ist insgesamt so auffallend, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht

zufällig ist. Damit wollten die Evangelisten etwas zum Ausdruck bringen. Sie wollten sagen: Josef ist eben einer, der nicht lange fackelt, der keine großen Reden schwingt, einer, der vielmehr zupackt und einfach tut, was notwendig ist. Denn wenn man den Josef richtig deutet, dann hat seine Haltung Bedeutung - und gerade für unsere heutige Zeit sogar eine ungeheure Bedeutung. Nur, wenn heute überhaupt noch Menschen zur Kirche finden, dann nicht wegen schöner Worte. Das lehrt uns der Heilige Josef: An unseren Taten wird man uns erkennen, nicht an unseren Reden. (Stefan Buß) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön