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Die Ausstellung im Klinikum Fulda wurde am Donnerstag eröffnet - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Vortrag von Prof. Dr. Metz-Becke

"Beruf der Hebamme im Wandel der Zeiten" - Ausstellung im Klinikum eröffnet

06.05.22 - In den vergangenen Jahren ist der Beruf der Hebamme zunehmend in den Vordergrund gerückt. Bundesweit haben schwangere Frauen Probleme, eine Hebamme zu finden (O|N berichtete bereits mehrfach). Immer mehr Geburtsstationen werden geschlossen, was vor allem auf dem Land zu erheblichen Belastungen führt. Anlässlich des internationalen Hebammentages fanden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda zahlreiche Mitmachaktionen statt, um auf die berufspolitische Situation der Hebammen aufmerksam zu machen. Am Donnerstag wurde im Klinikum Fulda die Ausstellung "Hebammen früher und heute" eröffnet. Im Anschluss referierte Prof. Dr. Marita Metz-Becke von der Philipps-Universität Marburg über den Beruf der Hebamme im Wandel der Zeiten. 

"Fulda genießt eine wirklich tolle Zusammenarbeit zwischen Hebammen und Kliniken. Vor allem die Kooperation mit der Hochschule Fulda ist lobenswert. Dieser Beruf ist ohne jegliche Zweifel unglaublich bedeutsam, denn hier wird der Weg für neues Leben bereitet", so Prof. Dr. med. Konrad Schwager vom Klinikum Fulda. Initiiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Babette Müller-Rockstroh, die den Studiengang Hebammenkunde der Hochschule Fulda leitet sowie Monika Darimond, Kreissprecherin der Hebammen im Landkreis Fulda. "Mit der Ausstellung und dem heutigen Vortrag wird die gesamte Thematik noch einmal greifbarer", so Rockstroh.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Auch für den ersten Kreisbeigeordneten und Gesundheitsdezernat Frederik Schmitt, der die Veranstaltung mit einigen Grußworten eröffnete, hat der Beruf der Hebamme eine ganz besondere Bedeutung: "Meine Frau hat hier vor nur wenigen Monaten unser viertes Kind geboren. In solch einer Situation wird noch einmal mehr deutlich, wie sehr Hebammen gebraucht werden und was für einen verantwortungsvollen und wichtigen Job sie leisten. Für mich ist heute ein Tag des Dankes". Zudem hob Schmitt die Bedeutung des Studiengangs an der Hochschule hervor: "Ich glaube, darauf sind viele Städte und Kommunen neidisch. Wir bieten in Fulda eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Möglichkeit der Ausbildung an der Hochschule ist ein echter Meilenstein". 

Rolle der Hebammen im Laufe der Zeit

In ihrem Vortrag referierte Prof. Dr. Metz Becke über die zentrale Rolle der Hebammen im Laufe der letzten Jahrhunderte. "Damals wurde die Hebamme von der Dorfgemeinschaft gewählt. Dass Geburtshelfer einen medizinischen Lehrgang durchliefen, entwickelte sich erst im Laufe der Zeit", erzählt die Professorin. So gab sie unter anderem Einblicke in häusliche Geburtsszenen des 19. Jahrhunderts und in die Entwicklung des Berufes im Laufe der Zeit.

Insgesamt 1.600 Geburten verzeichnet das Klinikum Fulda jährlich. Das Team besteht dabei aus 33 Hebammen. Sabine Weyth ist seit 29 Jahren im Klinikum als Geburtshelferin tätig und mittlerweile leitende Hebamme. "Im Laufe der Jahre hat sich viel verändert. Der Bedarf an Hebammen ist wirklich enorm gewachsen", blickt Weyth zurück. Am 8. Juni ist außerdem ein Symposium im Morgensternhaus geplant, bei dem es darum geht, die Hebammenversorgung weiter voranzubringen. Der Mangel an Hebammen, die berufspolitische Situation sowie die medizinische Unterversorgung sind also Themen, die es nicht nur am internationalen Hebammentag, sondern auch in Zukunft anzugehen gilt. (Lea Hohmann) +++


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