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Dirk Noll fühlt sich wohl in seiner neuen Tätigkeit im Landratsamt. Der Alltag im Vergleich zum Bürgermeisteramt in Friedewald hat sich indes nicht groß verändert. - Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD O|N-Interview mit Erstem Kreisbeigeordneten

Vize-Landrat Dirk Noll bescheinigt Flüchtlingspolitik sehr gutes Zeugnis

16.05.22 - Seit rund fünf Monaten ist Dirk Noll (SPD) als Vize-Landrat in Amt und Würden. Dabei musste er gemeinsam mit Landrat Torsten Warnecke (SPD) schon die ein oder andere Krise lösen. Wie ihnen das gelungen ist und wie sich sein Arbeitsalltag im Vergleich zur Bürgermeister-Tätigkeit in der Gemeinde Friedewald geändert hat, verriet er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Der Vize-Landrat im Gespräch mit O|N-Redakteur Kevin Kunze.

"Grundsätzlich hat sich mein Arbeitsalltag nicht groß verändert. Natürlich ist mein Aufgabenfeld ein anderes, wie als Bürgermeister der Gemeinde Friedewald. Die Arbeit mit dem Landrat klappt reibungslos, wir ergänzen uns beide sehr gut und arbeiten vertrauensvoll miteinander", erklärt der 51-Jährige im Gespräch. Allerdings sei man als Bürgermeister in einer gewissen Weise noch näher mit den Sorgen und Problemen der Menschen auch außerhalb des Rathauses konfrontiert gewesen. Dies habe sich in der neuen Aufgabe als Erster Kreisbeigeordneter schon verändert, führt Noll weiter aus.

"Ukraine-Krieg hat uns vor große Herausforderungen gestellt"


Seit dem 1. Januar ist der ehemalige Bürgermeister im Landratsamt tätig und sah sich gleich zu Beginn seiner Amtszeit mit einer großen Herausforderung konfrontiert: "Der Krieg in der Ukraine hat uns über Nacht vor große Herausforderungen gestellt. Allerdings muss ich auch der großen Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger danken, sodass wir diese Krise bislang sehr gut gemanagt haben. Natürlich gibt es in einzelnen Bereichen auch noch Optimierungsbedarf, aber grundsätzlich haben wir die Aufgaben gemeinsam gut gelöst." Im Vergleich zur Flüchtlingskrise zwischen 2015 und 2017 habe der Landkreis in wenigen Monaten sogar mehr ukrainische Flüchtlinge als in dem ganzen Zeitraum von 2015 bis 2017 aufgenommen. Der Großteil ist in privaten Haushalten untergebracht. Für den Fall einer Verschärfung der Situation gibt es aber auch Pläne, wie wir diese lösen können, so Noll weiter.

"Die Maske und die Impfung sind weiterhin der beste Schutz gegen das Corona-Virus" ...

Auch die Corona-Pandemie ist weiterhin präsent im Landratsamt. So wird nach wie vor auf eine Maskenpflicht gesetzt. Um nicht erneut in einen Lockdown zu geraten, gebe es laut dem Ersten Kreisbeigeordneten wichtige Maßnahmen: "Das Impfen muss weiter forciert werden. Deshalb wird es auch wieder eine 'Spritztour' quer durch den Landkreis geben, um den Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Heimatkommune ein niedrigschwelliges Impfangebot zu machen. Allerdings wird das mit weniger Personalaufwand verbunden sein, als bei der ersten Aktion um den Jahreswechsel. Und natürlich ist weiterhin die Maske wichtig. Die sollte vor allem dringend in Innenräumen getragen werden, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann."

"Mit Menschen in den Dialog treten"


Noll bezog allerdings im exklusiven Gespräch auch zu kreisweiten Themen klar Stellung: "Gerade die Umstrukturierung des Klinikums stellt uns vor eine große Herausforderung. Dabei ist es wichtig, auch immer mit den Menschen vor Ort in den Dialog zu treten, wie beispielsweise bei der Bürgerversammlung in Rotenburg am vergangenen Donnerstag. Mit der Verlagerung des Herz-Kreislauf-Zentrums müssen dann auch Konzepte entwickelt werden, wie der Komplex später betrieben werden kann. Das funktioniert allerdings nur gemeinsam und in einem konstruktiven Dialog."

Ein weiterer wichtiger Baustein für die Entwicklung des Landkreises ist die Aufstellung im Tourismusbereich. Zwar herrsche innerhalb der Kommunen noch ein gewisser Konkurrenzkampf, allerdings spüre man, dass es mit Konzepten nur gemeinsam gehe. Das Kirchturmdenken sei der völlig falsche Weg. Dies sehen aber auch die Kommunen so, ergänzt der 51-Jährige weiter.

Besondere Vorfreude war zum Abschluss des Gespräches spürbar, denn in diesem Jahr feiert der Landkreis Hersfeld-Rotenburg sein 50-jähriges Bestehen: "Es gibt am 1. August einen großen Festakt in der Stiftsruine, wo unter anderem auch alle Mitarbeitenden zusammenkommen werden. Am 25. September wird es dann einen Tag der offenen Tür im Landratsamt Bad Hersfeld geben. Denn viele Menschen wissen leider gar nicht, welche Aufgaben der Landkreis erfüllt oder wann man denn mal ins Landratsamt muss. Am Tag der offenen Tür können gemeinsam Fragen geklärt werden. Und natürlich können sich die Bürgerinnen und Bürger auch den neuen Anbau anschauen. Auch in Rotenburg ist eine Veranstaltung geplant. Es ist schön, dass all diese Festivitäten dann hoffentlich in einem unbeschwerten Rahmen durchgeführt werden können", erklärt Dirk Noll final. (Kevin Kunze)+++


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