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BGM-Kandidatin Hofmann kritisiert Planungsstand und schlägt Moratorium vor
11.05.22 - Die mit der Prüfung und Planung des Ersatzneubaus der Hochbrücke der B324 am Peterstor beauftragte DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) sieht einen Neubau der Hochbrücke in gleicher Form und mit gleicher Verkehrsführung vor.
"Damit machen es sich die Planer sehr einfach", so Anke Hofmann, Bürgermeisterkandidatin in Bad Hersfeld. Anke Hofmann mahnt an, dass das bisherige Vorgehen der Planer einer Überprüfung unterzogen beziehungsweise überdacht sollte, da
- eine umfassende Abstimmung mit der ICE-Neubautrasse mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfolgt ist. In der Offenlegung zum Planfeststellungsverfahren heißt es, dass "sich das Projekt ABS/NBS Fulda in einer frühen Planungsphase befindet und Aussagen über mögliche Trassenführungen und daraus ggf folgende Anforderungen an eine Änderung des Kreuzungsbereiches der DB-Strecke 3600 mit der B 324 "derzeit" nicht vorgebracht werden."
- beide Bauwerke die Stadtstruktur und -entwicklung zumindest für die nächsten 100 Jahre dominieren werden,
- für einen Ersatzneubau ein umfassendes Verkehrskonzepts erstellt werden sollte (welches derzeit aber erst erarbeitet werde).
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass
- der angestrebte Ersatzneubau der Hochbrücke Peterstor / B324 in nahezu identischer Form und Größe als alternativlos darstellt wird. Mit dem heutigen Stand der Bautechnik gibt es dazu allerdings Alternativen; Eine ähnliche Wahrnehmung hat im übrigen auch die Limburger Politikerin Marion Schardt-Sauer im Bezug auf die Lichfieldbrücke in Limburg.
- die Variante des Wartungsneubaus zum jetzigen Zeitpunkt insbesondere deswegen wohl gewählt wurde, weil der Neubau günstiger sein soll als weitere Wartungsmaßnahmen des Bestandsbauwerks.
- Nach Einschätzung von Anke Hofmann nicht die heute mehr denn je notwendige Einhaltung von aktuellen Umwelt- und Lärmschutzauflagen für diese Form des Ersatzneubaus thematisiert wurden;
- die bestehende Unterführung der Hochbrücke für Fußgänger und Radfahrer unterhalb der Hochbrücke und der Bahntrasse aus dem Jahr 1968 gemäß vorliegendem Informationsstand nicht erneuert wird. Es sollen demnach lediglich partielle Anpassungen in den Zugangsbereichen vorgenommen werden.
Alle Varianten, die nicht dem Bestandsbauwerk / der Hochbrücke entsprechen, wurden den Bürgern und der Politik nicht vorgestellt. Ein nahezu identisches Ersatzbauwerk kann nicht die Lösung sein. Die Hochbrücke entspricht, einschließlich die derzeitige Bahndammführung bzw. -höhe verkehrstechnisch dem Stand der 60er Jahre. Dies muss überdacht, aktuelle Umwelt- und Lärmschutzstandards dazu müssen eingebracht werden.
Auch in der Bürgerinformationsveranstaltung am 31.08.2021 wurde dargelegt, dass die Variante des 1:1 Ersatzneubaus der Hochbrücke quasi alternativlos ist. So funktioniert keine Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger. Zur Klärung der offenen Fragen ist es Zeit für ein Moratorium! (pm)+++