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Der Jerusalemplatz in Fulda soll wieder ein Ort der Ruhe und des Gedenkens werden. - Fotos: Nina Bastian

FULDA Franz Erhard Walter involviert

Neugestaltung geplant: So wird der Jerusalemplatz wieder zum Gedenkort

14.05.22 - Kennen Sie den kleinen Park in der Nähe des Universitätsplatzes und des Busbahnhofs in Fulda? Gesehen haben Sie ihn bestimmt schon, aber wussten Sie auch, dass die Grünanlage den Namen Jerusalemplatz trägt? Es handelt sich dabei nämlich um einen Jüdischen Friedhof. Die Stadt möchte die Erinnerungen an das jüdische Leben in Fulda jetzt zurückholen und den Platz umgestalten.

Die entsprechenden Anträge der CWE-Fraktion und der Stadtfraktion Bündnis 90/Die Grünen wurden im Ausschuss für Bauwesen, Klimaschutz und Stadtplanung behandelt und gleichermaßen positiv angesehen. Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) erklärte: "Wir haben eine Arbeitsgruppe 'Jüdisches Leben in Fulda' gegründet, die sich unter anderem mit der Umgestaltung des Jerusalemplatzes beschäftigt."

Der "Alte Friedhof" wird umgestaltet

Ute Riebold gibt entscheidenden Hinweis

Während der Projektvorstellung von Stadtbaurat Schreiner meldete sich Ute Riebold (Die Partei) aufgebracht zu Wort: "Sie sprechen die ganze Zeit vom neuen Namen 'Ehemaliger Friedhof'. Das ist nicht korrekt. Ein jüdisches Grab bleibt für die Ewigkeit bestehen. Man muss also den Platz in 'Alter jüdischer Friedhof' umbenennen." Schreiner nickte zustimmend: "Sie haben vollkommen recht. Vielen Dank, das werden wir mit aufnehmen und abändern." Zudem regte Riebold an, die alten Friedhofswege zu rekonstruieren. "Jüdische Mitmenschen betreten diesen Platz nicht, da sie nicht wissen, ob sie gerade auf einem Grab laufen oder nicht. Mit den alten Gängen könnten wir ein Stück weit Sicherheit geben."

Ein Ort zum Erinnern

Das Ziel wurde klar definiert: "Wir möchten einen zentralen Gedenkort gestalten." Dafür müssen die Fuldaer in Zukunft jedoch auf einen Teil der beliebten Grün- und Freizeitfläche verzichten. "Schwerpunkt dieser Umbauarbeiten wird außerdem eine Umfriedung darstellen. Sprich: Die Wiesenfläche wird eingezäunt", so Schreiner. Dabei sei keinesfalls eine hohe Mauer gemeint, sondern ein künstlerisches Projekt von - wie könnte es anders sein - Franz Erhard Walter.

"Wir stellen uns einen Buchstabenzaun vor, der einen Psalm enthält", beschreibt der Stadtbaurat und macht erneut deutlich: "Der Platz wird trotz der Umrandung einsehbar bleiben!" Insgesamt möchten die Verantwortlichen den Friedhofscharakter hervorheben. Die Planungen sehen auch einen zentralen Gedenkstein vor, welcher die Namen aller jüdischen Menschen, die in Fulda bestattet wurden, beinhaltet. "Es wäre wirklich toll, wenn das klappen könnte", hofft Schreiner.

Vandalismus vorbeugen

Bei diesem Thema stiegen die Ausschussmitglieder direkt in die Diskussion ein: "Der Platz soll tagsüber für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein. Nachts wollen wir das Areal aber schließen, um Vandalismus vorzubeugen." Ob das in der Praxis funktioniert, könne man jetzt noch nicht versprechen. (nb) +++


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