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- Fotos: Hendrik Urbin

30.06.09 - FULDA.

Elektromobile Zukunft "made in Osthessen" - "EDAG Light Car" vorgestellt

Das Publikum im ÜWAG-Kundencenter in der Bahnhofstraße konnte sich heute Mittag ein wenig fühlen wie im Genfer Autosalon. Mit gespannter Aufmerksamkeit vefolgten die Besucher die feierliche Enthüllung einer Wirklichkeit gewordenen Vision: das Elektroauto der Zukunft ist aus einer bisher einmaligen Kooperation des Fuldaer Automobildesigners EDAG und des heimischen Energieversorgers ÜWAG entstanden. "EDAG Light Car - Open Source" heißt das zukunftsträchtige Modell, das bis zur Serienreife allerdings noch etwas älter werden wird.

Mit der heute eröffneten Ausstellung "Elektromobilität: EDAG - ÜWAG" hat die elektromobile Zukunft in Osthessen begonnen: die beiden traditionsreichen Fuldaer Unternehmen präsentieren noch bis zum 9. Juli im ÜWAG-Kundenzentrum jede Menge Informationen rund um die Entwicklung der individuellen Fortbewegung. Gemeinsamer Nenner: Die elektrische Energie. Bei der Ausstellungseröffnung stellten ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury und Dipl.-Ing. (FH) Jörg Ohlsen, Sprecher der Geschäftsführung der EDAG, Zukunftsvisionen für Elektromobilität aus der Region und in der Region vor.

Oberbürgermeister Gerhard Möller prognostizierte in seinem Grußwort, das Thema saubere, sichere und bezahlbare Mobilität werde uns immer wieder beschäftigen. Gerade für die Städte sei die Vision von schadstofffreien und nahezu geräuschlosen Fahrzeugen ein großartige Option. IHK-Präsident Bernhard Juchheim gestand, als Ingenieur sei er absolut fasziniert von der leisen Fahrweise der Elektroautos. Die Kooperation von ÜWAG und EDAG sei eine beachtliche regionale Wertschöpfungskette mit Zukunft.

Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zeichnen sich Elektromobile aufgrund ihrer hohen Wirkungsgrade und der geringen Schadstoffemissionen durch ihre hervorragende Umweltbilanz aus. Die Ausstellung im ÜWAG-Kundenzentrum zeigt, wie Elektromobilität in unserer Region zukünftig aussehen kann. Highlight der Ausstellung ist das "EDAG Light Car - Open Source", das Jörg Ohlsen und Oberbürgermeister Gerhard Möller unter dem Beifall der Gäste im Rahmen der Ausstellungseröffnung enthüllten. Im so zum "Showroom" gewandelten Kundenzentrum der ÜWAG ist diese Studie der EDAG nach ihrer Premiere im Genfer Autosalon 2009 zum ersten Mal öffentlich in der Region zu bestaunen.

"Wirtschaftlicher, emotionaler, individueller: Mit dem ,EDAG Light Car - Open Source' präsentiert die Fuldaer High-Tech-Schmiede ihre Vision vom Auto der Zukunft", erläuterte Dipl.-Ing. (FH) Jörg Ohlsen, der Sprecher der Geschäftsführung der EDAG. Sie setze dabei komplett auf neue Materialien, Antriebs-, Beleuchtungs­- und Bedienkonzepte: "Mit ihren Concept Cars gestalten die EDAG Entwicklungs- und Design-Teams Visionen künftiger Mobilität für die Rahmenbedingungen unserer 'Gesellschaft in den kommenden Jahren." Seinen vieldeutigen Namen ("light" bedeutet im Englischen sowohl "Licht" als auch "leicht") trägt das "EDAG Light Car - Open Source" zum einen wegen seines innovativen Lichtkonzepts, zum anderen wegen seiner Leichtbauweise. Es ist eines der ersten Fahrzeuge, das die (O)LED-Technik - (O)LED steht für Organische Leuchtdiode, ein dünnfilmiges leuchtendes Bauelement - als variables Design- und Kommunikationselement nutzt. In die Karosserie eingearbeitete (O)LED-Folien verwandeln die gesamte Oberfläche des Wagens in eine Art Bildschirm. Die Kontur der Scheinwerfer kann der Fahrer je nach Wunsch gestalten. Zusätzlich ermöglicht der Einsatz von (O)LED in der gläsernen Heckklappe die clevere Nutzung als Projektionsfläche einer effektiven Form einer Car-2-Car-Kommunikation mit Hinweis­und Warnsignalen.

Elektroantrieb: Reinrassig monovalent

Das umweltfreundliche Antriebskonzept des "EDAG Light Car" lässt keine Abgase entstehen. Ein monovalenter Elektroantrieb wird mit einer kraftvollen, in das Chassis integrierten Lithium-Ionen-Batterie kombiniert. So erreicht das "EDAG Light Car ­Open Source" Spitzengeschwindigkeiten an die 150 km/h und legt Distanzen bis zu 200 km zurück. Damit ist EDAGs Light Car bestens gerüstet für den Alltagseinsatz in der Stadt oder auf mittleren Strecken. Vier bis fünf Personen finden in dem Wagen bequem Platz. Der großzügige Fahrzeug-Innenraum wird möglich durch den Verzicht auf einen herkömmlichen Verbrennungsmotor samt Getriebe, ist also eine willkommene Begleiterscheinung der umweltfreundlichen Antriebstechnologie.

Im Rahmen der Präsentation des "EDAG Light Cars" kündigte Jörg Ohlsen die Fortführung des Projekts an. "Mit dem Light Car haben wir in Genf 2009 bereits zahlreiche Innovationen angedeutet. Die äußerst positive Resonanz aus der Automobilindustrie und der Fachpresse haben uns bestärkt, das Light Car technisch weiterzuentwickeln. Wir werden bis zum Genfer Autosalon 2010 zusätzlich den Innenraum des Fahrzeugs ausgestalten und das Lichtkonzept in das Interieur des Light Cars übertragen. Zudem werden wir einen Prototypen des Aggregate-Trägers für den Elektroantrieb zeigen, der eine Kombination bekannter und neuartiger Leichtbauwerkstoffe aufweisen wird."

Infrastruktur für die Elektromobilität

"Elektromobilität ist ein ganz zentrales Zukunftsthema", sagte ÜWAG-Vorstand Dipl.­Ing. Günter Bury bei der Ausstellungseröffnung und lud die Gäste ein, im ÜWAG­Kundenzentrum einen Blick in die Zukunft des Individualverkehrs zu werfen. "Als innovatives Energieversorgungsunternehmen aus der Region wird die ÜWAG gerne die Entwicklung der Infrastruktur für diese umweltfreundliche Mobilitätstechnologie in unserer Heimat unterstützen", kündigte der ÜWAG-Vorstand an. So sei die Planung erster ÜWAG-Stromtankstellen in Vorbereitung: Der Strom für Fahrräder mit Elektroantrieb, Elektroroller und Elektroautos, die ihre Akkus außer Haus aufladen wollen, kommt dann aus "ÜWAG-Zapfsäulen".

Mit dem Einsatz im eigenen Fuhrpark will die ÜWAG den Einsatz elektrisch betriebener leichter Nutzfahrzeuge im Betriebsalltag testen. "Dieses Pilotprojekt möchten wir gemeinsam mit der EDAG realisieren", sagte Günter Bury. "Und für unsere Kunden arbeiten wir an einem Förderprogramm für Elektroroller, um Interessenten für den konkreten Einstieg in die elektromobile Zukunft zu gewinnen." Für die Energiewirtschaft ist die Entwicklung von Elektrofahrzeugflotten mit großen Herausforderungen verbunden: Eine Infrastruktur für das flächendeckende "Auftanken" mit Strom ist zu schaffen, es gilt, Stromzapfsäulen mit einheitlicher Technik zu entwickeln und nicht zuletzt müssen Abrechnungsmodalitäten für das "Stromtanken außer Haus" geregelt werden. Darüber können sich die Besucher der Ausstellung ebenso informieren wie über die Vision der Netzbetreiber, durch das Zusammenspiel von "intelligenten Netzen" und Elektrofahrzeugen in Zukunft einen Beitrag zur gleichmäßigen Netzauslastung leisten zu können.

Die zentralen Aspekte für ein optimales Zusammenspiel von Elektrofahrzeugen und Netzbetrieb beleuchtete auch Universitäts-Professor Dr.-Ing. Albert Moser, Leiter des Instituts für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen, in seinem Fachvortrag zur Eröffnung der Ausstellung im ÜWAG-Kundenzentrum. Mit seinen Ausführungen unter der Überschrift "Elektromobilität - Herausforderungen und Chancen" gab Professor Moser seinen Zuhörern darüber hinaus einen Einblick in die Historie der Elektrofahrzeuge und stellte aktuelle Projekte und Prognosen vor.

Die Ausstellung "Elektromobilität: EDAG - ÜWAG" ist bis einschließlich Donnerstag, 9. Juli 2009, im ÜWAG-Kundenzentrum, Bahnhofstraße 2 in Fulda, zu sehen. Das Kundenzentrum ist Montag bis Freitag von 09:00 bis 19:00 Uhr und am Samstag von 09:00 bis 13:00 Uhr geöffnet. Für Interessenten, die an der Eröffnungsveranstaltung nicht teilnehmen konnten, gibt EDAG-Pressesprecher Christoph Horvath am Samstag, 4. Juli 2009, um 11 :00 Uhr im ÜWAG-Kundenzentrum noch einmal kompakte Informationen zur EDAG und dem "Light Car - Open Source" . +++


ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing.Günter Bury freute sich über die gelungene Kooperation mit der EDAG.



OB Gerhard Möller erinnerte an die ersten Experimete mit umweltfreundlicherem Kraftstoff bei den ÜWAG-Busssen, der nach Pommes frites roch.






Bernhard Juchheim gestand von der geräuscharmen Fahrweise der Elektroautos fasziniet zu sein.



Sprecher der EDAG-Geschäftsführung Dipl.-Ing. Jörg Ohlsen skizzierte den Besuchern das Auto der Zukunft.



Auch Professoren können komplizierte technische Sachverhalte klar und verständlich ausdrücken - das bewies Prof. Albert Moser von der TH Aachen in seinem Fachvortrag.













Gespannte Erwartung bei der Enthüllug.





Der Forderung von EDAG-Sprecher Jörg Ohlsen, Elektroautos müssten sexy sein, kommt der Prototyp schon ziemlich nah.








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