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Hier soll der Anbau entstehen. - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Kindergarten und Umweltschutz

Stadtverordneten einstimmig: Bauantrag für Kindergartenumbau wird eingereicht

16.05.22 - Mit namentlicher Abstimmung beschloss die Stadtverordnetenversammlung am Freitagabend einstimmig den Bauantrag für den An- und Umbau des städtischen Kindergartengebäudes in Massivbauweise einzureichen. Die Kostenschätzung der Architektin vom Januar 2022 gehen dabei von Gesamtkosten in Höhe von rund 910.000 Euro aus.

Nachzuchtbeete im Vogelsberggarten

Die im September vorgestellte Modulbauweise soll nicht weiterverfolgt werden, da nach der Kostengegenüberstellung der Architektin diese rund 1,05 Millionen Euro kosten würde. Die Stadtverordneten nahmen zur Kenntnis, dass ein Angebot eines regionalen Fertigbauherstellers vorliegt. Die Kosten für einen schlüsselfertigen Bau in Holzständerbauweise betragen hier rund 730.000 Euro zuzüglich Erdarbeiten (40.000 Euro) und Umbau Bestandsgebäude (38.000 Euro), damit insgesamt 808.000 Euro. Hinzu kommen noch Baunebenkosten wie Baugenehmigung, Einmessungen und Brandschutzkonzept. Nach der Baugenehmigung durch das Kreisbauamt sei ein Umschwenken von Massivbauweise auf Holzständerbauweise möglich, so Bürgermeister Edwin Schneider in seinen Ausführungen. Das Brandschutzkonzept wäre in diesem Fall anzupassen. Schneider führte weiter aus, dass der Bewilligungsbescheid für die Landesförderung (238.000 Euro) noch nicht vorliege. Nach Informationen des Regierungspräsidiums Kassel gibt es noch keine Änderungen, was den Maßnahmenabschluss für den 30. Juni 2023 vorsehe, der jedoch bedingt durch die noch nicht vorliegende Genehmigung und Unsicherheiten bei der Lieferung der Baumaterialien nicht eingehalten werden könne. Der Beschluss beinhaltete deshalb den Zusatz: "Ohne die in Aussicht gestellte Förderung, kann der Bau so nicht realisiert werden."

Die namentliche Abstimmung war von der SPD-Fraktion beantragt worden, da bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses von Seiten der CDU-Fraktion Stimmen für eine Auslagerung von Gruppen in die Stadtverwaltung lautgeworden waren. Bei zwei Enthaltungen schlossen sich die Stadtverordneten anschließend der Weiterleitung einer Resolution der Schutzgemeinschaft Vogelsberg an, die das zeitnahe Installieren eines effektiven Landes-Förderprogramms "Klimaanpassung Hessische Wasserwirtschaft" mit haushaltsunabhängiger Finanzierung aus einer zweckgebundenen Wasserbenutzungsgebühr mit Lenkungswirkung beinhaltet. Bereits in den 90er-Jahren habe man in Hessen mit einem ähnlichen Programm recht viel Erfahrung sammeln können. Die Wasserbenutzungsabgabe sei so zu gestalten, dass diese eine Lenkungsfunktion im Sinn der Förderrichtlinien entfaltet. Das Förderprogramm soll aufgrund des großen Anpassungs- und Investitionsbedarfs auf eine Laufdauer von mindestens 20 Jahren ausgelegt werden.

Über die Zukunft des Vogelsberggartens informierte zu Beginn der Stadtverordnetenversammlung in der Mehrzweckhalle Bobenhausen II, Geschäftsführer Richard Golle vom Verein der Freunde und Förderer des Vogelsberggartens. Der Auftrag des seit 2001 bestehenden Objektes auf dem Ulrichsteiner Schlossberg habe sich verändert. Wo zu Beginn die Natur geschützt und seltene Pflanzen zur Ansicht im Garten gezeigt wurden, sei der Garten jetzt, im Zeitalter des dramatischen Rückgangs der Artenvielfalt, zu einer Arche geworden. Aus dieser Arche will der Verein die artgeschützten Pflanzen nachzüchten und auf geeignete und gesicherte Flächen auswildern.

Das Projekt "Pflanzenarche Vogelsberg" wäre deutschlandweit ein neues Konzept mit Signalwirkung. Es würde großes öffentliches Interesse wecken und könnte somit weitere Besucher und Paten anziehen. Es sei ebenfalls geeignet für Forschungsprojekte und ermögliche Studienarbeiten und Kooperationen mit Universitäten und botanischen Gärten. "Ulrichstein wird überregional bekannter", so Golle.

Um das Projekt zu verwirklichen, sei eine langfristige Sicherung der Flächen und des Fortbestands des Vogelsberggartens erforderlich. Dies könne durch eine 30-jährige Sicherung des Fortbestands durch die Stadt Ulrichstein, eine 30-jährige Erbpacht durch das Naturschutzgroßprojekt oder den NABU erfolgen. Die Verpachtung könnte Einnahmen für Instandsetzungsmaßnahmen generieren. Mittels der Kooperation mit dem Naturschutzgroßprojekt könnten Naturschutzmaßnahmen auf dem Gelände, zum Beispiel die Heckenpflege, finanziert werden. Das Projekt soll jetzt in den zuständigen Ausschüssen vorgestellt und weiter beraten werden.

Elf Ja-, zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung gab es für den Änderungsantrag der SPD-Fraktion zum Antrag von Bündnis 90/Die Grünen vom März dieses Jahres, der nun wie folgt aussah: Die Verwaltung wird gebeten, zu überprüfen, unter welchen organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen das Buch "Ulrichstein - Stadt und Burg" aktualisiert und neu aufgelegt werden kann. (gr) +++


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