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SGB-Chef Martin Geisendörfer: "Da sieht man, was Druck ausmachen kann"
26.05.22 - Was für ein Finale. Eines, das der Saison die Krone aufsetzt. Auch die SG Barockstadt ist noch dabei, wenn es am letzten Spieltag der Fußball-Hessenliga um den Aufstieg in die Regionalliga geht. Die SGB tritt beim Tabellenvierten FC Eddersheim an - Konkurrent Eintracht Stadtallendorf, Noch-Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung gegenüber dem Fuldaer Team, gastiert beim SC Hessen Dreieich, der nach seinem Rückzug das vorerst letzte Spiel im hessischen Oberhaus bestreitet. Beide Duelle finden zeitgleich statt: am Samstag um 15 Uhr.
Er habe immer daran geglaubt, dass sein Team noch einmal die Chance auf den Direkt-Aufstieg bekomme, sagt Sedat Gören. Barockstadts Trainer ergänzt: "Und das habe ich an die Spieler weitergegeben. Jetzt ist noch alles drin. Alles offen." Nach dem Spiel in Hadamar - eine Art Knackpunkt-Spiel aus Sicht der SGB - wusste Gören: "Wir haben jetzt vier Heimspiele. Es kann alles passieren." Klar ist jetzt nur eins: Barockstadt sollte und muss gewinnen - Stadtallendorf darf nicht gewinnen. Dass die von Dragan Sicaja trainierte Eintracht mit Nerven und Emotionen kämpft, erfuhr sie am vergangenen Samstag, als sie zu Hause gegen Eddersheim einen 2:0-Vorsprung verspielte, sich zunächst eine Gelb-Rote, wenig später eine Rote Karte einhandelte - und in der fünften Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich zum 2:2 kassierte.
Ansprechende Form, stabile Verfassung, gute Rest-Verteidigung Keine Frage: Die Form der SGB ist ansprechend. "Wir verfügen über eine gute Stabilität, die Mannschaft hat sich weiterentwickelt, im Ballbesitz Ruhe und eine gute Rest-Verteidigung. Wir haben unseren Glauben noch einmal nach oben geschraubt", erklärt Gören. Es sei nicht selbstverständlich, nach einem frühen Rückstand wie zuletzt gegen Hadamar so zurückzukommen und das Spiel mit 4:1 zu gewinnen. Personell kann Gören aus dem Vollen schöpfen.
Der Coach wird nicht müde, den kommenden Gegner Eddersheim als "unbequem, egal, in welcher Hinsicht" zu kennzeichnen. Diese Mannschaft sei "ekelhaft" zu bespielen, man habe das zuletzt auch in Stadtallendorf gesehen. Im Hinspiel der Aufstiegsrunde ergatterte Eddersheim in Fulda ein 0:0 - auch wenn sich die SGB nach der personellen Neu-Ausrichtung noch nicht so gefunden hatte.
Für die Regionalliga gewappnet - Plan B in der Tasche Sollte es tatsächlich klappen mit dem Direkt-Aufstieg - sportlich sieht sich die SG Barockstadt in jedem Falle gewappnet für die Regionalliga. "Auf jeden Fall. Wir sind auf einem guten Weg", betont Gören. "Wir hatten den Plan B in der Tasche. Was passiert, wenn wir aufsteigen. Und was, wenn wir es nicht schaffen."
Auch Finanzvorstand Martin Geisendörfer sieht die SGB für den Fall des Aufstiegs in die Regionalliga gewappnet. "Wir hoffen auf mehr Zuschauer-Einnahmen, und auch bei den Sponsoren muss sich noch was tun", sagt er. "Es ist schon ein Risiko. Aber wir kriegen das gedeckelt." Ob er an die sportliche Chance des Direkt-Aufstieges noch geglaubt habe? "Im Hinterkopf war das immer noch." Was Stadtallendorfs Nachlassen angeht, fügt er an: "Da sieht man mal, was Druck ausmachen kann. Jetzt können wir befreit aufspielen und haben einen psychologischen Vorteil. Aber du musst erstmal gewinnen - und Stadtallendorf darf höchstens unentschieden spielen."