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Werden jetzt die Tankstellen gestürmt? - Energiesteuer wird ab Juni gesenkt
30.05.22 - Geht ab Mittwoch ein Hauen und Stechen an deutschen Tankstellen um billigen Sprit los? Mussten die Verbraucher zuletzt an der Zapfsäule angesichts der explodierten Preise ganz tapfer sein, soll für die nächsten drei Monate ein deutlicher Rabatt zu erwarten sein. Die Bundesregierung reduziert ab dem 1. Juni die Energiesteuer auf das europäische Mindestmaß und will damit bis Ende August für deutliches Absenken der Spritpreise sorgen. Der Liter Benzin soll dann um rund 35 Cent und Diesel um etwa 17 Cent pro Liter günstiger werden. Rund 3,15 Milliarden Euro soll das Geschenk an die Autofahrer den Staat unterm Strich kosten.
Doch wer jetzt schon mit den Hufen scharrt, sei gewarnt: Tankstellenbetreiber müssen den Rabatt nicht sofort weitergeben, die großen Automobilclubs gehen stattdessen davon aus, dass einige Tage vergehen werden, ehe die Rabattierung greift. Und wenn die Preise tatsächlich reduziert werden, müssen die Autofahrer naturgemäß mit Stau und längeren Wartezeiten an den Tankstellen vor allem während Stoßzeiten rechnen. Mit Versorgungsengpässen wegen der erwarteten hohen Nachfrage müsse kalkuliert werden. Und sich daheim ein Depot für den Billigsprit anzulegen, ist auch keine gute Idee. Das Lagern von Kraftstoff ist wegen der Explosionsgefahr verboten, mehr als 20 Liter Benzin auf Vorrat sind nicht erlaubt.
Doch wie werden die Verbraucher auf das Steuergeschenk der Bundesregierung reagieren? Planen sie den Rabatt schon jetzt ein und rüsten sich für den Ansturm an den Tankstellen? Oder siegt die ökologische Vernunft und das sparsame Fahrverhalten setzt sich weiter durch? Wir haben nachgefragt.
Gizem Taskiran
Caroline Schreiner
Bertram Lenz: "Wegen der exorbitant hohen Spritpreise habe ich mich in letzter Zeit wirklich zurückgehalten, bin erheblich weniger gefahren und war öfter zu Fuß unterwegs. Wenn die Spritpreise jetzt spürbar sinken, freue ich mich natürlich, wieder mehr Freiheit und Spielraum fürs Autofahren zu haben. Das werde ich schon nutzen, aber dabei nicht übertreiben: Die Vernunft fährt weiter mit!"
Markus Sippel
Henrik Schmitt