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Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen (links) mit der Geschäftsführerin der Wohnraumhilfe Bad Hersfeld e.V., Regina Lang - Foto: privat

BAD HERSFELD Obdachlose Menschen auf dem Land

Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen informiert sich bei der Wohnraumhilfe

28.05.22 - Einen Informationsbesuch stattete die Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen der Wohnraumhilfe Bad Hersfeld ab. In einem Gespräch mit Geschäftsführerin Regina Lang ging es um die Problemlagen von obdachlosen Menschen auf dem Land. Lang stellte dar, dass es inzwischen fast unmöglich geworden sei, angemessenen Wohnraum zu finden: Die angebotenen Wohnungen sind nach den Regelungen der einschlägigen Sozialgesetze oft zu groß und zu teuer. Sollten sie dann doch in das Budget der Hartz IV Bezieher passen, sind Wohnungen häufig in einem verfallenen Zustand.

Ein weiteres Problem stelle es dar, dass auch die großen Wohnungsbaugesellschaften meist einen negativen Schufa-Eintrag verlangen, was kaum einer von den Klienten der Wohnraumhilfe vorlegen kann. Private Vermieter fordern dagegen häufig einen festen Arbeitsvertrag, den auch nur wenige der Klienten vorweisen können.

Um das Problem zu lösen, hat der gemeinnützige Verein selbst Wohnungen angemietet und vermietet diese in Form von Wohngemeinschaften an die Klienten unter. Um weitere Wohnplätze anbieten zu können, plane man auch den Erwerb einer Immobilie. Dabei würde der Verein auch gerne auf günstigen Wohnraum auf dem Land zurückgreifen, nur leider lasse dies der lückenhafte Anschluss an den ÖPNV meist nicht zu: der Weg zu Ärzten und Ämtern oder aber, wenn die Klienten eine Arbeitsstelle haben, zur Arbeit, stelle ein großes Problem dar. Dies betrifft nicht nur kleinere Gemeinden, sondern teils auch die Kreisstadt: so gebe es z.B. vom Frauenberg aus keine Busverbindung, die pünktlich zum Schichtbeginn bei Amazon ankomme.

Notunterkunft "Wassermannseck" wenig geeignet

Die Geschäftsführerin der Wohnraumhilfe hält auch die Hersfelder Notunterkunft "Wassermannseck" für wenig geeignet, das Problem angemessenen Wohnraums zu lösen. Umliegende Gemeinden würden hingegen gar keine eigenen Notunterkünfte vorhalten. Aus diesem Grunde erarbeite die Wohnraumhilfe gemeinsam mit den Gemeinden und anderen Akteuren ein Konzept, um ausreichend Notunterkünfte, gerade auch für Frauen mit Kindern, vorhalten zu können.

"Obdachlosigkeit ist ein drängendes gesellschaftliches Problem – gerade in Zeiten steigender Preise und eines hohen Konkurrenzdrucks auf dem Wohnungsmarkt. Es ist grundfalsch dieses Problem bei der untersten staatlichen Ebene quasi abzuladen. Das Land steht hier ebenso in der Verpflichtung die gemeinnützigen Strukturen und Kommunen ausreichend zu unterstützen. Die SPD-Landtagsfraktion hatte in den vergangenen Haushaltsberatungen ein Aktionsprogramm gegen Obdachlosigkeit gefordert. Leider hat die Mehrheit aus CDU und Grünen dieses Programm abgelehnt. Es hätte zwei Millionen Euro zur Unterstützung der Kommunen und eines flächendeckenden Netzes von Fachstellen umfasst. Wir halten die ausreichende landesseitige Unterstützung der Städte, Gemeinden und freien Träger nach wie vor für den richtigen Weg, Armut und soziale Problemlagen zu bekämpfen", so Hartdegen abschließend. (pm) +++


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