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Volker Bouffier (CDU), scheidender Ministerpräsident des Landes Hessen, wird am Montagabend mit einer feierlichen Serenade verabschiedet. - Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert

WIESBADEN Dienstältester Ministerpräsident geht

Hessens Landesvater Volker Bouffier sagt Adieu

30.05.22 - Brückenbauer, volksnaher Demokrat, Landesvater. Volker Bouffier (70, CDU) verlässt die politische Bühne. Hessens Regierungschef tritt am Dienstag vom Amt des Ministerpräsidenten zurück - aus freien Stücken und lange geplant. 40 Jahre war der hochgeschätzte Mann aus Gießen in der Landespolitik: als Abgeordneter, Staatssekretär, elf Jahre als Innenminister ("Schwarzer Sheriff"), knapp zwölf als Regierungschef. Auch sein Landtagsmandat gibt der gebürtige Gießener am 31. Mai zurück. Schlussstrich. Wenn Bouffier etwas macht, dann macht er es richtig. Auch bundespolitisch hatte der Ex-Basketballspieler großen Einfluss: Als dienstältester Ministerpräsident und als Vize-Vorsitzender der Bundes-CDU. Nachfolger an der Spitze der Landesregierung wird Bouffiers Wunschkandidat Boris Rhein (50, CDU) aus Frankfurt am Main. Rhein ist aktuell noch Präsident im Hessischen Landtag, war wie Bouffier Innenminister.

Volker Bouffier gilt als Architekt der schwarz-grünen Landesregierung. Weggefährten beschreiben ihn als sehr verlässlich, immer auf der Suche nach Lösungen, menschlich und vor allem immer mit dem Ohr beim Volk. Die Sicherheitspolitik und die Hessische Polizei sind bis heute seine Steckenpferde. Im Innenminister-Amt galt Bouffier als "schwarzer Sheriff", hatte lange ein Hardliner-Image. Doch als er 2010 MP wurde, wurde er zum Landesvater. Oft mit dabei: First Lady Ursula Bouffier. 

Bouffier gilt als Architekt der schwarz-grünen Landesregierung. Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Feierliche Serenade mit 600 Gästen


Nicht alles lief rosig. Bouffier musste Schicksalsschläge verdauen: der Mord an seinem Freund, dem Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke, das furchtbare Attentat von Hanau, der Freitod von Finanzminister Thomas Schäfer und die persönliche Krebs-Diagnose. Hinzu kommen schwere Entscheidungen mit einschneidenden Maßnahmen für die Bürger in der Corona-Pandemie, aber untrennbar verbunden mit einem klaren Kurs des Regierungschefs: "Hessen bleibt besonnen."

Doch Bouffier hat sich nie unterkriegen lassen. Er hat sich immer wieder neu erfunden und ist sich dabei doch treu geblieben.

Im Land geht die Ära einer großen Persönlichkeit zu Ende. Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert

In Hessen geht die Ära einer großen Persönlichkeit zu Ende. Am Montagabend wird Volker Bouffier mit einer feierlichen Serenade im Schloss Biebrich in Wiesbaden verabschiedet. Das Heeresmusikkorps Kassel stimmt die musikalische Ehrenbekundung bei dem Festakt mit insgesamt 600 Gästen an. Der scheidende Regierungschef hat sich dafür drei Stücke gewünscht: Das Lied "Die Gedanken sind frei", "One Moment in Time" von Whitney Houston sowie "My Way" von Frank Sinatra. OSTHESSEN|NEWS ist vor Ort und wird ausführlich berichten. (Christian P. Stadtfeld) +++


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