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Schon bald könnte Cannabis durch die Regierung legalisiert werden. - Symbolbilder: Pixabay

BERLIN / FULDA Planungen für Gesetzesentwurf am Jahresende

Expertenbefragungen am Dienstag gestartet: Wird Cannabis bald legalisiert?

15.06.22 - Die Ampel-Koalition hat es versprochen - nun steht der erste Meilenstein auf dem Weg zur Legalisierung von Cannabis an. Das Bundesgesundheitsministerium hat am Dienstag mit einer Expertenbefragung begonnen, die zur Entscheidungsfindung beitragen soll. 

Mehr als 200 Spezialisten werden laut Ministerium zum Thema befragt. Jeder von ihnen stammt aus einem für die Entscheidung wichtigen Teilbereich: Medizin, Suchtberatung, Rechtswissenschaften und Wirtschaft. Aber auch Stimmen aus Ländern, Kommunen und anderen Ministerien und Behörden sollen gehört werden. In fünf Phasen werden die Experten nun befragt. Ein Gesetzesentwurf zur kontrollierten Abgabe von Cannabis soll Richtung Jahresende vorgelegt werden.

Mathias Wald ist Suchtpräventionsexperte und spricht sich für eine Legalisierung ...Foto: Privat

Mathias Wald aus Künzell setzt sich für Suchtprävention ein, war einst selbst abhängig und ist heute erfolgreicher Unternehmer, Speaker und Persönlichkeitstrainer. Er hat eine klare Meinung zum Thema: "Ich bin für eine Legalisierung, somit Entstigmatisierung, Entkriminalisierung und Regulierung (Abgabe erst ab 21, vorher konsequenter Jugendschutz). Parallel sollten Suchtpräventionsangebote, massiv erhöht werden, um unsere Kinder stark und selbstbewusst zu machen. Eltern und Süchtige sollen sich wieder trauen, zur Beratungsstelle zu gehen, ohne Angst vor Stigmata, wie Schuld und Scham zu haben, und somit als kriminelle Familie zu gelten. Die Beschaffungskriminalität könnte sich reduzieren und die Menschen fragen dann schneller nach Hilfe."

"Der Reiz des Verbotenen schwindet eher"

Drogentourismus und Autounfälle nennt stehen laut dem Experten weiter zur Debatte. Er sei aber der Meinung, dass es ein Trugschluss sei und die Zahlen der Unfälle nicht nach oben gehen werden. "Natürlich brauch es eine klare Gesetzeslage und Regelung im Straßenverkehr. Die Befürchtung, dass es mehr psychisch kranke geben könnte, teile ich nicht! Die Frage der Einstiegsdroge ist überholt und in einem Land, das dem Alkoholkonsum huldigt, müsste man sich die Frage der Einstiegsdroge ganz neu stellen", so Wald im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Es werde immer vulnerable Gruppen geben, die versuchen sich zu betäuben oder Schmerzen/ Defizite zu lindern. Beispiele anderer Länder haben laut dem Suchtpräventionsexperten aber gezeigt, dass die Zahlen fast gleich bleiben. "Der Reiz des Verbotenen schwindet eher."

Bleibt abzuwarten, wie die Expertenbefragung des Bundesgesundheitsministeriums ausfällt und ob Cannabis in Zukunft ähnlich wie in den Niederlanden frei zugänglich wird.
(mi) +++


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