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Impressionen vom Aufbau und der Gestaltung des dritten Eichenzeller Fronleichnamsaltar mit ihren fleißigen Helfern - Fotos: Udo Bauch

EICHENZELL Christkönigsaltar gestaltet

Erneut wird eine sehr lebendige Inklusion gelebt

17.06.22 - Inklusion ist schön bunt, sehr vielfältig und bestimmt niemals langweilig. Wie lebendig Inklusion in der Gemeinde Eichenzell umgesetzt wird, zeigte erneut der gemeinsame Aufbau und die Gestaltung des Christkönigsaltar mit "Blumenteppich" am Fronleichnamsfest im Kernort Eichenzell.

Bewohner des Eichenzeller Herrenhaus, Ministranten aus Eichenzell, Ministranten aus dem Ortsteil Löschenrod und Mitglieder des Handwerker- und Kulturverein 1894 Eichenzell haben sich getroffen, um gemeinsam den dritten Eichenzeller Fronleichnamsaltar an der Straßenecke neben der Raiffeisenbank Eichenzell aufzubauen und den Blumenteppich davor zu schmücken.

Frühmorgens um 4.30 Uhr trafen sich drei Generationen ( drei Handwerker über 70 Jahre, zwei über 50 und ein Jugendlicher) vom Eichenzeller Handwerkerverein, um den historischen Christkönigsaltar würdevoll in Position zu bringen. HKV-Ehrenvorsitzender Leopold Eismann, Rudi Licht, Enrico Eismann, Fabian Eismann, Harald Böttcher und Christoph Schmitt gingen mit Feuereifer ans Werk, um den schönen Altar aufzustellen. Seit vielen Jahren wird der dritte Eichenzeller Fronleichnamsaltar von Mitgliedern des Handwerker-und Kulturverein 1894 Eichenzell e.V. aufgebaut.

Nach dem Aufbau wurden alle fleißigen Helfer von Leopold Eismann zu einem zünftigen Frühstück eingeladen. Den diesjährigen "Blumenteppich" haben mit viel Liebe und künstlerischem Feinsinn die Ministrantinnen und Ministranten aus dem Kernort Eichenzell und vom Ortsteil Löschenrod gestaltet. Elisa Reith, Sarah Kubitscheck, Philipp Kubitschek, Emily Weiß, Chiara Candiano haben sich bei der Ausgestaltung des farbenprächtigen christlichen Motivs sehr viel Mühe gemacht.

Die Ministranten wurden tatkräftig unterstützt von den Herrenhausbewohnern Johannes Kiszner und Julian Hess. Bei den gemeinsamen künstlerischen Tätigkeiten hatten die jungen Künstler viel Spaß und so wurde erneut im Kernort Eichenzell Inklusion spürbar gelebt. Inklusionsnetzwerkerin Manuela Langstein und Katja Kubitschek zeichneten für die Organisation und Vorbereitung verantwortlich. Beide freuten sich über die gelungene Gestaltung des "Blumenteppichs" und die gute Zusammenarbeit mit dem HKV Eichenzell und den aktiven Ministranten.

Eucharistischer Heiland soll einen würdigen Platz erhalten

Der dritte Eichenzeller Fronleichnamsaltar hat als Motiv "Christus unser König". Dieses Motiv macht uns ganz bewusst, dass wir dem eucharistischen Heiland in unserer schönen Gemeinde einen würdigen Platz und einen angemessenen Thron errichten möchten.

Der Altar besteht aus verschiedenen Teilen, die in der heutigen Form so unverändert seit 1944 besteht. Das Altarpodest, der Tabernakel, die seitlich stehenden Engel und die Seitenteile der Altarmensa sind noch älter als das Altarretabel. Dieses wurde im schrecklichen Kriegsjahr 1944 vom begabten Kirchenmaler Kolb aus Lütter gemalt. Einige Wandbilder in der Kirche zu Lütter stammen ebenfalls vom Kunstmaler Kolb.

Der Altar stand ursprünglich vor dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Jestädt in der Gersfelder Straße. Nach der Aussiedlung zum Rhönhof wurde der Altar noch ca. zwei Jahre vor dem Haus Hartung (Konsum-heutiger Edeka) aufgebaut, bis er dann seinen endgültigen Platz auf der Stirnseite vor dem alten Feuerwehrhaus bekam. Der Bildstock, vor dem er heute aufgebaut wird, stand ebenfalls vor dem Hof der Familie Jestädt.

Die Geschichte des historischen Altars ist hochinteressant. Der Kirchenmaler Kolb hatte in den Kriegsjahren wenig Aufträge und war somit auf die Gunst seiner Freunde und Bekannten angewiesen, die seine Familie wohlwollend mit Naturalien unterstützten. Zu diesen Familien gehörte auch die Familie Günther aus der Gersfelder Straße. Wilhelm Günther wurde nicht zum Militärdienst an der Front berufen, nicht zuletzt, weil sein geliebter Bruder als vermisst galt, oder sogar gefallen war. Diese und andere Gründe veranlassten den unvergessenen Wilhelm Günther dazu, ein neues Altarretabel im Jahr 1944 in Auftrag zu geben.

Das schöne Bild im beuroner Stil zeigt uns Christus als König mit weit geöffnetem Herzen, großen Augen anschauend und mit ausgebreiteten Armen auf einem farbenprächtigen Regenbogen sitzend. Angesichts der großen Nöte in den letzten Kriegsjahren erkennt man die Sehnsucht nach tiefer Herzlichkeit und Frieden. Der Tabernakel mit seiner blutroten Farbe sticht dem Betrachter sofort ins Auge. Wie ein geöffnetes Herz wartet er förmlich auf das Allerheiligste.

Die Altarmensa und die Blumentreppen sind hingegen sehr schlicht gehalten. Das Alpha, Omega und das Christusmonogramm verweisen auf die Bibelstelle in der Offenbarung des Johannes hin:"Der auf dem Thron sitzt spricht:Siehe ich mache alles neu…." . Die imposanten Engel verweisen auf die Gestalten um den Thron herum. Die geschichtlichen Hintergründe zum Christkönigsaltar wurden vom HKV-Ehrenvorsitzender Leopold Eismann recherchiert und aufgeschrieben.

Inklusion wird ganz intensiv und mit Freude gelebt

Mit der gemeinsamen Aktion der HKV-Mitglieder, Ministranten und Herrenhausbewohner wurde am Fronleichnamsfest in Eichenzell eindrucksvoll dokumentiert wie Inklusion gelebt werden kann und woran alle Beteiligten viel Freude und Genugtuung haben. Nur gemeinsam kann Inklusion reibungslos funktionieren. Alle Menschen sollen uneingeschränkt an und in allen Lebenslagen teilhaben können. Wenn das funktioniert, dann kann nicht nur von toller Inklusion, sondern auch von Menschlichkeit und Herzlichkeit gesprochen werden. (ub) +++


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