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Direkt an der A5 bei Alsfeld ist das neue Industriegebiet geplant. - Screenshot: Google Maps / ON

ALSFELD Paule: "Da werden Unwahrheiten gesagt"

"Flächenfraß für Logistikbetriebe": 2.000 Unterschriften gegen Industriegebiet

24.06.22 - Stichtag: Am gestrigen Donnerstag endete die Deadline für Einwendungen gegen das geplante Alsfelder Industriegebiet "Am weißen Weg". Bereits am Mittwoch hatte die Bürgerinitiative "Alsfeld - Region mit Zukunft" über 2.000 Unterschriften gegen das Industriegebiet an Bürgermeister Stephan Paule übergeben - hitzige Diskussionen und gegenseitige Vorwürfe inklusive.

Denn Umweltschützern war das Großprojekt Industriegebiet "Am weißen Weg" von Anfang an ein Dorn im Auge. Gründe gibt es für sie zur Genüge: "die hohe Verkehrslast von bis zu 400 täglich fahrenden Lkw in den Nachtstunden, die Verantwortungslosigkeit gegenüber nachfolgenden Generationen oder die geringe Beschäftigungsdichte in der Logistikbranche". 

Riese: "Schmeckt dem Bürgermeister gar nicht"

Michael Riese, ALA

Blauer Himmel, grüne Wiesen, ein Windrad im Hintergrund: Ein Bild der letzten Tage vom Alsfelder Homberg ist aktuell in der Facebookgruppe "Alsfeld - Region mit Zukunft" zu finden. Darunter der Kommentar einer Bürgerin: "Das ist unser Homberg, gestern am 21. Juni, Sommeranfang, 2022. Das will unser Bürgermeister zerstören. Mit dem Stadtparlament. Zulasten aller Menschen der Region. Heute übergibt die Bürgerinitiative rund 2.000 abgegebene Stimmen aus der ganzen Region gegen diese Planung. Weder der Bürgermeister noch das Stadtparlament haben der Kritik zugehört oder sich mit ihr befasst", heißt es in dem Facebook-Post.

Michael Riese, Fraktionsvorsitzender der ALA, sagt im Nachgang an die Unterschriften-Übergabe: "Dem Bürgermeister scheint das nun nach langer Kontroverse Kritik an seinem Vorhaben gar nicht mehr zu schmecken." Die Übergabe am Mittwoch im Rathaus war hitzig, emotional und von Vorwürfen geprägt. Vor allem Nicole Dörr aus Eifa geriet mit Bürgermeister Paule aneinander. Sie beklagte, die Stadt operiere mit falschen Zahlen bei den zu erwarteten Verkehrsströmen. Bürgermeister Paule kam kaum zu Wort. 

Paule: "Es werden Unwahrheiten gesagt"

Bürgermeister der Stadt Alsfeld, Stephan Paule.

Paule reagiert im Nachgang an die Unterschriften-Übergabe verärgert und erklärt im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS: "Es werden Behauptungen aufgeworfen und Unwahrheiten gesagt. Wenn man Leuten entgegnet, dass sie lügen, heißt es, man würde sie einschüchtern. Das ist eine Kommunikation, die nicht so sein kann." Die Stadt habe sich in Hinblick auf die Transparenz nichts vorzuwerfen. "Alle Beschlüsse sind in öffentlichen Sitzungen gefallen, zudem läuft das Projekt seit elf Jahren."

Die Kritik und die Unterschriften nehme er als Bürgermeister aber ernst - deshalb sind auch alle Unterlagen veröffentlicht. Doch mit den Industriegebiet-Gegnern werde man wohl kaum auf einen Nenner kommen: "Sie sind der Meinung, man dürfe so etwas heute nicht mehr machen. Doch die Mehrheit der Stadtpolitik ist für das Projekt, um Alsfeld weiter nach vorne zu bringen. Wir brauchen weiterhin die Arbeitsplätze. Und dafür ist das Industriegebiet "Am weißen Weg" der entscheidende Standort." (ld) +++


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