Illegale "Teer-Kolonne" mit unseriösem Angebot jetzt in Niederaula unterwegs

29.06.22 - Erst waren sie mit ihrem unseriösen Angebot in der Rhön unterwegs, jetzt ist die illegale "Teer-Kolonne" in Niederaula aufgetaucht. Ein Angestellter einer Baufirma berichtete aktuell, ein dort ansässiger Landwirt habe ihn telefonisch um Rat gefragt, ob er das Angebot, schnell mal seinen Hof aspaltieren zu lassen, ohne Bedenken annehmen könne. "Hast Du denn nicht OSTHESSEN-NEWS gelesen, die haben doch schon zweimal vor dieser Truppe gewarnt - jag sie schnell vom Hof!", habe er dem Frager geantwortet.

Als dieser daraufhin auch das Nummernschild der Firmenfahrzeuge fotografieren wollte, seien die Männer sauer geworden und in der Folge sehr schnell verschwunden, berichtet er weiter. "Bitte warnen Sie nochmal die Leute, damit niemand das Nachsehen hat und viel Geld für Pfuscharbeit bezahlen muss", bat uns der Anrufer. Die Nummernschilder seien tschechischer und niederländischer Herkunft gewesen, hatte er wahrgenommen.

Wir können mit der Polizei die Warnung vor der unseriösen Kolonne nur noch einmal wiederholen. Das Vorgehen ist immer gleich: die Männer geben sich Anwohnern als Straßenbauarbeiter aus. Die Truppe mit rund 15 Personen gibt an, sie seien in der Rhön mit Straßenbauarbeiten beauftragt gewesen. Es sei eine große Menge Teer übriggeblieben, die man jetzt für einen günstigen Quadratmeterpreis anbieten könne.

Ein Anwohner hatte das verlockend günstige Angebot der Betrüger angenommen und das Asphaltieren der Hofeinfahrt in Auftrag gegeben. Mit einem weißen Lkw (Rechtslenker) und einem weißen Kleinbus waren die vermeintlichen Bauarbeiter angereist. Nach Abschluss der Arbeiten verlangten sie einen hohen vierstelligen Geldbetrag von dem Mann aus Ehrenberg. Die verrichteten Arbeiten waren jedoch nur mangelhaft und oberflächlich verrichtet worden.

Auch ein zweiter Mann aus der Gemeinde Ehrenberg glaubte den Angaben der Schwindler und gab die Arbeiten für eine Fläche von rund 120 Quadratmetern in Auftrag. Auch hier waren die Teerschichten nicht fachmännisch und mangelhaft aufgebracht worden. Anschließend überwies er einen mittleren vierstelligen Betrag auf das Konto der vermeintlichen Firma. Da dieses Konto der Bank des Ehrenbergers bereits aus vorangegangenen Betrügereien bekannt war, informierten sie den Mann aus der Rhön, welcher die Überweisung rückgängig machen konnte.

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei Osthessen:

Bei sogenannten Haustürgeschäften geben sich Betrüger als Handwerker aus. Handwerks-, Elektrik-, Gas- oder Wasserarbeiten sind nur einige der angebotenen Leistungen. Nicht selten fordern die Kriminellen bereits im Voraus hohe Geldbeträge für in Aussicht gestellte Arbeiten, die tatsächlich jedoch niemals durchgeführt werden oder sie erbringen mangelhafte oder schlechte Leistungen, die zudem noch eine völlig überteuerte Rechnung nach sich ziehen.

Wichtig ist: Überprüfen Sie die Angaben der Dienstleister und der zugehörigen Firma (Gibt es die Firma überhaupt und liegen Rezensionen vor?) und achten Sie bei Internetauftritten von Firmen auf tatsächlich existente Erreichbarkeiten, Impressum und Adressen! Zahlen Sie nicht im Voraus für in Aussicht gestellte Leistungen und lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag sowie eine Rechnung aushändigen! (ci) +++

Nach Betrug in der Rhön: So entlarven Sie die "Teerkolonne"