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Mit Dr. Wolfram Beres hat das Gersfelder Freibad einen kompetenten Rettungsschwimmer gefunden - die Saison scheint gerettet. - Foto: Privat

REGION Schnelle Hilfe bei Badeunfällen

Dr. Wolfram Beres macht den Rettungsschwimmer - "Jeder kann Leben retten"

05.07.22 - Bei strahlendem Sonnenschein rein ins kühle Nass. Bei diesen Temperaturen ein Traum. Doch leider birgt die sommerliche Badezeit auch einige Gefahren. Immer wieder kommt es dabei leider zu Badeunfällen. Seit Jahren mangelt es in ganz Hessen an Rettungsschwimmern (O|N berichtete). "Die ersten Minuten sind in diesen Fällen ganz entscheidend", weiß Dr. Wolfram Beres, Notfallmediziner und Landarzt aus Ehrenberg-Wüstensachsen im Kreis Fulda. Vor wenigen Wochen erfuhr er von der Aktion "Mehr Helden für Hessen" mit Tobi Kämmerer von hr3. Sofort bewarb sich der Mediziner aus der Rhön für das Projekt - zwei Stunden später die erfreuliche Rückmeldung: Beres macht den Rettungsschwimmer. 

"Ich war morgens auf dem Weg zur Arbeit, als ich von der Aktion erfuhr. Der Radiosender hatte aufgrund des Mangels an Rettungsschwimmern 100 Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. In diesem Moment wurde mir wieder bewusst, wie wichtig die Erstversorgung nach einem Badeunfall ist. Natürlich leistet man als Arzt vor Ort Hilfe. Jedoch kommt es gerade auf die ersten zehn Minuten an. Bei Ertrinkungsunfällen muss sofort reagiert werden", so Beres, der in der Region auch als Notarzt tätig ist.

Fotos: O|N-Archiv/Gerhard Manns

Im Ernstfall richtig handeln

Innerhalb von zwei Wochen absolvierte der Mediziner den Lehrgang über den Ortsverein der DLRG Neuhof und ist seit vergangener Woche ausgebildeter Rettungsschwimmer. "Es gibt sowohl immer mehr Menschen, die nicht schwimmen können, was das Risiko für Badeunfälle natürlich zusätzlich erhöht, als auch leider immer weniger qualifizierte Ersthelfer", so der Mediziner, der betont: "Jeder kann Leben retten. Man muss keine Sportskanone sein, um Rettungsschwimmer werden zu können. Es geht ja auch nicht direkt darum, eine Stelle als Rettungsschwimmer anzunehmen und jeden Tag im Schwimmbad zu verbringen, sondern viel mehr darum, im Ernstfall handeln und so einem Menschen das Leben retten zu können." 

Fotos: O|N-Archiv/Henrik Schmitt

Von Streckentauchen bis Transportschwimmen

Die zweiwöchige Ausbildung umfasst unter anderem Befreiungstechniken, Streckentauchen, Transportschwimmen, Fertigkeiten zur Vermeidung von Umklammerungen sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen. "Es ist schade, dass sich immer weniger Menschen für eine Ausbildung als Rettungsschwimmer entscheiden. Ich habe unglaublich Spaß daran gefunden und wirklich Blut geleckt", schmunzelt der Mediziner, der im Rahmen des Lehrgangs sein silbernes Abzeichen gemacht hat. "Nicht ausgeschlossen, dass ich bald auch noch den goldenen Rettungsschwimmer anstrebe."

DLRG gibt Wissen für den Ernstfall

"Für eine dauerhafte Tätigkeit in einem Freibad oder am Badesee fehlt mir leider schlichtweg die Zeit. Mit dem Lehrgang der DLRG gibt das nötige Wissen mit, um im Ernstfall richtig handeln zu können und ist da wirklich unglaublich engagiert. Auch für Familien und Eltern ist der Lehrgang sehr sinnvoll", macht Beres deutlich und betont: "Rettungsmaßnahmen im Wasser könnte man definitiv auch in den Schulunterricht miteinbinden."

Rettungsschwimmer sind also wahre Helden, von denen es definitiv mehr geben sollte. "Meist kommt man doch unverhofft in eine Situation, bei der es auf jede Minute ankommt und man als Ersthelfer eingreifen muss. Erste Hilfe ist bei Badeunfällen ganz besonders wichtig. Zögern Sie im Notfall nicht: Helfen Sie!" (Lea Hohmann) +++


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