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Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein schwärmte vor 3.000 Landfrauen von "echten Powerfrauen" - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Moderne Agrar-Unternehmerinnen

3.000 "Powerfrauen" im Esperanto - MP Boris Rhein lobt Engagement und Motto

05.07.22 - Sie verstehen sich als moderne Agrar-Unternehmerinnen und wollen das überkommene Klischee von Kopftuch, Kuhstall und Konservativismus Lügen strafen. Rund 3.000 starke Frauen sind am heutigen Dienstag im Fuldaer Kongress-Zentrum Esperanto zum Deutschen LandFrauentag zusammen-gekommen. Unter dem Motto "Das WIR im Blick" hat der Deutsche LandFrauenverband (dlv) sein Klientel nach Hessen eingeladen - nach zwei Jahren Coronapause zum ersten Mal wieder ein Treffen von LandFrauen aus allen Bundesländern.

Petra Bentkämper ist Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands

Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld befand: "Fulda befindet sich gerade fest in ...

Die Gäste erwartet ein umfangreiches Programm von einem Talk mit Julia Jäkel, deutsche Managerin und Verlegerin, über ein Podiumsgespräch zum "Jahrzehnt der Frauen?!" bis hin zu den beliebten Auszeichnungen der "Unternehmerin des Jahres" und "LandFrau des Jahres". Moderiert wurde die Veranstaltung von Unternehmensberaterin Stephanie Lange in Vertretung der ursprünglich geplanten Fernsehmoderation und -produzentin Bärbel Schäfer. 

Ministerpräsident Boris Rhein: "Stärkung der ländlichen Räume als zentrale Aufgabe"

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein will die ländlichen Räume stärken und sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. "Die ländlichen Räume decken in Hessen rund 85 Prozent der Landesfläche ab. Für mindestens jede Zweite und jeden Zweiten in Hessen sind die ländlichen Räume zugleich Identität, Heimat, Wohnort, Arbeitsplatz und Erholungsgebiet", sagte Rhein am Dienstag beim Besuch des Deutschen Landfrauentags in Fulda vor rund 3.000 Teilnehmerinnen.

"Deshalb ist es unsere Aufgabe als Landesregierung, dafür zu sorgen, dass die Menschen heute und in Zukunft dort leben können, wo sie sich wohlfühlen und wo sie eine Perspektive für sich und ihre Familien sehen", sagte der Ministerpräsident. Die ländlichen Räume müssten attraktiv bleiben. Daher mache er sich für einen nationalen Pakt zur Entwicklung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land stark. Der Ministerpräsident hob die bedeutende Arbeit der Landfrauen hervor. "Im Landfrauenverband Hessen sind mehr als 42.000 Mitglieder in mehr als 600 örtlichen Landfrauenvereinen organisiert", sagte Rhein und fügte hinzu: "Die Landfrauen tragen ‚Land‘ nicht nur im Namen, sondern auch im Herzen. Sie schaffen Orte, an denen Heimat gefühlt und Gemeinschaft erlebt werden kann. Sie stehen mit beiden Beinen fest im Leben, sprechen Klartext und packen mit an, ohne zu zögern."

Die Landfrauen seien das "Sprachrohr" von Frauen und ihren Familien und brächten deren Interessen mit Nachdruck in die Öffentlichkeit, sagte Rhein. "Ob fairere Einkommensperspektiven für Frauen, die Frauenquote in Unternehmen oder mehr Frauen in Gremien – für all das ringen die Landfrauen. Auch für die Aufhebung geschlechterspezifischer Berufsorientierung und die Anerkennung des Ehrenamtes machen sie sich stark. Ihr Engagement ist eindrucksvoll." Der Ministerpräsident lobte auch die Zusammenarbeit mit dem Landfrauenverband Hessen. "Die Landfrauen sind ein starker Partner der Landwirtschaft und ein starker Partner des Landes Hessen. Außerdem sind sie eine tragende Säule in der Ernährungs- und Verbraucherbildung", sagte Rhein. Kinder und Jugendliche früh für eine ausgewogene Ernährung mit regionalen Lebensmitteln zu sensibilisieren sowie Verbraucherinnen und Verbraucher in Hauswirtschafts- und Finanzthemen zu schulen – dieser Aufgabe hätten sich die Landfrauen in besonderer Weise verschrieben. Deshalb fördere das Land diese Arbeit ausgesprochen gerne im Rahmen des Klimaschutzplans bei Projekten wie der "Werkstatt Ernährung", dem Ernährungsführerschein oder bei Kinderkochkursen, so Rhein. Das Land Hessen unterstütze den Landfrauenverband Hessen bei Ernährungsbildungsprojekten – allein im vergangenen und im laufenden Jahr, mit insgesamt rund 540.000 Euro – und jährlich um Frauen in der Landwirtschaft zu fördern.

Goldene Biene für vier engagierte LandFrauen

Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) verleiht im Rahmen des Treffens vier "Goldene Bienen" an engagierte und gestandene LandFrauenpersönlichkeiten. Die besondere Auszeichnung symbolisiere persönlichen Einsatz für Staat und Gesellschaft sowie einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn. "Die in diesem Jahr ausgezeichneten LandFrauen, Anneliese Göller, Rita Lanius-Heck, Hildegard Schuster und Regina Selhorst zeigen in besonderem Maße, von welch immenser Bedeutung engagierte LandFrauenarbeit insbesondere auch auf den Führungsebenen ist", lobte dlv-Präsidentin Petra
Bentkämper.

Der Deutsche LandFrauenverband zeichnet erfolgreiche Geschäftsideen aus

Außerdem wird beim LandFrauentag auch die Auszeichnung "LandFrauen mit Ideen – Unternehmerinnen des Jahres" vergeben. Schirmfrau des Wettbewerbs war in diesem Jahr Nicola Lemken, Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsleitung des Landmaschinenherstellers Lemken aus Alpen, die gemeinsam mit dlv-Vizepräsidentin Juliane Vees die Gewinnerinnen ehrte. "Die Landwirtschaft und die ländlichen Räume brauchen weibliches Unternehmerinnentum, weil es zu einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Die drei Gewinnerinnen zeigen, dass es sich lohnt, neue Wege zu gehen. Genau deshalb bittet der dlv sie als innovative Botschafterinnen gerne auf die Bühne", begründet Juliane Vees die Bedeutung der Auszeichnung.

Nicola Lemken ergänzt: "Der Wettbewerb gibt den engagierten Frauen ein Forum mit Strahlkraft. Träume und Ideen für Selbstständigkeit im ländlichen Raum brauchen in Zeiten des Wegzugs gut ausgebildeter Menschen in die Städte besondere Unterstützung. Als Unternehmerin appelliere ich an die Frauen: Wagen Sie den Sprung, es lohnt sich!"

Über den Deutschen LandFrauenverband e.V. (dlv)

Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) ist der bundesweit größte Verband für Frauen, die auf dem Lande leben, und deren Familien. Ziel ist, die Lebensqualität und die Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum zu verbessern. Der dlv vertritt die politischen Interessen von rund 450.000 Frauen in ländlichen Regionen und den Berufsstand der Bäuerinnen. 12.000 Ortsvereine und 22 Landesverbände bilden zusammen ein aktives Netzwerk. Der Verband nutzt seine gesellschaftliche Kraft, um die soziale, wirtschaftliche und rechtliche Situation von Frauen zu verbessern. Präsidentin ist Petra Bentkämper. (pm/ci)+++

In der randvoll besetzten Esperantohalle waren nur eine winzige Zahl an "Quotenmännern" zu finden ...


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