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Aus Zeiten des Kommunalwahlkampfs: Karsten Bernhard vor einer mittlerweile niedergelegten Ruine in Kestrich und Manuel Günzel im Dorfkern von Windhausen - Archivfoto: Bürgerliste Feldatal

FELDATAL Feldatal startet

IKEK-Forum: "Alte Gebäude erhalten und Baulücken schließen"

10.07.22 - Vor etwas mehr als einem Jahr legte die Gemeindevertretung Feldatal den Grundstein zum hessischen Dorfentwicklungsprogramm IKEK - und nun startet Feldatal am kommenden Dienstag mit dem ersten Forum. Um hierfür öffentlich und ausdrücklich zur Teilnahme zu werben, traf sich kürzlich die Bürgerliste Feldatal unter Leitung des Fraktionsvorsitzenden Manuel Günzel.

Zunächst jedoch ein kurzer Rückblick, so hatten beide angetretenen Wählergruppen im Kommunalwahlkampf für den Ortskernerhalt bzw. die Dorfkerne mit Dorfentwicklung in ihrem Programm geworben. Karsten Bernhard, der mittlerweile zum Ortsvorsteher in Kestrich gewählt wurde, erinnert sich zurück an die Dorfrundgänge im Januar 2021 und Gespräche mit Bürgern. "Wir müssen etwas für unsere Ortskerne tun, alte Gebäude müssen erhalten und andernorts Baulücken geschlossen werden".

Keine Einigkeit bei Gemeindevertretersitzung

Bereits nach der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung beantragte Bürgermeister Leopold Bach (parteiunabhängig) die Aufnahme ins hessische Dorfentwicklungsprogamm IKEK auf die Tagesordnung am 12. Mai 2021. Der Gemeindevorstand hatte in einer der ersten Sitzungen der Legislaturperiode XII. bereits positiv darüber entschieden und aufgrund des Bewerbungsschlusses Ende Mai 2021 war Eile und die kurzfristige Aufnahme auf die Agenda geboten. Diese scheiterte leider bei acht Ja- und 7 Nein-Stimmen der FWG, da keine Zweidrittelmehrheit erreicht werden konnte.

Die Freien Wähler stützten ihre Entscheidung auf einen Beschluss aus dem Jahre 2014, welcher nach Ansicht der Bürgerliste längst überholt sei und man hätte ihn lediglich aktualisieren müssen. "Trotz kurzer Sitzungsunterbrechung konnte keine Einigkeit hergestellt werden, das fanden wir seinerzeit sehr schade", fasst Manuel Günzel kurz zusammen. So kam es, dass die neu gewählte Vorsitzende der Gemeindevertretung für 20. Mai erneut einladen musste und die Tagesordnung lediglich einen Punkt, neben der Eröffnung und Begrüßung beinhaltete. Nämlich die Beratung und Beschlussfassung über die Aufnahme in das hessische Dorfentwicklungsprogramm IKEK 2021. "Glückerlicherweise haben wir über diesen Weg eine Woche später einen einstimmigen Beschluss herbeiführen können" fasst Lisa-Marie Schott den holprigen Start zusammen.

Das Glück hat es tatsächlich gut gemeint, denn Ende Juli 2021 stand fest, die Bewerbung war erfolgreich und Feldatal wird ins Dorfentwicklungsprogramm gehen. Im September erhielten Bürgermeister Bach und der Erster Beigeordnete Timo Wagner aus den Händen der Umweltministerin Priska Hinz den Anerkennungsbescheid.

Zentrale Handlungsgrundlage

Aber was genau ist ein IKEK und was wird für private und öffentliche Maßnahmen gefördert? Das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (kurz IKEK) soll zukünftig die zentrale Handlungsgrundlage für die Entwicklung der Ortsteile der Gemeinde darstellen. Es enthält gesamtkommunale strategische-konzeptionelle Aussagen über künftige Schwerpunkte und Handlungsfelder sowie zu Zielen, Umsetzungsstrategien und gemeinsam abgestimmte Maßnahmen. Zudem werden im IKEK Fördergebiete für private Vorhaben abgegrenzt und strategische Sanierungsbereiche ausgewiesen.

Feldatal hat die Erstellung des Konzepts an das Büro IPU aus Erfurt vergeben und bis 30. Juni hatten die Bürger bereits die Möglichkeit, an einer Umfrage teilzunehmen. Diese wurde als Vorbereitung für das erste Forum, welches am 12. Juli um 19 Uhr in der Feldahalle stattfindet, durchgeführt.

Im ersten IKEK-Forum wird es zunächst allgemeine Informationen geben, aber auch substanziell Richtung eines Leitbildes gehen. Wie soll sich Feldatal bis zum Jahr 2030 entwickeln, ist eine zentrale Fragestellung. "Wir würden uns über eine hohe Beteiligung aus der Bevölkerung sehr freuen und laden ausdrücklich nochmals hierzu ein" fordert Günzel alle Feldatalerinnen und Feldataler auf. 

Fördersumme variiert

Nach insgesamt drei Foren und diversen Sitzungen des Steuerungskreises wird das Konzept vermutlich im Frühjahr 2023 fertiggestellt und der Gemeindevertretung präsentiert. Förderungen sind also ab Mitte 2023 bis Ende 2028 möglich. Die Förderquote und –summe variiert je nach Maßnahme, nach Abschluss des Konzepts können private Bauherren eine kostenlose Beratung zu ihren Maßnahmen in Anspruch nehmen. Die Förderquoten liegen bei öffentlichen Vorhaben, also der Gemeinde Feldatal bei 65 Prozent, für private Vorhaben bei 35 Prozent und mehr.

"Es kommt immer darauf an, was die Kommune bzw. der Privatmann vorhat und hier kann auch teilweise von den Fördergrenzen abgewichen werden" erläutert Timo Wagner der Fraktion. Gefördert werden Maßnahmen der Basisinfrastruktur, Daseinsvorsorge und Grundversorgung, sowie lokale Kleinvorhaben, städtebauliche verträgliche Rückbauten und strategische Sanierungsbereiche. Details darüber, sowie welche Häuser zum Ortskern zählen und welche Maßnahmen fokussiert werden finden sich final im Entwicklungskonzept – IKEK.

Zum Abschluss dankte Manuel Günzel allen Beteiligten für Ihren Einsatz und ausdrücklich nochmals Bürgermeister Bach für seine gelungene Bewerbung und die bisher investierte Arbeit. "Die Ortskerne unsrer Dörfer haben es verdient, dass sich intensiv damit beschäftigt wird." appellierte Günzel. Er schloss die Fraktionssitzung mit der klaren Aufforderung zum Mitmachen und Einbringen in den anstehenden IKEK-Foren. (pm) +++


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