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Protest der Landwirte am Sonntagabend auf einer Autobahnbrücke bei Neuhof (südlicher Landkreis Fulda) - Fotos (13): Henrik Schmitt

REGION Maßnahmen wegen Stickstoff-Belastung

Traktoren auf Brücken: Solidarität mit den Landwirten in den Niederlanden

12.07.22 - "Wir bekunden unsere Solidarität mit Holland. Die Landwirte sind wieder unterwegs", sagte Katja Höhl aus Mittelkalbach (Kalbach, Landkreis Fulda). Mit ihrem Traktor und weiteren Landwirten steht sie am Sonntagabend auf einer Autobahnbrücke der A 66 bei Neuhof (südlicher Landkreis Fulda). Die heimischen Landwirte beteiligen sich an einer landesweiten Protestaktion - auch entlang der Bundesstraße B 27 bei Bebra (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) sind einige Kolleginnen und Kollegen mit ihren Traktoren unterwegs.

Einige Lastwagenfahrer hupen: "Sie wissen, wieso wir hier stehen", sagt Höhl. In den Niederlanden protestieren viele Landwirte und Branchenkollegen seit mehreren Tagen. Teilweise sei es auch zu Gewalt gekommen. Die Polizei habe Warnschüssen abgegeben, da ein Demonstrant mit seinem Traktor auf die Polizeikräfte zugesteuert sei. Die Landwirte blockieren stellenweise mit Straßenbarrikaden die Großlager der Supermärkte. Das berichten überregionale Medien wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

Stickstoff soll reduziert werden

"Es ist nicht immer alles toll", sagt Höhl. Doch die Wut der Kollegen aus den Niederlanden verstehe sie. Der Verein "Landwirtschaft verbindet Bayern" schreibt auf seiner Internetseite: "In den Niederlanden geht es aktuell darum, die Ammoniak-Emissionen zu reduzieren, um zu verhindern, dass dieses Ammoniak aus der Luft wieder in Form von Stickstoff in den Boden eingetragen wird. Die Maßnahmen, die hierzu auf den Weg gebracht werden, würden dazu führen, dass in letzter Konsequenz circa 30 Prozent der niederländischen Landwirte für immer ihre Betriebe aufgeben müssen. Viele weitere müssten sich erheblich einschränken."

Nach einem Gerichtsurteil müsse die Regierung den Stickstoff-Ausstoß deutlich reduzieren. Die Regierung in den Niederlanden plane, den Ausstoß von Stickoxiden und Ammoniak bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Die Landwirte seien wütend, da sie sich an die Vorgaben halten und sie wollen mehr Zeit für die Umstellung der Betriebe und eine Perspektive. "Man muss miteinander reden. Das ist alles ein Kreislauf", sagt Höhl und erklärt weiter: "Das wird auch in Deutschland so kommen". (hhb) +++

Fotos (4): Philipp Apel


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