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Die Bilder zeigen einige Impressionen der Gesprächsrunde, unter anderem die Begrüßung der Gäste durch Caritasdirektor Dr. Markus Juch - Fotos: C. Scharf/Caritas FD

FULDA Gespräch in der Pflegeschule

Verfolgt und versteckt – Zeitzeugen berichten aus ihrer Kindheit

12.07.22 - Zwei Kurse der Caritas-Pflegeschule Fulda, insgesamt rund 55 Schülerinnen und Schüler, nahmen kürzlich an einem Zeitzeugengespräch in der Caritas-Pflegeschule teil, das von der Verbandsleitung angeboten worden war: Die Caritas ist regelmäßig Gastgeber für eine Gruppe von polnischen Seniorinnen und Senioren, die – vom Maximilian-Kolbe-Werk in Freiburg vermittelt – im Rahmen eines Programms zur deutsch-polnischen Versöhnung einen Erholungsaufenthalt in Osthessen verbringt und dabei für Gespräche mit jungen Menschen zur Verfügung steht, um über die NS-Zeit authentisch zu berichten.

Diesmal waren drei Damen und Herren zu Gast, die als kleine Kinder Verfolgung erleben mussten. Die Begrüßung übernahm neben der stellvertretenden Schulleiterin Helena Saalmüller auch Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, der die polnischen Gäste bereits zu ihrem Treffen mit dem Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber begleitet hatte. Er zeigte sich erfreut über das Interesse der Pflegeschüler und unterstrich die Wichtigkeit solcher Gespräche über die Vergangenheit, gerade angesichts der gegenwärtigen Ereignisse in der Ukraine: "Es gibt keinen Verlass, dass Demokratie und Frieden einfach immer halten. Wir müssen aufmerksam sein und die Vergangenheit kennen, um in der Zukunft negative Entwicklungen verhindern zu können."

Gespannt hörte die Gruppe der jungen Leute anschließend den jeweils drei Damen und Herren zu, die als Kinder im Ghetto leben mussten oder von ihren Familien jahrelang versteckt wurden. Eine der Frauen berichtete, dass sie nicht mal ihren eigentlichen Geburtsnamen kenne. Sie wisse nur, sie sei jüdischer Herkunft. Eine polnische Familie hatte sie aufgenommen und als ihr Kind ausgegeben. So überlebte sie die Zeit der Nazi-Herrschaft. Bis heute habe sie keine Informationen über ihre ursprüngliche Familie. Der Senior der Gruppe, Wieslaw Rozycki aus Gliwice (Gleiwitz), der auf die 90 zu geht, wandte sich auf Deutsch an die Pflegeschüler, alle anderen Statements wie auch die regen Fragen an die Gäste wurden gedolmetscht. Vor allem interessierte die Schülerinnen und Schüler, wie sich die polnischen Besucher jetzt in Deutschland fühlten, und waren froh zu hören, dass der Besuch in dieser Hinsicht ein voller Erfolg war: Die polnischen Senioren fühlten sich gut und freundschaftlich aufgenommen und dementsprechend wohl. (cif/cs) +++


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